Er entdeckt eine dicke Beule an seinem Auto – und den Brief eines Mädchens
Was für ein Albtraum: Nichtsahnend schlenderst du auf dein Auto zu, und dann bemerkst du eine richtig fiese Beule an der Fahrertür. Der Lack ist ab, das Metall verbogen. Vom Täter weit und breit keine Spur. Nicht einmal eine Nachricht hat er dir hinterlassen. Und wer keine entsprechende Versicherung hat, bleibt demnach auf den Reparaturkosten sitzen. Da kannst du bloss dankbar sein, wenn ein Zeuge den Unfall mitangesehen hat und dir einen Zettel schreibt...
Dieses Glück im Unglück hatte Andrew Sipowicz, Baseballspieler eines College-Teams in Buffalo, New York. Er musste zu seinem Entsetzen feststellen, dass ein unbekannter Fahrer eine Delle in der Karosserie seines Wagens hinterlassen hatte – eine so dicke Delle, dass jemand den Unfall mitbekommen haben musste. Und dann entdeckte Andrew eben jenen Zettel mit der Botschaft, die er daraufhin bei Twitter teilte...
Und die hat inzwischen fast eine Million ❤-en gesammelt:
Shoutout to the anonymous 6th grader for saving me a couple thousand (Bus not drawn to scale) pic.twitter.com/7aNK10xSwX
— Andrew Sipowicz (@Andrew_Sipowicz) 20. November 2018
Andrew schrieb dazu:
Ausgerechnet ein Kind hatte den Unfall beobachtet – und wollte Andrew helfen:
Die Zettel-Botschaft im Wortlaut:
Bus 449 hat dein Auto angefahren
Er hält hier jeden Tag, um mich abzusetzen.
Um 17:00 Uhr.
Was ist passiert?
– Sie hat versucht, rechts ranzufahren, und hat das Auto gestreift. Sie hat Fahrerflucht begangen. Sie hat versucht, rüberzulenken und sich durchzuquetschen, konnte es aber nicht. Sie hat sich trotzdem durchgequetscht. Sie hat eine Delle hinterlassen und ich habe gesehen, was passiert ist.
– Sorry.
– Fahrersitz, linke Tür
– Eine Frau auf dem Busfahrersitz 999.
– 'Buffalo Public School'-Bus
– *Der Bus, der dein Auto angefahren hat*
– Eine Sechstklässlerin der Houghten Academy»
Was bedeutete das für Andrew?
Da das (noch) anonyme Kind Andrew nicht nur eine genaue Uhrzeit, sondern auch noch die Buslinie sowie die genaue Busnummer verriet (zusammen mit einer anschaulichen Zeichnung des Busses), war die Täterin nicht länger unbekannt, sondern schnell zu ermitteln – inklusive der zur Kasse zu bittenden Versicherung. Andrew musste den Schaden über mehrere tausend Dollar somit nicht selbst bezahlen.
Für diese Ersparnis war er natürlich enorm dankbar – und begab sich mithilfe des Zettels auf die Suche nach seinem Auto-Schutzengel...
... und hatte Erfolg:
Update: The student who wrote the letter has been found and we’re in the process of finding a way to reward her for her actions. Very grateful for what she did
— Andrew Sipowicz (@Andrew_Sipowicz) 21. November 2018
Andrew postete ein Update:
Wie Andrew sich für ihre liebe Nachricht bedankte, ist noch nicht klar; in der Schule lohnte sich ihre Hilfe aber schon, denn einer ihrer Lehrer sah Andrews Tweet und beschloss, das Mädchen selbst zu belohnen:
Proud teacher moment. One of my students wasn't afraid to be a 'snitch' and did the good deed. NO THANKSGIVING HOMEWORK! https://t.co/Wu9IG8Q3bf
— Nick Kiser (@Kiser18) 21. November 2018
Er schrieb:
Und was ist die Moral von der Geschicht'? Autos anfahren tut man nicht. Und wenn's dann doch mal passiert, sollte man erst recht nicht wegfahren – denn man weiss ja nie, welche aufmerksamen Kinderaugen einen gerade dabei beobachten...
