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Mehrere watson-User haben in den vergangenen Tagen von den Befürwortern der Durchsetzungsinitiative Post erhalten. Gezeichnet ist der Brief (siehe unten) von einem etwas obskur anmutenden «Komitee zur Rettung des Werkplatzes Schweiz».
watson-User ChrisA aus Turgi, der den Brief ebenfalls erhalten hat, überzeugen die Argumente nicht. Aber es stört ihn noch etwas anderes:
Tatsächlich ist die Website rettungwerkplatzschweiz.ch am Mittwoch nicht erreichbar, aber der Stand vom 15. Februar ist über Google Cache einsehbar. Dort erscheint eine Adresse in Stäfa, hinter der sich Kurt Zollinger, Präsident der SVP-Ortspartei verbirgt. «Es ist richtig, die Website ist momentan offline, weil wir einige Dinge ergänzen», bestätigt der 69-Jährige gegenüber watson. «Morgen oder übermorgen sollte sie wieder online sein.»
Den Vorwurf der Anonymität lässt Zollinger nicht gelten: «Ich habe alle Auflagen für den Versand politischer Propaganda eingehalten, man muss sich zu erkennen geben, es braucht eine Postadresse und eine Website, das habe ich alles gemacht». Er verstecke sich auch nicht hinter einer Agentur, sondern stehe mit seiner Privatadresse hin, betont der Politiker.
Ein Schritt, für den er gerade teuer bezahlt: Während des Gesprächs übergibt ihm seine Frau einen Brief gefüllt mit Kot. Er habe viele andere, massiv ehrverletzende Reaktionen und Drohungen erhalten. «Ich habe einen breiten Buckel, aber manchmal nimmt jemand anderes in der Familie das Telefon ab», sagt Zollinger. Es habe aber auch positive Rückmeldungen gegeben.
Wäre es rückblickend klüger gewesen, vollständige Transparenz zu schaffen und mit dem Namen SVP hinzustehen, von der die Initiative auch stammt? «Mag sein, aber auf der Website steht ja ein Video mit SVP-Nationalrat Felix Müri», sagt Zollinger. Die Internetadresse rettungwerkplatzschweiz.ch habe man schon für die Kampagne gegen die Erbschaftssteuer eingesetzt und einfach erneut verwendet (siehe Tweet unten).
Komitee zur Rettung des Werkplatzes Schweiz - Werden Sie Sympathisant http://t.co/SCEiGlF1Uj
— Claudio Zanetti (@zac1967) 27. April 2015
Das Schreiben leitet mit Statistiken zum Ausländeranteil bei schweren Straftaten wie Mord und Vergewaltigung ein – Straftaten, die schon nach heutigem Gesetz zur Wegweisung führen. «Meiner Meinung nach haben wir einen viel zu grossen wenn nicht absoluten Täterschutz», erklärt Zollinger. Es sei schon möglich, dass die Gegner in ein zwei Nebenpunkten Recht hätten, doch im Grundsatz sei die Initiative sinnvoll.