Schweiz
Wirtschaft

Finanzchef des Bundes: Verdoppelung der Asylkosten droht

Serge Gaillard, Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung, rechnet 2016 mit 40'000 Asylsuchenden.
Serge Gaillard, Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung, rechnet 2016 mit 40'000 Asylsuchenden.
Bild: KEYSTONE

2,4 Milliarden Franken: Bund rechnet mit Verdoppelung der Asylkosten

Die Schweiz rechnet wegen der Flüchtlingskrise in den nächsten Jahren mit steigenden Kosten. Der Bund hat für 2018 fast 2,4 Milliarden Franken für den Bereich Migration veranschlagt.
31.03.2016, 07:3831.03.2016, 09:10
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Der neue Finanzplan des Bundes ist gerade erst im Januar kommuniziert worden, nun mussten bereits erste Anpassungen vorgenommen werden. Schuld daran sind die Zahlen im Asylwesen, die sich laufend verändern.

Für dieses Jahr rechnet der Bund laut Serge Gaillard, dem Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung, «im Moment und bei grosser Unsicherheit» wieder mit 40'000 Asylsuchenden. Demnach hat der Bundesrat die Asylzahlen für das Jahr 2016 bei der Kostenberechnung nach oben korrigiert.

20'000 Franken pro Jahr – für fünf bis sieben Jahre

«Für 2015 waren im Voranschlag noch etwa 1,2 Milliarden Franken vorgesehen. Jetzt sehen wir für 2018 bereits das Doppelte vor, nämlich fast 2,4 Milliarden», erklärt Gaillard gegenüber dem SRF. 2,4 Milliarden Franken, das sind gut 400 Millionen mehr, als noch im Januar kommuniziert wurde.

Die nach oben korrigierte Zahl der Asylsuchenden treibe die Kosten stark in die Höhe. «Jeder Asylsuchende kostet etwa 20'000 Franken pro Jahr, das während fünf bis sieben Jahren», sagte Gaillard weiter. «Die Kosten werden nur langsam wieder herunterkommen, auch wenn sich die Asylkrise einmal beruhigen sollte.» (viw/sda)

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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wilhelm Dingo
31.03.2016 08:15registriert Dezember 2014
Ja, so ist es halt. Da langfristig nicht mehr ausgegeben werden kann als eingenommen wird, sind Kürzungen an anderer Stelle unumgänglich. Die grosse Frage ist, wo gekürzt wird.
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Bärner Gieu
31.03.2016 08:23registriert Januar 2016
In alter linker Tradition gibt Gaillard ja gerne das Geld der anderen aus, drum kann er solch' horriblen Zahlen so locker präsentieren. Die eigene Klientel (vulgo Asylindustrie) dankt es ihm.
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Angelo C.
31.03.2016 11:37registriert Oktober 2014
Man muss diese gewaltigen Beträge und die gigantischen Flüchtlingszahlen hierzulande massiv begrenzen, dem österreichischen Beispiel folgend! Fraglich, ob "nur" die prognostizierten 40'000 (!) Migranten aufgenommen werden, oder sich diese erschreckende Zahl nach Änderung der neuen Flüchtlingsroute über Italien noch stark nach oben erhöhen wird.

Rechnet man die nun jährlich mehr ins Milliardendefizit abgleitende AHV und weitere ansteigende Sozialkosten hinzu, dann müsste auch der Blauäugiste durch einfachste Hochrechnungen ermessen können, was dies für uns alle für Konsequenzen haben wird.
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