Sport
Wintersport

Skistars von morgen? Das wurde aus den 17 Schweizer Junioren-Weltmeistern

HANDOUT - Marco Odermatt, Schweiz, gewinnt die Abfahrt der FIS Junior World Ski Championships in Davos am Mittwoch, 31. Januar 2018. (JWSC Davos 2018/Manuel Lopez) *** NO SALES, DARF NUR MIT VOLLSTAEN ...
Seit gestern Junioren-Weltmeister in der Abfahrt: Marco Odermatt.Bild: JWSC Davos 2018/Manuel Lopez

Skistars von morgen? Das wurde aus den 17 Schweizer Junioren-Weltmeistern

Marco Odermatt ist neuer Junioren-Abfahrts-Weltmeister. Was heisst das für die Zukunft des 20-Jährigen? Ein Blick auf die Karriere aller 17 Schweizer Skirennfahrer, die bisher Gold an einer Junioren-WM gewannen, zeigt: Die Mehrheit startete durch.
01.02.2018, 09:4501.02.2018, 10:02
Ralf Meile
Folge mir
Mehr «Sport»

William Besse

Der Schweizer William Besse, Mitte, bejubelt am 22. Januar 1994 mit seinem Fanclub den Sieg in der Lauberhorn-Abfahrt. (KEYSTONE/Str)
Bild: KEYSTONE

Der Walliser wird 1986 Junioren-Weltmeister in der Abfahrt. Später, mit markantem Schnauz, gewinnt er im Weltcup vier Mal, unter anderem die Klassiker am Lauberhorn und in Gröden. Insgesamt winkt er 13 Mal vom Podest.

↗️ Besse wurde ein grosser Athlet.

Urs Lehmann

Urs Lehmann, Mitte, jubelt bei der Siegerehrung bei den Alpinen Skiweltmeisterschaften in Morioka ueber seinen Sieg in der Abfahrt, links Atle Skardal, Silber, und rechts AJ Kitt, Bronze, aufgenommen  ...
Bild: KEYSTONE

Der Aargauer wird 1987 Junioren-Weltmeister in der Abfahrt. Sechs Jahre später gewinnt er im japanischen Morioka völlig überraschend auch Gold bei der «richtigen» WM. Im Weltcup schafft er es nie aufs Podest. Heute ist er Präsident von Swiss-Ski.

↗️ Lehmann war 1993 der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Thomas Wolf

Das Talent aus Grabs SG wird 1987 Junioren-Weltmeister im Riesenslalom. Nie sind die Schweizer so erfolgreich wie in jener Zeit, es ist sehr schwierig, sich auch bei den Grossen zu etablieren. Wolf gelingt es nicht.

⬇️ In der FIS-Datenbank lassen sich nur drei Einsätze bei Junioren-WM finden, einen Wikipedia-Eintrag gibt's – überraschenderweise – bloss auf polnisch.

Bruno Kernen

Bruno Kernen freut sich nach dem Slalom ueber die Silbermedaille in der Kombination an der Ski-WM in Sestriere am 6. Februar 1997(KEYSTONE/Karl Mathis)
Bild: KEYSTONE

1991 gewinnt der Berner Oberländer Kombinations-Gold an der Junioren-WM im norwegischen Hemsedal. Kernen entwickelt sich zum Spezialist für Grossanlässe, der 1997 Abfahrts-Weltmeister wird und dazu über die Jahre vier weitere Medaillen gewinnt. Im Weltcup gewinnt er drei Rennen – alle zuhause: Zwei in Veysonnaz und 2003 am Lauberhorn.

⬆️ Der populäre Kernen war in dunklen Schweizer Ski-Zeiten ein Lichtblick. Das Brüggli-S am Lauberhorn trägt heute seinen Namen.

Didier Défago

Didier Defago of Switzerland, gold medal winner of men's downhill race, poses before a media conference during the XXI Olympic Winter Games Vancouver 2010 in Whistler Creekside, British Columbia, ...
Bild: KEYSTONE

Der Walliser wird 1996 Junioren-Weltmeister im Super-G, dazu gewinnt er Silber in der Kombination und Bronze im Riesenslalom. Krönung seiner Karriere ist der Olympiasieg 2010, nachdem ihm in der Saison zuvor das Double Lauberhorn/Kitzbühel gelingt. Fünf Weltcupsiege, 16 Podestplätze.

⬆️ Die Erfolge sprechen für sich, Défago gewann die wichtigsten Rennen.

Ambrosi Hoffmann

Swiss Ambrosi Hoffmann looks through the Bronze medal he won in today's Alpine Skiing Super-G race in the mixed zone of the medal ceremony in Turin, Italy, Saturday, February 18, 2006, during the ...
Bild: KEYSTONE

Der Davoser wird 1996 Junioren-Weltmeister in der Abfahrt. Zehn Jahre später sein grösster Erfolg: Olympia-Bronze im Super-G. Ein Weltcup-Rennen kann er nie gewinnen, steht aber sechs Mal auf dem Podest.

↗️ Der behäbig wirkende Hoffmann wurde oft unterschätzt, war aber besser als sein Ruf.

Daniel Défago

Swiss Racer Didier Defago, right, poses with his brother Daniel Defago on the sidelines of the Ski World Championship in Are, Sweden, Monday, February 5, 2007. Due to snow and wind the man's Supe ...
Bild: KEYSTONE

Didiers Bruder (links) wird im Jahr 2000 Junioren-Weltmeister im Slalom. Als er im Jahr darauf mit Startnummer 61 auf Rang 18 des Lauberhorn-Slaloms fährt, ist das rückblickend gesehen bereits sein Weltcup-Highlight. Défago muss die Karriere 2002 nach einem fürchterlichen Sturz viel zu früh abbrechen.

⬇️ Défago startete nicht sofort durch und eine zweite Chance gab ihm das Schicksal nicht.

Daniel Albrecht

Daniel Albrecht of Switzerland celebrates during the medal ceremony of the men's combined slalom event at the Alpine Skiing World Championships in Aare, Sweden, Friday 09 February 2007. Daniel Al ...
Bild: EPA

Der Walliser triumphiert 2003 an der Junioren-WM, als er Gold in Abfahrt, Riesenslalom und Kombination gewinnt. Nur vier Jahre später holt er an der WM in Are einen kompletten Medaillensatz: Gold in der Kombi, Silber im Riesenslalom, Bronze mit dem Team. Albrecht gewinnt vier Weltcup-Rennen, wird vier Mal Zweiter. Sein fürchterlicher Sturz in Kitzbühel sorgt dafür, dass seine Karriere mit 25 Jahren viel zu früh zu Ende geht.

⬆️ Albrecht schaffte den Durchbruch und war der grosse Star, auserkoren für eine glorreiche Zukunft.

Marc Berthod

ARCHIV - ZUM ENDE DER 14 JAEHRIGEN KARRIERE VON MARC BERTHOD STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES ARCHIVBILD ZUR VERFUEGUNG. - Swiss ski racer Marc Berthod celebrates his first place in the finish area in the  ...
Bild: KEYSTONE

Albrechts «Ski-Zwilling» wird 2003 Junioren-Weltmeister im Slalom. 2007 gewinnt er jeweils WM-Bronze in Super-Kombination und Team-Bewerb. Zuvor und danach feiert er in Adelboden seine beiden einzigen Weltcupsiege: 2007 im Slalom mit Startnummer 60 (!) und 2008 im Riesenslalom. Heute ist er Co-Kommentator beim SRF.

↗️ Berthod startete die Karriere fulminant und wurde später oft von Verletzungen gebremst.

Raphael Fässler

Der Schweizer Raphael Faessler in Aktion in argen Schwierigkeiten im Zielhang, aufgenommen am Sonntag, 8. Februar 2004 beim Ski Slalom Weltcup Rennen am Kuonisbergli in Adelboden im Berner Oberland. ( ...
Bild: KEYSTONE

2004 wird der Sohn von Fussballtrainer Hansruedi «Fide» Fässler Junioren-Weltmeister im Slalom, siegt vor Ted Ligety. In jenem Winter hat der Zentralschweizer auch seine vier einzigen Weltcup-Einsätze: Nach drei Ausfällen gewinnt er in Sestriere als 21. zum einzigen Mal Punkte; einen Platz hinter Felix Neureuther.

⬇️ Fässler gelang der Durchbruch nicht.

Beat Feuz

epa05788618 Beat Feuz of Switzerland celebrates during the award ceremony after winning the gold medal in the men's Downhill race at the 2017 FIS Alpine Skiing World Championships in St. Moritz,  ...
Bild: EPA/KEYSTONE

Auch dem Emmentaler gelingt ein Gold-Triple, 2007 wird er Junioren-Weltmeister in Abfahrt, Super-G und Kombination. Zehn Jahre später krönt Feuz seine Karriere mit dem WM-Titel in der Abfahrt in St.Moritz, er steht bei zehn Weltcup-Siegen und reist als Favorit an die Olympischen Spiele in Pyeongchang.

⬆️ Feuz wurde trotz zahlreicher schwerer Verletzungen zum Siegfahrer und populären Aushängeschild.

Sepp Gerber

Der Schweizer Skirennfahrer Sepp Gerber waehrend der Trainingsabfahrt anlaesslich der Ski Alpin Schweizermeisterschaften auf dem Stoos, am Mittwoch, 17. Maerz 2010. (KEYSTONE/Urs Flueeler)
Bild: KEYSTONE

Der Berner wird 2009 überraschend Junioren-Weltmeister in der Kombination. Im Weltcup darf er nie starten und selbst im Europacup fährt er nie aufs Podest.

⬇️ Gerber war eine klassische Eintagsfliege.

Reto Schmidiger

epa06324408 Reto Schmidiger of Switzerland reacts in the finish area after his second run for the men's slalom race at the FIS Alpine Skiing World Cup event in Levi, Finland, 12 November 2017. EP ...
Bild: EPA/COMPIC

2010 und 2011 wird der Nidwaldner Junioren-Weltmeister im Slalom, hinzu kommt 2011 Gold in der Kombination. Als er danach auf der Lenzerheide 8. im Slalom wird, scheint er auch im Weltcup durchzustarten. Aber das zweite Top-Ten-Resultat gibt's erst in diesem Winter, Rang 10 in Levi.

➡️ Schmidiger wurde oft von Verletzungen heimgesucht, auch in dieser Saison, die er wegen eines Kreuzbandrisses abbrechen musste.

Ralph Weber

Ralph Weber of Switzerland is concentrating during a training session of the men's downhill race at the Alpine Skiing FIS Ski World Cup in Wengen, Switzerland, Wednesday, January 10, 2018. (KEYST ...
Bild: KEYSTONE

Der St.Galler gewinnt 2012 Junioren-Gold im Super-G und Silber in der Abfahrt. Die grossen Hoffnungen, die man in ihn setzt, kann er bislang nicht erfüllen – Rang 10 in der Abfahrt von Santa Caterina 2014 ist sein Bestresultat.

➡️ Mit 24 Jahren ist Weber noch nicht weg vom Fenster, aber der Knoten muss sich langsam lösen.

Nils Mani

Nils Mani of Switzerland is pictured during a press conference during the 2017 FIS Alpine Skiing World Championships in St. Moritz, Switzerland, on Sunday, February 05, 2017. (KEYSTONE/Gian Ehrenzelle ...
Bild: KEYSTONE

In Quebec wird der Berner 2013 Junioren-Weltmeister in der Abfahrt. Im Weltcup fährt er hinterher, mit Mühe und Not schafft er es in die Punkte. Einsame Höhepunkte sind Rang 5 in der vom Wetter beeinflussten Lauberhorn-Kombination 2013 sowie ein 9. Platz in der Abfahrt von Gröden 2016.

↘️ Mani ist mittlerweile 25 Jahre alt und zerriss bislang keine Stricke.

Marco Odermatt

Der Schweizer Skirennfahrer Marco Odermatt, aufgenommen im Training, am Mittwoch, 25. Oktober 2017, auf der Diavolezza, Pontresina. Die Schweizer Skifahrer treten kommendes Wochenende zum ersten Weltc ...
Bild: KEYSTONE

2016 gewinnt der Nidwaldner Gold an der Junioren-WM im Riesenslalom, 2018 in der Abfahrt. Im Weltcup ist ein 17. Platz bislang sein bestes Resultat.

❓ Für eine Beurteilung ist es noch zu früh.

Loïc Meillard

Loic Meillard of Swiss Ski, speaks during a press conference before the FIS Ski World Cup at the "Chuenisbaergli" in Adelboden, Switzerland, on Friday, 5 January 2018. (KEYSTONE/Peter Schnei ...
Bild: KEYSTONE

Der Neuenburger gewinnt bei den Junioren drei Titel: 2015 in der Super-Kombination, 2017 in Riesenslalom und Kombination. Im Weltcup ist er bereits sechs Mal in die Top Ten gefahren.

❓ Für eine Beurteilung ist es noch zu früh.

Alle Schweizer mit mehr als 10 Weltcupsiegen

1 / 20
Schweizer Ski-Cracks mit 10 und mehr Weltcupsiegen
Der alpine Skisport gilt als Schweizer Nationalheiligtum. Das waren die erfolgreichsten Fahrerinnen und Fahrer der Geschichte.
quelle: keystone / jean-christophe bott
Auf Facebook teilenAuf X teilen

«Nichts ist gratis, ausser Schneeflocken. Und Quitten!»

Video: watson/Rafi Hazera, Emily Engkent
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
13 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
schneeglöggli
01.02.2018 10:03registriert Februar 2016
Ich mag eure Artikel zum Skisport. Bitte mehr davon!
1242
Melden
Zum Kommentar
avatar
Tapsi
01.02.2018 11:15registriert Februar 2018
...und die Frauen?
749
Melden
Zum Kommentar
avatar
StevieG
01.02.2018 13:10registriert Juli 2017
zu Loïc Meillard: Klar ist es für eine definitive Beurteilung der Gesamtkarriere noch zu früh, aber in diesem Alter bereits sechs Weltcup-Top Ten Klassierungen vorzuweisen ist nicht übel! Denke der Junge ist auf dem richtigen Weg!
440
Melden
Zum Kommentar
13
Er überlebte, während Gino Mäder starb: Jetzt spricht Magnus Sheffield über den Unfall
Im letzten Sommer stürzte Gino Mäder bei der Tour de Suisse in der Abfahrt vom Albulapass in einer Linkskurve und erlag tags darauf seinen schweren Verletzungen. Kurz vor ihm war Magnus Sheffield an derselben Stelle gestürzt. Nun kehrt er in die Schweiz zurück – und spricht erstmals über den Tag, der sein Leben veränderte und an dem jenes von Mäder endete.

Wasser sickerte durch ein Rinnsal, über ihm ratterten die Rotoren der Helikopter, ein Konvoi aus Radfahrern und Autos stürzte sich mit hohem Tempo die Albulapassstrasse hinunter Richtung La Punt. «Und ich sass auf einem Berghang und blickte auf diese wunderschöne Landschaft.»

Zur Story