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Coronavirus

Coronavirus: Wer in den Zürcher Club Mascotte will, muss Daten angeben

Coronavirus drückt auf Partystimmung: Clubs nehmen Kontaktdaten auf

05.03.2020, 15:1505.03.2020, 16:40
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Der Kanton Zürich hat diese Woche seine Corona-Empfehlungen verschärft. Betroffen davon ist insbesondere das Zürcher Nachtleben. Der Kanton empfiehlt den Clubs ein Party-Verbot. Obwohl die Clubs selbst entscheiden können, ob sie ihre Türe geöffnet haben, ist die Verunsicherung gross. Und die Umsetzung entsprechend individuell.

Gestern Abend hat sich die Bar & Clubkommission zusammen mit den wichtigsten Partyveranstaltern Zürichs und der Gesundheitsdirektion getroffen. Das Resultat sind verschiedene Präventionsmassnahmen, die der Zürcher Club Mascotte bereits auf seiner Webseite kommuniziert hat.

Die ganze Info-Mail der Club-Betreiber.
Die ganze Info-Mail der Club-Betreiber.screenshot / mascotte
«Der Zutritt zum Club kann nur erfolgen, wenn man sich registriert resp. seine Kontaktdaten angibt. Die Registrierung erfolgt bei uns am Eingang, über eine Liste oder über SMS. Die Daten werden nur in einem Verdachtsfall für das Virustackling den Behörden zur Verfügung gestellt und nach 14 Tagen wieder gelöscht.»

Nebst einer gültigen ID muss auch zwingend ein Mobiltelefon mitgeführt werden.

Nachdem die Gesundheitsdirektion des Kanton Zürichs am Dienstag darüber informiert hat, dass neu auch Veranstaltungen mit weniger als 1000 Leuten überprüft werden müssen, hat sich die Bar- und Club-Kommission nach Aussagen des Clubs nun dazu entschieden diese präventive Massnahme zu ergreifen.

Weiter appellieren die Club-Betreiber an die Eigenverantwortung ihrer Gäste und empfehlen zum Schutz der anderen Zuhause zu bleiben, wenn man sich in den letzten zwei Wochen in einem der Risikogebiete aufgehalten hat oder krank fühle.

Da diese Empfehlung von der Bar & Clubkommission in Zusammenarbeit mit den relevanten Partyveranstaltern Zürichs ausgearbeitet wurde, dürften diese Massnahmen in den meisten Zürcher Clubs angewendet werden.

Auf der Startseite des Zürcher Jugendkulturhaus Dynamo ist allerdings auch schon zu lesen, dass die Türen für die grösseren Veranstaltungen bis zum 15. März geschlossen bleiben:

«Entsprechend der Empfehlungen der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich vom 3. März 2020 zum Coronavirus hat die Stadt Zürich entschieden, in ihren Räumen alle Veranstaltungen (Konzerte, Partys und Ähnliches) mit vielen Personen in engem körperlichen Kontakt bis zum 15. März abzusagen.»
Bild
bild: screenshot dynamo

Das Radar-Festival, das dieses Wochenende in verschiedenen Locations rund um und an der Zürcher Langstrasse stattfinden sollte, gibt Entwarnung:

«Nach den aktuellen Meldungen des Bundes von gestern Abend wurde heute Vormittag fürs Radar Festival eine erneute Risikoabwägung mit den Behörden vorgenommen. Wir freuen uns sehr, dass das Radar Festival wie geplant durchgeführt werden kann.»

(lis/meg)

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34 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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iFrodo
05.03.2020 15:18registriert September 2017
Also am meisten stört es mich ja, dass die Nachricht des Clubs nur in Kleinbuchstaben geschrieben ist.
Da sträubt sich mein innerer Besserwisser.
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Maschinist460
05.03.2020 18:44registriert Februar 2018
Mein innerer "Grammar-Nazi" dreht durch wenn ich das Mail vom Mascotte lese....wollen die bei der Gross-/Kleinschreibung einfach auf Nummer sicher gehen oder ist das ihr Stil?
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mille_plateaux
05.03.2020 17:54registriert Juni 2017
So muss das funktionieren! Klare Kommunikation, klare Massnahmen. Mit Selbstverantwortung und Rücksicht darf das Leben überwiegend normal weitergehen. Da dürfen sich andere Kantone ruhig eine Scheibe abschneiden.

Kann nicht sein, dass die ganze Kulturbranche de facto mit einem Berufsverbot belegt wird, während alle anderen öffentlichen Räume weitermachen wie bisher. Was für eine Seifenoper. Hauptsache, die Politiker können sich auf die tatkräftige Schulter klopfen. Klubs sind eben ein einfacheres Ziel als ICF-Gottesdienste und Grossraumbüros. 🤷🏻
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