Ex-Bodybuilderin Molly Galbraith macht Frauen Mut

Ein Leben lang wurde Molly Galbraith nach ihrem Äusseren beurteilt.
Ein Leben lang wurde Molly Galbraith nach ihrem Äusseren beurteilt.Bild: facebook/molly galbraith

Diese Ex-Bodybuilderin postet ein Foto auf Facebook – und macht Tausenden von Frauen Mut

20.01.2017, 08:3420.01.2017, 14:30

Das Thema Wohlfühlen im eigenen Körper ist etwas, das so gut wie jede Frau in irgendeiner Weise betrifft. Die einen machen sich darüber vielleicht nicht allzu viele Gedanken, den anderen schwirrt das Thema dafür umso häufiger durch den Kopf.

Für Molly Galbraith ist der eigene Körper immer ganz besonders wichtig gewesen, denn als ehemalige Bodybuilderin verdiente sie lange Zeit ihr Geld damit. Entsprechend wurde sie praktisch ausschliesslich über ihr Äusseres definiert, kein Jahreswechsel verging ohne einen neuen guten Vorsatz und ein konkretes Ziel, was als nächstes mit ihrem Körper passieren sollte.

Doch damit ist jetzt Schluss. Um das Jahr 2016 einzuläuten, hat Galbraith ein Foto von sich auf ihrem Facebook-Profil gepostet – zusammen mit einer wichtigen Botschaft:

Das Bild:

Bild

Die Botschaft:

«Das ist mein Körper.
Das ist kein ‹Vorher›-Bild.
Das ist kein ‹Nachher›-Bild.​
Das ist einfach mein Körper, wie er an einem x-beliebigen Dienstag im Dezember 2015 aussieht – es ist ein Bild aus meinem Leben.

Das ist ein Körper, der Protein liebt und Gemüse und Käse und Eiscreme.
Das ist ein Körper, der Bankdrücken, Klimmzüge, Kreuzheben und Schlaf liebt.
​Das ist ein Körper, der mit Fast Food, durchgefeierten Nächten und Stress missbraucht wurde.
​Das ist ein Körper, der an den Rande der Magerkeit für Figur-Wettbewerbe und zu maximaler Stärke für Gewichtheben-Contests gepusht wurde.
Das ist ein Körper, der um Gnade bettelte, als er die Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis und POCS erhielt.

Das ist ein Körper, der ​
- zu fett
- zu dünn
- zu maskulin
- zu stark
- zu schwach
- zu gross
- zu schlank
genannt wurde.​ Und das alles in derselben Woche.

​Dieser Körper wurde öffentlich evaluiert, bewertet und kritisiert. Dieses Urteil wurde gefällt, um meine Fähigkeiten als Coach und Trainerin, und den Wert meiner Person festzulegen, sowohl positiv, als auch negativ.

Manche Leute sagen, sie würden töten, um diesen Körper zu haben. Andere sagen, sie würden sich selbst töten, wenn sie diesen Körper hätten.​ (Ja, das sind Dinge, die Menschen einander sagen.)

Das ist ein Körper, für den ich zu viel Zeit, Energie und mentale Kraft aufgebracht habe, mit dem Wunsch, dass er anders aussehen würde.

Und heute?​ Heute ist es ein Körper, der geliebt, bewundert und geschätzt wird von der einzigen Person, dessen Meinung zählt – nämlich von MIR.
Das ist das erste Jahr, seit ich mich erinnern kann, in dem ich ​keinen Vorsatz habe, das Aussehen meines Körpers zu verändern.
Das ist eine Form von Freiheit, von der ich nie gedacht hätte, dass ich sie mal erleben würde und es fühlt sich richtig richtig gut an.»

In den knapp 10'000 Kommentaren bedanken sich unzählige Frauen für die wichtige Botschaft, mehr als 120'000 Personen haben den Beitrag geliket, 80'000 haben ihn geteilt.

(viw)

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