Rolls-Royce ist nicht gerade bekannt dafür, innovative Designs umzusetzen. Die Luxusmarke steht für Beständigkeit, Kontinuität ... eigentlich veränderte sich das grundlegende Design ihrer Autos über die Jahrzehnte nur gering.
Umso erfreulicher, dass Rolls-Royce im April einen Designwettbewerb für Kinder bis 16 Jahre ankündigte, die während der COVID-19-Pandemie zuhause im Lockdown sassen. Das gesamte Designteam des Automobilherstellers begutachtete jede Einsendung, um die Gewinner zu ermitteln. Zu gewinnen gab es mitunter chauffierte Fahrten zur Schule in einem Rolls (sobald die pandemischen Zustände dies zulassen). Die nun prämierten Konzepte sind grossartig, denn zu jedem liefert das Rolls-Royce-Designteam gleich eine Umsetzung dazu. Hier sind die Gewinner:
Auf den Spuren der legendären Geschwindigkeitsrekord-Autos und -Boote des Vater-Sohn-Teams Malcolm und Donald Campbell: Dieser Entwurf sieht ein Gefährt vor, das auf Wasser, Schnee und auf Land fahren kann.
Ein Design, dazu da, um Menschen zu helfen: Ein Rolls-Royce-Filterfahrzeug, das Viren und Schadstoffe aus der Luft aufsaugt, sie filtert und im Heckraum der durchsichtigen Kabine aufbewahrt.
Der 16-jährige Florian aus Frankreich hat einen Entwurf, der sich mit einem Pilotencockpit und einem hinteren «Panzer»-Bereich für Passagiere oder Fracht an Land- und Meeresschildkröten anlehnt. Nach der ursprünglichen Skizze wäre das Schildkrötenauto in der Lage, zu Lande, zu Wasser und in der Luft unterwegs zu sein.
Sehr genaue Detailangaben macht Léna aus Ungarn in ihrer Skizze: Kühlergrill, RR-Leuchtlogo, durchsichtiges Fahrerkabinendach mit Sternenhimmelbeleuchtung. Das Glow-Konzept ist eines der farbenfrohsten in dieser Auswahl.
Für das Heimatland der Marke gab es noch einen Spezial-Award:
Wie genial ist denn das? Die Bumblebee 5000 wird von Honig angetrieben. Und Flügeltüren, die grossflächig öffnen. Und im Innern viel Platz für eine emsige Partyatmosphäre.
Weiter wurden drei Entwürfe «hoch empfohlen». Diese sind:
Okay, dieses intergalaktische Raumschiff-Ding sieht aus, als wäre es einem «Speed Racer»-Film entkommen. Was gut ist. Blitz-Logo auf der Motorenhaube geht auch klar.
Okay, das Ding hat einen interessanten Namen, doch das ist noch das Gewöhnlichste am Ganzen. Die sechsjährige Alisa schlägt einen magischen Rolls-Royce vor, der dank eines «mysteriösen Vogels, der seit einer Million Jahren im Weltraum lebt», in der Lage ist, mit jeder Kreatur auf der Erde zu kommunizieren. Alles klar?
Am Ende ist es aber wohl der 9-jährige Tim aus Deutschland, der einen Entwurf präsentiert, der vermutlich am ehesten dem Wunschtraum der aktuellen Rolls-Royce-Kundschaft entspricht. «Pool», «Liege», «Diamanten» werden auf der Zeichnung aufgeführt. Einen Helikopterlandeplatz sowieso. Und, ach ja: «Goldene Streifen».
The Kids are alright, wie es scheint. Die Zukunft der Designbranche scheint gesichert. Eines Tages spricht ein magischer Vogel mit meinem Hund, während mein Bluebird die Alpen niederreisst und mit Vollgas aufs Mittelmeer zusteuert.