Tja, der mexikanische Edelbrand genoss bis vor nicht allzu langer Zeit einen, naja, problematischen Ruf in hiesigen Breitengraden. Es gab genau zwei Marken zur Auswahl, die beide ausschliesslich als Partygetränk konsumiert wurden. Und zwar entweder als ‹Chlöpfte› oder in der Version mit dem Salz vom Handrücken abschlecken und in ein Limettenschnitz reinbeissen.
Ist natürlich Quatsch. Das Tequila-Universum ist riesig, die traditionsreiche Geschichte lang und die dazugehörige Trinkkultur durchaus gesittet. Du willst Tequila wie ein Mexikaner trinken? Dann trink ihn wie Whisky. Will heissen: Schenk dir 3–5 cl in ein Glas und nippe daran genussvoll. Am besten beim gemütlichen Zusammensein mit Freunden. Besitos nennen die Mexikaner die Schlückchen, die man sich gönnt – «Küsschen».
Will man aber einen Drink, der gerade in den Sommermonaten perfekt passt, dann sind Margaritas angesagt!
Bild: pinterest
«Margarita – more than a girl's name», lautete der Claim der wunderschön stylishen 1960er-Werbekampagne von Jose Cuervo Tequila. Obwohl damit eine falsche Etymologie suggeriert wurde, denn der Name «Margarita» bezog sich ursprünglich auf die Cocktailgattung der «Daisy»-Drinks (‹margarita› ist das spanische Wort für ‹Gänseblümchen›; engl. ‹daisy›), die aus Spirituose + Liquer + Zitrus zusammengesetzt sind. Der Sidecar (Cognac, Grand Marnier, Zitronensaft) etwa ist ein «Daisy». So gilt es als belegt, dass der Drink anfänglich Tequila Daisy genannt wurde.
Wie dem auch sei, Margarita ist der perfekte Cocktail für Apéro, Grill-Abend oder Party. Zusammengesetzt wird er aus einer Kombination der folgenden Zutaten:
Tequila oder Mezcal: Tequila blanco, oro, reposado oder añejo – am häufigsten ist blanco, doch je nach Rezept kommen die anderen zum Zug. Oder gar nicht und stattdessen Mezcal. Obwohl eigentlich ist Tequila eine Variante von Mezcal (letzterer ist die allgemeine Bezeichnung für Spirituosen die aus dem Fruchtfleisch verschiedener Agavenarten gewonnen werden, während Tequila ausschliesslich aus der Blauen Agave gebrannt wird und in der Umgebung der gleichnamigen Stadt), doch in der Praxis verwendet man Mezcal, wenn man einem Margarita eine rauchige Geschmacksnote verpassen will.
Bild: shutterstock
Triple Sec: Orangenliquer – Cointreau, Grand Marnier und Konsorten.
Bild: shutterstock
Limettensaft: Am besten frisch gepresst; seltener auch andere Zitrussäfte.
Sirup, bei Bedarf, zum Süssen: entweder hundskommuner Zuckersirup, gerne aber auch Agavensirup oder seltener je nach Rezept auch Honig oder Ahornsirup o.ä.
Klassisch würde man den Drink im designierten Margarita-Glas servieren.
Bild: wikicommons
Doch ein Cocktailglas oder ein grösseres Rocks-Glas gehen auch komplett in Ordnung.
Die Kombinationsmöglichkeiten sind unendlich. In der Tat ist es nicht unüblich, mehr als 10 Margaritavariationen auf einer Cocktailkarte vorzufinden. Hier eine Auswahl:
Das Salz auf einen kleinen flachen Teller geben. Den Rand eines Margarita-Glases am Limettenfruchtfleisch entlangführen und dann in das Salz tupfen, sodass ein feiner Salzrand entsteht. Die restlichen Zutaten in einen mit Eiswürfeln gefüllten Cocktailshaker geben, energisch schütteln und in das Glas abseihen.
Frozen Margarita
Perfekt für die heissen Tage! Kleiner Tipp: Zuerst das Glas mit Eiswürfeln füllen – diese dann in den Mixer kippen. So stimmt die Füllmenge passgenau. Ach ja: Ich hatte vor Kurzem ja so ein Video gedreht ...
Das Salz auf einen kleinen flachen Teller geben, Rand einer Margarita-Schale am Limettenfruchtfleisch entlangführen ... etc. Die restlichen Zutaten mit einer Handvoll Crushed Ice in den Mixer geben und pürieren. Den Inhalt in die Margarita-Schale geben und mit einem Limettenschnitz garnieren.
Strawberry Margarita
Der Klassiker für alle, die es gerne süss und fruchtig haben. Hier kann man gar statt eines Salzrands einen Zuckerrand machen. Und möchte man die frozen-Variante, gibt man die entsprechende Eismenge gleich in den Mixer.
Bild: Shutterstock
100g frische Erdbeeren 5 cl Tequila Blanco 2 cl Limettensaft 1,5 cl Triple Sec 1,5 cl (o. nach Geschmack) Zuckersirup oder Agavensirup Limettenschnitz, Salz (oder Zucker) für Glasrand
Margarita-Glas; Limettenschnitz; Salzrand ... wie gehabt, okay? Alternativ geht hier auch Zucker statt Salz, falls man es gerne süss hat. Glas mit Eiswürfeln füllen. Sämtliche übrige Zutaten in einen Mixer geben und pürieren. In das mit Eiswürfeln gefüllte Tequilaglas abseihen. Alternativ kann man die Eismenge im Glas zu den Zutaten in den Mixer geben – ergibt dann einen Strawberry Frozen Margarita.
Skinny Margarita
Agavensirup statt Zucker, Orangensaft statt Triple Sec: Das Resultat ist ein etwas leichterer, weniger süsser Drink.
Margarita-Glas; Limettenschnitz; Salzrand – das Übliche. Die restlichen Zutaten in einen mit Eiswürfeln gefüllten Cocktailshaker geben, energisch schütteln und in das Glas abseihen.
5 cl Tequila 2 cl Agavensaft 2 cl frischer Limettensaft 1 frische Jalapeño Tajín (oder ein Mix aus Salz, Zucker und Chilipulver)
Tajín auf einen kleinen flachen Teller geben. Den Rand einer Margarita-Schale oder eines Double-Rocks-Glases mit einem Limettenschnitz benetzen und dann in den Tajín tupfen, sodass ein feiner Gewürzrand entsteht. Zwei Scheiben Jalapeño schneiden und für die Garnitur beiseitelegen. Restliche Jalapeño grob hacken (je nach Geschmack mit oder ohne Samen), in ein mit Eiswürfeln gefüllten Cocktailshaker geben und energisch schütteln. Tequila, Agavensaft und Limettensaft dazugeben und nochmals energisch schütteln. In das Glas abseihen und mit Jalapeño-Scheibchen garnieren.
CoronaRita
Genau: Corona + Margarita. Auch Mexican Car Crash Cocktail oder Mexican Bulldog Cocktail genannt, mag dieser Drink auf den ersten Blick etwas trashy wirken. Doch in Wahrheit ist er der absolut perfekte Longdrink für den Sommer.
Tequila, Triple Sec, Zitrussaft und Zuckersirup in einen mit Eiswürfeln gefüllten Cocktailshaker geben und energisch schütteln. Den Rand eines stabilen Bierglases mit einem Limettenschnitz benetzen und etwas salzen (eigentlich fakultativ, da man den Drink im Idealfall mit einem Röhrchen trinkt). Glas zur Hälfte mit Eiswürfeln füllen. Inhalt des Cocktailshakers in das Glas abseihen. Bierflasche öffnen und, ohne auszuleeren, umgekehrt in das Glas stellen. Mit einem Limettenschnitz garnieren.
Mezcalita
Wie ein klassischer Margarita, aber mit Mezcal statt Tequila.
Wie üblich: Glas mit Salzrand versehen wie gehabt. Alle Zutaten in einen mit Eiswürfeln gefüllten Cocktailshaker geben, energisch schütteln und in das Glas abseihen. Mit dem Limettenschnitz garnieren.
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
P. Meier
07.08.2021 20:43registriert März 2017
Eine Frage: in welchem Sommer sollen wie sie geniessen?
Neues Tool von OpenAI: So täuschend echt sehen die KI-Videos aus
Das weltweit führende KI-Start-up OpenAI hat seine mit Spannung erwartete Software Sora auf den Markt gebracht, mit der man Videos mit künstlicher Intelligenz aus Text-Vorgaben erzeugen kann. Die Macher des KI-Chatbots ChatGPT wiesen zum Marktstart darauf hin, dass das neue Tool jedoch noch «viele Einschränkungen» hat, die die von Nutzern erstellten Videos beeinflussen können.