Pferdestärken? Höchstgeschwindigkeit? Beschleunigung?
Pah – solche Leistungsdaten interessieren doch nur Schuljungs. Viel spannender sind etwa die folgenden Superlative aus der Auto-Geschichte:
125 Dollar – so viel kostete der Briggs & Stratton Auto Red Bug anno 1914. Damit war er 140 Dollar billiger als der Ford Model T und damit auch das billigste Produktionsauto der Geschichte. Der Red Bug hatte ein einfaches Holzchassis mit Stahlverstärkung, keine Federung, Sitzplätze für zwei Personen und die Auswahl eines einen Elektro- oder Benzinmotors. Die hier gezeigte Benzinversion verwendete einen Radmotor, der in einem zusätzlichen fünften Antriebsrad montiert war. Mit seinen 3 PS waren 25 km/h möglich. Bremsmöglichkeiten waren allerdings sehr begrenzt.
... war lange Zeit der Bugatti Type 41 «Royale», der anno 1930 neu – je nach Karosserieaufbau – um die 45'000 Dollar kostete, was heute inflationsbereinigt rund 750'000 Dollar wären. Boah.
Doch inzwischen gibt es etliche Sondereditionen aktueller Hypercars – auch Bugattis mitunter –, die gar siebenstellige Anschaffungskosten vorweisen können. Allerdings ist zum Teil unklar, ob diese als Einzelstücke einzustufen sind oder als Produktionsreihen. Vom Bugatti Royale wurden ganze sieben Stück hergestellt, weshalb es in der Literatur nicht als Einzelstück gilt. Der Bugatti La Voiture Noir von 2019, der 18,7 Millionen Dollar gekostet haben soll, ist aber ein Einzelstück; ebenfalls der Rolls-Royce Boattail von 2021, für den, wie gemunkelt wird, 28 Millionen bezahlt wurden. Vom Zonda HP Barchetta (17,5 Millionen) gibt es ganze drei Stück ... ist das nun das teuerste Produktionsautomobil? Ach, eigentlich ist das alles ein wenig langweilig. Das einzige, das wirklich gilt, ist:
2018 wurde dieser 1962er Ferrari 250 GTO für 48 Millionen Dollar versteigert. Punkt. Aus. Ende.
Ach, für sowas braucht's bloss Geld, keine Fantasie oder Kreativität. Anders als für das Folgende:
Das, verehrte Damen und Herren, ist der American Dream von 1992, und ja, es hat einen verdammten Helikopterlandeplatz! Konstruiert von TV- und Film-Autobauer Jay Ohrberg (der u.a. für K.I.T.T. oder den «Back To the Future»-DeLorean verantwortlich war), hat diese Cadillac-Eldorado-Abwandlung 24 Räder, zwei Motoren, zwei Fahrer, ein Kingsize-Wasserbett, ein Putting Green, ein Jacuzzi, ein Pool (mit Sprungbrett), mehrere Zimmer und, wie gesagt, ein Helikopterlandeplatz. Das alles auf einer Gesamtlänge von 30,5 Meter (auf Englisch 100 Fuss – was sich etwas geiler anhört).
Für die Erschliessung der arabischen Halbinsel in den Fünfzigerjahren und den Aufbau der damals beginnenden Ölindustrie war ein Fahrzeugmodell von immenser Wichtigkeit: Der Dodge Power Wagon. Ohne diese urchigen, geländegängigen Pickups waren Reisen von A nach B kaum möglich. Um diesem Modell ein Mahnmal zu schenken, liess der exzentrische, als «Rainbow Sheikh» bekannte Sheikh Hamad bin Hamdan Al Nahyan aus Abu Dhabi einen 1950er Power Wagon detailgetreu im Massstab 8:1 bauen. Drin befindet sich eine klimatisierte Wohnung mit mehreren Schlafzimmern, Küche und – auf der Ladefläche – Terrasse. Der 50 Tonnen schwere Koloss ist aber kein statisches Ausstellungsstück. Er fährt (wenn auch nicht gerade schnell) und ist für die Strassen der Vereinigten Arabischen Emirate zugelassen.
Ach, ja: Den grössten Willys Jeep hat er auch noch, der Rainbow Sheikh. Auch der voll fahrbar.
... ist und bleibt der Peel P50. Mit seiner Länge von 137 cm, Breite von 99 cm und einem Leergewicht von 59 kg hält der P50 weiterhin den Rekord als kleinstes und kürzeste Auto, das jemals in Produktion gegangen ist. Und das Beste noch: Man kann ihn kaufen!
Und: Man kann damit ins Büro.
Bevor «The King of Show Cars» Jay Ohrberg 1992 mit dem oben erwähnten American Dream das längste Auto der Welt konstruierte, konnte er bereits mit einigen weiteren Superlativen aufwarten – so auch mit dem breitesten Auto der Welt. Mitte der Achtzigerjahre kreierte er die Wide Limousine: Fast sechs Meter breit und mehr als neun Meter lang wurde das Fahrzeug von zwei Cadillac-Motoren angetrieben. Und ja, man konnte darin gar Volleyball spielen.
Hier ein Grössenvergleich: Vorne die Wide Limousine, dahinter Ohrbergs rosa Mercedes-Stretch-Limo mit herzförmigem Jacuzzi, und ganz hinten der American Dream.
Bloss, was ist das rote Ding, das links im Bild ist?
Ja, Ohrberg baute auch noch eine Ferrari-F40-Stretch-Limousine. Because of course he did. Mit acht Sitzplätzen, zehn Rädern und – etwas enttäuschenderweise – einem V6-Motor aus einem Pontiac Fiero.
... konnten wir nicht ausfindig machen, denn, wie es scheint, sind Hotrod-Versionen klassischer VW-Bullys mit ultrakurzem Radstand einigermassen verbreitet – zumindest in den USA und Grossbritannien, wo zum Teil erstaunliche Modifizierungen strassenzugelassen werden. Das Folgende hier, aber, ist ein authentifizierter Rekord:
Er kommt auf eine luftige Gesamthöhe von einem (1!) Meter, ist, wie man dem Nummernschild entnehmen kann, strassenzugelassen und heisst ... oh ja ... Vancake!
Was fast so lustig ist wie der Name dieses Autos:
48 Zentimeter. Dies die Gesamthöhe dieses Gefährts, das dem Batmobile der 1960er nachempfunden ist. Nebst vom 875-ccm-Vierzylindermotor eines Hillman Imps kommt noch zusätzliche Power (okay, nicht viel) von einem waschechten voll funktionierenden Düsentriebwerk, das von einem umgebauten Turbolader eines Volvo-Lkw gebaut wurde. Und wie, na wie echt, heisst das Auto?
...
...
...
... hä?
...
...
...
... THE FLATMOBILE 😂🤣🤪🎉🥳