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In Donald Trumps Wahlkampf läuft derzeit so ziemlich alles schief. Der Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner ist in den Umfragen deutlich hinter seine demokratische Kontrahentin Hillary Clinton zurückgefallen. Und nun wird zu allem Übel auch noch Trumps vielleicht wichtigster Trumpf beschädigt: sein Image als cleverer Geschäftsmann.
Das nach ihm benannte Casinohotel Trump Taj Mahal in der Spielerstadt Atlantic City im Bundesstaat New Jersey wird Anfang September geschlossen. Dies gaben die Eigentümer am Mittwoch bekannt. Trump hatte das Taj Mahal vor einigen Jahren an den Investor Carl Icahn verkauft, es trug jedoch immer noch seinen Namen. Begründet wird die Schliessung mit einem im Juli begonnenen Streik der Angestellten, die für mehr Lohn und eine bessere Krankenversicherung kämpfen.
Tatsächlich aber ist das Taj Mahal seit langem ein Verlustgeschäft. Icahn erklärte, er habe mit dem riesigen Hotel- und Casinokomplex etwa 100 Millionen Dollar verloren. Die Misere begann schon mit der Eröffnung im Jahr 1990. Donald Trump bezeichnete das damals weltgrösste und teuerste Casino in seiner grossspurigen Art als «achtes Weltwunder». Zur Einweihung wurde Michael Jackson eingeflogen.
Anfangs kamen die Besucher in Scharen, doch bereits nach einem Jahr ging das Taj Mahal erstmals Konkurs. Weitere Insolvenzen folgten. Der Hauptgrund für die Pleiten: Donald Trump hatte den Bau mit Krediten finanziert, gleichzeitig zog er massiv Geld aus den Kasinos ab, eine Tatsache, die er keineswegs verheimlicht. In einem Interview mit der «New York Times» sagte er, Atlantic City sei für ihn «während langer Zeit eine sehr gute Cash-Cow gewesen».
Zwischenzeitlich brachte er seine drei Casinohotels in der Spielerstadt an die Börse. Auch dieses Abenteuer ging schief, seine Anleger verloren mehr als 90 Prozent ihres Geldes. Eine Tatsache, die Investorenlegende Warren Buffett Trump am Montag genüsslich unter die Nase rieb. Auch Hillary Clinton schlachtet Trumps Glücksspiel-Flops weidlich aus. Vor einigen Wochen trat sie in Atlantic City vor dem ehemaligen Trump Plaza auf, einem seit längerem geschlossenen Casino.
Donald Trump selbst hat bislang nicht auf das Aus seines einstigen Vorzeige-Zockertempels reagiert. Es markiert auch eine weitere Etappe im Niedergang von Atlantic City, das sich als «Las Vegas der Ostküste» etablieren wollte. Seit jedoch in benachbarten Regionen immer mehr Casinos gebaut wurden, geht es bergab. Nun verbleiben in Atlantic City noch sieben Casinos. (pbl)