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Das Undenkbare ist eingetroffen: Der schrille Baulöwe Donald Trump, den lange kaum jemand ernst nehmen wollte, ist der Kandidat der Republikanischen Partei für die US-Präsidentschaft. Nach seinem Sieg in Indiana und dem Rückzug von Ted Cruz hat er keine ernsthaften Gegner mehr.
Die Nomination ist ihm faktisch nicht mehr zu nehmen. Das sieht auch die Parteiführung ein, die lange verzweifelt nach einem Weg suchte, das rassistische und sexistische Grossmaul zu stoppen. Reince Priebus, der Vorsitzende der nationalen Partei, rief seine Schäfchen auf Twitter zur Einigkeit und zum Kampf gegen Hillary Clinton auf.
.@realDonaldTrump will be presumptive @GOP nominee, we all need to unite and focus on defeating @HillaryClinton #NeverClinton
— Reince Priebus (@Reince) 4. Mai 2016
Viele durchaus namhafte Mitglieder und Anhänger der Republikaner denken allerdings gar nicht daran, sich von Trump in den Abgrund einer fast sicheren Niederlage führen zu lassen. Die Reaktionen fielen entsprechend scharf aus. Der einflussreiche Senator Lindsey Graham, der selber erfolglos kandidiert hatte, geht davon aus, dass Trumps Nomination die Partei zerstören wird, und dies erst noch verdientermassen.
If we nominate Trump, we will get destroyed.......and we will deserve it.
— Lindsey Graham (@LindseyGrahamSC) 3. Mai 2016
Ben Sasse, Senator aus Nebraska und eine Zukunftshoffnung der Partei, verwies auf einem Facebook-Eintrag vom Februar, in dem er betont hatte, er könne Donald Trump nicht unterstützen.
Reporters keep asking if Indiana changes anything for me.
— Ben Sasse (@BenSasse) 4. Mai 2016
The answer is simple: No.
This from Febr. still holds:https://t.co/yUNSZTHW7E
Heftig auch die Reaktion von Michael Reagan, Sohn von Ex-Präsident und Republikaner-Ikone Ronald Reagan.
The Republican Party is no longer the Party of Reagan it is now the Party of Trump..Good Luck @Reince @newsmax @FoxNews
— Michael Reagan (@ReaganWorld) 3. Mai 2016
Einige prominente Konservative erklärten öffentlich, sie würden aus der Partei austreten, darunter der Radiomoderator Steve Deace. Er erklärt, er fühle sich erleichtert und sogar frei.
Well, there goes my time as a Republican. We'll be changing our party affiliations tomorrow. Frankly, I feel relieved to do it. Free even.
— Steve Deace (@SteveDeaceShow) 4. Mai 2016
Ein Journalist des rechtslastigen Magazins «Washington Examiner» veröffentlichte sogar sein Austrittsformular auf Twitter.
I have officially de-registered as a Republican. pic.twitter.com/DjRI21Oyvx
— Philip Klein (@philipaklein) 4. Mai 2016
Der Blogger und Fundi-Katholik Matt Walsh kehrte der Partei ebenfalls per sofort den Rücken.
Congratulations, Trump fans. The disaster that awaits us will be on your shoulders. I'm done. Tonight was my last as a Republican.
— Matt Walsh (@MattWalshBlog) May 4, 2016
Wirklich bitter für die Partei aber sind jene Mitglieder, die sich öffentlich dazu bekennen, Hillary Clinton wählen zu wollen. Zum Beispiel ein Mitarbeiter des Senators und Ex-Präsidentschaftskandidaten John McCain.
the GOP is going to nominate for President a guy who reads the National Enquirer and thinks it's on the level. I'm with her.
— Mark Salter (@MarkSalter55) 3. Mai 2016
Der Hashtag #ImWithHer, bislang von Clinton-Fans verwendet, tauchte am Dienstag vermehrt auf Twitter-Accounts von bekennenden Konservativen auf.
— Ben Howe (@BenHowe) 3. Mai 2016
Was auf der Gegenseite entsprechende Kommentare provozierte.
LRT Seems the #NeverTrump crew found their viable candidate. Welcome, y'all. However ya got here, glad to have ya. On to Nov. 🇺🇸✨ #ImWithHer
— Jared 4 Hillary (@jared4hillary) May 4, 2016
Der konservative Kolumnist und Satiriker Jamie Weinstein begründete seinen Seitenwechsel mit einer makabren Analogie: Malaria ist nicht ganz so schlimm wie Ebola.
I'm a lifelong conservative, but Hillary is preferable to Trump just like Malaria is preferable to Ebola https://t.co/0BVRrqT1aY
— Jamie Weinstein (@Jamie_Weinstein) 4. Mai 2016
Selbst der Multimilliardär Charles Koch, der zusammen mit seinem Bruder David seit Jahren viele Millionen Dollar für republikanische Kandidaten gespendet hat, erklärte letzte Woche in einem Fernsehinterview, Hillary Clinton sei möglicherweise besser für das Weisse Haus geeignet als einer der verbliebenen Bewerber der Republikaner.
Not interested in endorsements from people who deny climate science and try to make it harder for people to vote. https://t.co/TWN4zYhMBh
— Hillary Clinton (@HillaryClinton) 24. April 2016
Das war sogar für die mutmasslichen Kandidaten der Demokraten des Guten zu viel, denn die Koch-Brüder zählen zu den grössten Feindbildern der amerikanischen Linken. Für Trump sind dies Bad News. Allerdings hat der bisherige Wahlkampf vor allem eine Erkenntnis gebracht: Man sollte «The Donald» auf keinen Fall unterschätzen. (pbl)