Seit dem US-Open-Final vom 8. September läuft in der Tenniswelt eine Sexismusdebatte. Nach dem erwähnten Endspiel warf die unterlegene Serena Williams dem Schiedsrichter Carlos Ramos Sexismus vor, nachdem dieser ihr während des Spiels aufgrund verschiedener Regelverstösse zuerst einen Punkt und dann ein ganzes Game abgezogen hatte.
Williams hatte Ramos zwischen Ballwechseln als «Dieb und Lügner» bezeichnet. Die US-Amerikanerin rechtfertigte sich mit der Aussage: «Die Männer nerven die Schiedsrichter bei Seitenwechseln immer wieder und nichts passiert.»
Nun hat sich auch Angelique Kerber zu diesem Thema geäussert. Die frühere Weltranglistenerste aus Deutschland widerspricht Williams klar: «Sexismus war nie ein Thema für mich. Weil ich keine Benachteiligung erfahren habe als Frau», sagt die 30-Jährige Gegenüber «Focus». Die Geschichten rund um Williams und den Zwischenfall im Finale hätten Dimensionen angenommen, die Kerber nicht nachvollziehen konnte.
Der Deutschen ist es egal, ob der Schiedsrichter ein Mann oder eine Frau ist. «Das macht für mich keinen Unterschied. Es war ja auch vor diesen US Open nie ein Problem im ganzen Profitennis», sagt Kerber. Man habe vor dem New Yorker Finale gar nie darüber nachgedacht.
Williams hat ihre Tennissaison bereits beendet. Kerber dagegen steht ab Sonntag bei den WTA Finals in Singapur im Einsatz. (abu)