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Trump-Casino in Atlantic City ist pleite

FILE - In this April 5, 1990 file photo, Donald Trump stands next to a genie lamp as the lights of his Trump Taj Mahal Casino Resort light up the evening sky marking the grand opening of the venture i ...
Donald Trump bei der Eröffnung des Taj Mahal 1990.
Bild: Mike Derer/AP/KEYSTONE

Bad News ohne Ende für Donald Trump: Mega-Casino in Atlantic City macht zu

04.08.2016, 12:0904.08.2016, 22:53
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In Donald Trumps Wahlkampf läuft derzeit so ziemlich alles schief. Der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner ist in den Umfragen deutlich hinter seine demokratische Kontrahentin Hillary Clinton zurückgefallen. Und nun wird zu allem Übel auch noch Trumps vielleicht wichtigster Trumpf beschädigt: sein Image als cleverer Geschäftsmann.

Das nach ihm benannte Casinohotel Trump Taj Mahal in der Spielerstadt Atlantic City im Bundesstaat New Jersey wird Anfang September geschlossen. Dies gaben die Eigentümer am Mittwoch bekannt. Trump hatte das Taj Mahal vor einigen Jahren an den Investor Carl Icahn verkauft, es trug jedoch immer noch seinen Namen. Begründet wird die Schliessung mit einem im Juli begonnenen Streik der Angestellten, die für mehr Lohn und eine bessere Krankenversicherung kämpfen.

Striking union members walk a picket line outside the Trump Taj Mahal casino in Atlantic City, N.J. on Friday July 1, 2016. Local 54 of the Unite-HERE union went on strike against the casino, which is ...
Streikende Arbeiter vor dem Eingang des Taj Mahal.
Bild: Wayne Parry/AP/KEYSTONE

Tatsächlich aber ist das Taj Mahal seit langem ein Verlustgeschäft. Icahn erklärte, er habe mit dem riesigen Hotel- und Casinokomplex etwa 100 Millionen Dollar verloren. Die Misere begann schon mit der Eröffnung im Jahr 1990. Donald Trump bezeichnete das damals weltgrösste und teuerste Casino in seiner grossspurigen Art als «achtes Weltwunder». Zur Einweihung wurde Michael Jackson eingeflogen.

Anfangs kamen die Besucher in Scharen, doch bereits nach einem Jahr ging das Taj Mahal erstmals Konkurs. Weitere Insolvenzen folgten. Der Hauptgrund für die Pleiten: Donald Trump hatte den Bau mit Krediten finanziert, gleichzeitig zog er massiv Geld aus den Kasinos ab, eine Tatsache, die er keineswegs verheimlicht. In einem Interview mit der «New York Times» sagte er, Atlantic City sei für ihn «während langer Zeit eine sehr gute Cash-Cow gewesen».

Zwischenzeitlich brachte er seine drei Casinohotels in der Spielerstadt an die Börse. Auch dieses Abenteuer ging schief, seine Anleger verloren mehr als 90 Prozent ihres Geldes. Eine Tatsache, die Investorenlegende Warren Buffett Trump am Montag genüsslich unter die Nase rieb. Auch Hillary Clinton schlachtet Trumps Glücksspiel-Flops weidlich aus. Vor einigen Wochen trat sie in Atlantic City vor dem ehemaligen Trump Plaza auf, einem seit längerem geschlossenen Casino.

U.S. Democratic presidential candidate Hillary Clinton takes the stage for a campaign speech outside the shuttered Trump Plaza in Atlantic City, New Jersey July 6, 2016. REUTERS/Brian Snyder
Hillary Clintons Auftritt vor dem geschlossenen Trump Plaza. 
Bild: BRIAN SNYDER/REUTERS

Donald Trump selbst hat bislang nicht auf das Aus seines einstigen Vorzeige-Zockertempels reagiert. Es markiert auch eine weitere Etappe im Niedergang von Atlantic City, das sich als «Las Vegas der Ostküste» etablieren wollte. Seit jedoch in benachbarten Regionen immer mehr Casinos gebaut wurden, geht es bergab. Nun verbleiben in Atlantic City noch sieben Casinos. (pbl)

Prominente Trump-Unterstützer

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Prominente Trump-Unterstützer
Skandalnudel Tila Tequila: «Ich bin ein Riesenfan von Donald Trump und du solltest es auch sein».
quelle: getty images south america / kevin winter
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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Randy Orton
04.08.2016 15:48registriert April 2016
Die Veröffentlichung seiner Steuerdaten steht noch immer aus. Er schiebt das nun seit über einem Jahr mit Ausreden vor sich hin, finde ich fast den grössten Skandal. Ich vermute, der ist gar nicht so reich wie er tut.
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ElenderKuschelwuschel
04.08.2016 12:36registriert Juni 2016
Zum Jubiläum des 1'000'000-sten Trump-Artikels muss ich jetzt mal aus lauter Neugier fragen: Wissen Watson und Spiegel eigentlich, dass ihre Leser genau null Einfluss auf die Wahlen in den USA haben und dass dort kein Schwein ihre Publikationen liest?
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