Zwischen Disentis und dem Oberalppass war die Strecke ab der Mittagszeit dicht, wie der Sprecher der Matterhorn-Gotthardbahn, Patrick Fux, der Nachrichtenagentur SDA sagte.
Grund war zunächst, dass auf der Passhöhe des Oberalppasses die Antriebsachse eines Regionalzuges aus Andermatt UR, der in Richtung Disentis GR unterwegs war, blockierte.
«Eine solche Panne ist sehr selten», sagte Fux, «wir mussten zunächst den technischen Dienst aufbieten und auf den Oberalppass bringen um herauszufinden, wo das Problem lag». Dafür steht im Winter einzig die Bahnstrecke zur Verfügung. Die Passstrasse ist gesperrt.
Der defekte Zug wurde nach Andermatt zur Reparatur abgeschleppt. Doch damit war die Strecke längst nicht frei. Denn auf der bündnerischen Seite des Oberalppasses kam just nach der Panne starker Wind auf und wehte Schneeverwehungen auf die Strecke zwischen Disentis und der Passhöhe. «Wir müssen die Strecke deswegen freischleudern», sagte Fux. «Wir hatten gleich doppeltes Pech.»
Die 40 Passagiere, die auf dem 2000 Meter hohen Oberalppass gestrandet waren, mussten nicht allzu lange ausharren: Bereits nach einer Stunde ging die Reise mit einem Ersatzzug weiter.
Allerdings ging es in die falsche Richtung: Da der defekte Zug den Weg Richtung Disentis versperrte, brachte der Ersatzzug die Passagiere wieder an den Ausgangspunkt ihrer Reise in Andermatt zurück.
Wer am Samstag doch noch nach Disentis reisen wollte, musste wohl oder übel einen Umweg über Zürich machen. Dies bedeutete eine Fahrtzeit von fünfeinhalb Stunden statt wie sonst üblich von einer Stunde und zehn Minuten.
Die Bahnstrecke zwischen Andermatt und Disentis war um kurz vor 18 Uhr wieder befahrbar. Insgesamt fielen am Samstag sechs Hin- und Rückfahrten über den Oberalppass aus. (dwi/sda)