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Syrien

«Skorpione, Dehydrierung, falsche Versprechen» – Syrer stellen ihr Flüchtlingszelt auf Airbnb

«Skorpione, Dehydrierung, falsche Versprechen» – Syrer stellen ihr Flüchtlingszelt auf Airbnb

27.06.2016, 11:4427.06.2016, 11:47
Zeltlager im Hafen von Piräus.
Zeltlager im Hafen von Piräus.Bild: EPA/ANA-MPA

Das Airbnb-Inserat verspricht keine erholsamen Ferien: «Während EU-Politiker über Flüchtlinge reden, können Sie eine authentische Flüchtlings-Erfahrung machen – Zelten, Kochen am Lagerfeuer, 41 Grad Hitze, ungenügende sanitäre Einrichtung, freundliche Skorpione, gebrochene Versprechen, sogar Dehydrierung.»

Wer hinter dem Eintrag steht, ist nicht bekannt. Laut eigenen Angaben handelt es sich um Syrer in Ritsona, einem Flüchtlingslager nördlich von Athen. Klar scheint, dass es den Verfassern darum geht, Aufmerksamkeit für das Flüchtlingsdrama in Griechenland zu wecken – mittels heftigem sarkastischem Einschlag.

«Wenn Sie Glück haben, können Sie eine von zwei warmen Duschen benutzen. Rund um die Toiletten ist eine grosse Brache, wo die Kinder spielen. Machen Sie doch auch mit.»

«Humans of Idomeni»: 18 Botschaften aus dem schlimmsten Flüchtlingslager Europas

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«Humans of Idomeni»: 18 Botschaften aus dem schlimmsten Flüchtlingslager Europas
«Wie lange wollt ihr noch diskutieren?», fragt dieser Syrer mit seinen Töchtern im Flüchtlingslager in Idomeni.
quelle: watson/rafaela roth / watson/rafaela roth
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Die Wohnungsvermietungs-Plattform Airbnb hat das Inserat vor einigen Tagen von seiner Website entfernt, weil es gegen die Geschäftsbedingungen verstossen habe. Man anerkenne aber das Inserat als Versuch, das Augenmerk auf die «herzzerreissende Flüchtlingskrise» zu legen. Airbnb spendet nach eigenen Angaben Hunderttausende Dollar an das Flüchtlingshilfswerk UNHCR.

Mehr als 800'000 Flüchtlinge erreichten im vergangenen Jahr Griechenland. Die meisten versuchten anschliessend, über die sogenannte Balkanroute nach Deutschland und Österreich zu gelangen. Im Frühling dieses Jahres wurde die Balkanroute geschlossen – seitdem harren Zehntausende Flüchtlinge in Griechenland aus. (wst)

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Scott
27.06.2016 13:49registriert Februar 2016
Ich will, ich will, ich will...

Frage an die Journalisten, welche diese Fotoaktion mit immer demselben Notizblock organisiert haben:

Was wollen die Schülerinnen in Nigeria, die von Boko Haram verschleppt und verkauft wurden? Was wollen die Arbeiter in Saudi-Arabien, die von ihren "Arbeitgebern" eingesperrt, vergewaltigt und geschlagen werden? Was wollen die Menschen in Zentralafrika, die nichts zu essen haben und zu schwach für die Flucht sind? Was wollen die christlichen Flüchtlinge bei uns in den Flüchtlingsheimen, welche von den moslemischen Flüchtlingen bedrängt und verfolgt werden?
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