6:3, 6:2, 3:6, 6:3 gegen Rafael Nadal.
Mitten in einer Ära, in der Roger Federer, Rafael Nadal, Novak Djokovic und Andy Murray praktisch alle Grand-Slam-Titel hamstern, platzt der Schweizer in die illustre Runde. «Ich bin der Schweizer, der verliert», pflegte er in Anspielung auf Federers Erfolge jeweils in einer Mischung aus Selbstironie und Bedauern zu sagen. Obwohl er sich im Jahr zuvor erstmals für die ATP-Finals der besten acht qualifiziert hat, kommt der Durchbruch einer Sensation gleich.
Wawrinka bezwingt im Viertelfinal Titelverteidiger Djokovic 9:7 im fünften Satz und im Final die Weltnummer Eins Rafael Nadal in vier Sätzen. «Ich war vor dem Final völlig happy und relaxed», erinnert sich Wawrinka. Er hatte bereits mehr erreicht, als er – und die meisten seiner Fans – sich je erhofft hatten.
4:6, 6:4, 6:3, 6:4 gegen Novak Djokovic.
Zwölf Jahre nach seinem Sieg bei den Junioren triumphiert Stan Wawrinka – seinen Vornamen hat er mittlerweile «werbefreundlich» verkürzt – bei den Grossen. Im Final bezwingt er mit Novak Djokovic wiederum die Nummer 1. Nach verlorenem Startsatz läuft er zu grandioser Form auf und verhindert den ersten French-Open-Sieg von Djokovic um ein weiteres Jahr. «Besser als 2015 in Paris habe ich bei einem Grand-Slam-Turnier nie gespielt», ist Wawrinka überzeugt. Auch sonst war er nie besser.
6:7 (1:7), 6:4, 7:5, 6:3 gegen Novak Djokovic.
Der am härtesten erkämpfte Titel von Wawrinka: In der dritten Runde wehrt er gegen den Briten Dan Evans einen Matchball ab, gegen Del Potro und Nishikori muss er bei hohen Temperaturen und enormer Luftfeuchtigkeit an seine Grenzen gehen. Vor dem Final bricht Wawrinka in der Garderobe weinend zusammen, aber auf dem Platz ist er körperlich und mental stärker als die Nummer Eins Djokovic. «Vor dem zweiten und dritten Final war ich extrem angespannt. Ich dachte immer, vielleicht ist das ja mein letzter Grand-Slam-Final.» Dabei werden sie langsam zur Gewohnheit. Wawrinka gewann im dritten Jahr in Folge einen Major-Titel.
(zap/sda)