Zwei Siege in der Abfahrt, ein 2. Platz im Super-G: Marco Odermatt erlebte am Lauberhorn drei absolute Traumtage. Besonders der Triumph am Samstag auf der legendären, knapp zweieinhalb Minuten langen Abfahrt sorgte für grosse Emotionen – beim 26-jährigen Nidwaldner, aber auch bei den Schweizer Ski-Fans.
38'000 Zuschauer verfolgten den Klassiker am Samstag live vor Ort, ein Rekord. Auch die insgesamt 76'200 Besucher, welche bei den drei Speed-Rennen und dem Slalom vom Sonntag zugegen waren, stellen einen neuen Bestwert für das Rennwochenende in Wengen dar. Doch nicht nur vor Ort wollten viele Ski-Fans sehen, wie Odermatt seiner Konkurrenz davonfährt.
Bis zu 1,13 Millionen Personen verfolgten die «richtige» Lauberhorn-Abfahrt auf SRF zwei, wie das Schweizer Fernsehen bekannt gab. Dies entspreche einem Marktanteil von 84,2 Prozent. Dazu kämen noch rund 500'000 Livestream-Starts auf der Website und in der SRF-App.
Schon in der Vorwoche verzeichnete SRF zwei mit über 800'000 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Deutschschweiz bei der Siegesfahrt von Odermatt im Riesenslalom in Adelboden einen Marktanteil von 74 Prozent. Der Ski-Star sorgt also auch beim Schweizer Fernsehen für lachende Gesichter.
Doch auch die Skifahrerinnen um Lara Gut-Behrami, die sich am Sonntag im Super-G in Zauchensee durchgesetzt hatte, ziehen ein grosses Publikum vor die Bildschirme. So hätten bei den Speed-Rennen in Österreich am Wochenende ebenfalls über 500'000 Personen eingeschaltet.
Obwohl die «Odi-Mania» in Wengen neue Sphären zu erreicht haben scheint, war das Interesse am Lauberhorn-Rennen in den 1980ern zu Zeiten von Pirmin Zurbriggen und Peter Müller noch grösser. 1985 sahen nämlich über 1,62 Millionen Schweizerinnen und Schweizer die Abfahrt – wobei erwähnt sein muss, dass es damals noch keine Alternativen zum Fernsehen gab, um die Ski-Rennen zu verfolgen.
Und auch an die Zuschauerquote von 2015 kam der Odermatt-Triumph nicht heran. Damals verfolgten im Schnitt rund 988'000 Personen das Rennen, in dem Hannes Reichelt einen Schweizer Doppelsieg durch Patrick Küng und Beat Feuz verhinderte. Dieses Mal waren es «nur» 810'000. Es wäre der zweitschlechteste Wert seit das SRF im Jahr 2013 die Methode für die Messung der Zuschauerzahlen verändert hat.
Ein Grund dafür könnte aber auch die lange Unterbrechung durch die Verletzung von Aleksander Kilde gewesen sein, während der möglicherweise einige Zuschauerinnen und Zuschauer abgeschaltet haben. (nih)