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6 Spielevorschläge für Silvester

De Ohrfiige na

Mit diesen 7 Spielen hältst du an Neujahr bis Mitternacht durch

Der Silvesterabend eignet sich für soziale Menschen natürlich ganz besonders gut, um wieder einmal miteinander ein Gesellschaftsspiel zu spielen. Hier sind ein paar Tipps.
23.12.2018, 12:3223.12.2018, 14:55
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Erfahrungsgemäss sind es natürlich keine stundenlangen Strategie-Kracher, die ein Treffen unter Freunden oder der Familie am Jahresende spielerisch auflockern können, sondern einfache, witzige Party- und Kommunikationsspiele. Wir haben ein paar viel versprechende Neuerscheinungen ausprobiert, kommen am Ende aber auch auf einen zuverlässigen Klassiker zurück.  

«Just one»

Just one, Box mit Inhalt
Bild: Asmodee

Die Regeln verstehen auch Betrunkene auf Anhieb: «Just one» ist ein kooperatives Partyspiel um geheime Wörter. Die Gruppe spielt gemeinsam im Team und versorgt einen aktiven Spieler mit Hinweisen zu einem gesuchten Wort.

Im Beispiel des obigen Bildes gilt es, das Wort «Schokolade» herauszufinden. Alle Mitspieler müssen verdeckt ein einziges Wort aufschreiben, das mit dem gesuchten Wort in Verbindung steht. Die Kombination aller Hinweise sollte dann zum Lösungswort führen.

Aber Vorsicht! Die Spieler dürfen sich dabei untereinander nicht absprechen. Gibt es nämlich zwei oder mehr identische Hinweise, sind diese ungültig und der ratende Spieler bekommt sie gar nicht erst zu sehen und zu hören. Deshalb sollten die Hinweise zwar möglichst eindeutig sein, aber nicht unbedingt völlig offensichtlich auf der Hand liegen. Sonst kann es passieren, dass gar kein Hinweis mehr für den Ratenden übrig bleibt, und die Runde verloren geht. Je mehr Spieler mitmachen, desto grösser ist natürlich das Risiko für Überschneidungen von Hinweisen. Der Ratende wechselt.

Eine Partie ist schnell vorbei. Das Ziel ist es, möglichst viele von 13 geheimen Wörtern zu erraten. Dabei kann es zu überraschenden und witzigen Situationen kommen. «Just one» ist ein einfaches, auf das Wesentliche heruntergebrochene Spiel, in dem dann aber doch mehr Tiefgründiges steckt, als es zunächst den Anschein macht.     

Kooperatives Partyspiel von Ludovic Roudy und Bruno Sautter für 3 bis 7 Spieler ab 8 Jahren; ca. 20 min; Verlag: Repos; ca. 30 Franken.

«X-Code»

X-Code Box
Bild: Amigospiele

Wer selbst an Silvester nicht vor ein bisschen Stress zurückschreckt, dem sei dieses kooperative Kartenspiel ans Herz gelegt, bei dem es darum geht, im Team und in Echtzeit einen Code zu knacken.

«X-Code» stammt von Kasper Lapp, der bereits das originelle kooperative Echtzeit-Kaufhausdiebstahl-Spiel «Magic Maze» ertüftelte, bei dem es verboten ist, miteinander zu reden. Auch bei X-Code läuft unerbittlich die Zeit, doch hier dürfen und müssen die Protagonisten ihren Mitspielern ständig mitteilen, welche Karten sie wollen.

Es geht nämlich im Prinzip nur darum, effizient Karten miteinander zu tauschen und es im Laufe der Zeitbeschränkung zu schaffen, zwölf Dreier-Sets von Karten abzulegen. Das ist jedoch derart fesselnd und aufputschend, dass viele Gruppen nach der ersten Partie sofort die nächste und nächste und dann noch die nächste folgen lassen.

Wie bei «Magic Maze» ist das System Level-artig aufgebaut und die Herausforderung wird durch das Zufügen neuer Karten und neuer Regeln immer schwieriger.

Achtung: In der Schachtel befinden sich «Geheimfächer» mit neuem Material, die erst «freigeschaltet» werden müssen. Wir Dödel haben das aber natürlich nicht gemerkt und schon am Anfang alles herausgebrochen, wie es ja Brettspieler instinktmässig immer tun.  

Kooperatives Kommunikationsspiel von Kasper Lapp für 2 bis 8 Spieler ab 10 Jahren; ca. 15 Minuten: Verlag: Amigo; ca. 40 Franken. 

«Detective»

Detective, Rückseite Box
Bild: Pegasus

Dies ist ein abendfüllendes Projekt und richtet sich an Leute, die gemeinsam versuchen wollen, einen verzwickten Kriminalfall zu lösen.

Interessant daran ist vor allem, dass man als Ermittler stets die Möglichkeit hat, ganz vielen verschiedenen Hinweisen und Spuren nachzugehen, dazu aber die vom Spielsystem zur Verfügung gestellte Zeit nicht reicht. Man muss also immer Prioritäten setzen und sich für jene Wege entscheiden, die den zielführendsten Eindruck machen. Viele Indizien führen auch in die Sackgasse.

Fünf miteinander verknüpfte Fälle sind in der Box enthalten. Inhaltlich sind sie im Vergleich mit anderen Krimispielen derart kohärent und psychologisch nachvollziehbar, dass es mit gesundem Menschenverstand tatsächlich möglich ist, auf der richtigen Spur zu bleiben.

Die Fälle sind komplex, sodass es hilfreich ist – wie in Kinofilmen – an der Wand Mind-Maps anzulegen. Um das Spiel zu spielen, benötigt man aber Internetzugriff. Fingerabdrücke, DNA-Spuren, Projektile und Erdproben können in einer virtuellen Polizei-Datenbank analysiert werden, und sogar Wikipedia und Google helfen bei der Lösung eines Falls weiter.

Das Material ist umfangreich. Deshalb muss man sich bewusst sein: Die Hälfte der Spielzeit wird dafür verwendet, einander gegenseitig aus Akten vorzulesen, weitere 40 Prozent gehen drauf, um im Internet zu recherchieren. Da bleiben nur noch 10 Prozent der Zeit für das Gruppenerlebnis, mit diskutieren, rätseln, kombinieren. Das muss man mögen.     

Kooperatives Detetkivspiel von Ignacy Trzewiczek, Przemyslaw Rymer und Jakub Lapot für 1 bis 5 Spieler ab 16 Jahren; ca. 2 bis 4 Stunden; Verlag: Pegasus; ca. 55 Franken.

«Sound Jack!»

Sound Jack
Bild: Huch!

Ambitioniert, aber trotzdem kurzweilig und spassig war «Sound Jack!». Das Prinzip ist vom TV, aber auch von Playstation- und PC-Spielen bereits bestens bekannt. Es werden Fragen gestellt und wer am schnellsten auf seinen Buzzer drückt, darf antworten.

Allerdings geht es hier nicht um sprachlich formulierte Fragen, sondern um das rasche Erkennen von Geräuschen und Musik. Dabei dreht sich vieles um Popkultur, Songs und Filme, aber auch um Geräusche von Alltagsgegenständen, Tieren oder Orten.

Die Moderation ist sehr professionell, unterhaltend und abwechslungsreich. Punktestände werden automatisch verwaltet, der Moderator reagiert witzig auf falsche Antworten der Spieler und alles läuft unheimlich dynamisch und effizient ab.

Alle Mitspieler sind stets höchst konzentriert, da man schnell eine Frage verpasst, wenn man blöd dreinredet. Die Handhabung ist kinderleicht. Das Spiel benötigt kein Regelstudium, kann sofort losgespielt werden und dauert auch höchstens eine Viertelstunde.

Es gibt zwei Schwierigkeitsstufen, eine für Kinder und eine für Erwachsene. Das Vintage-Mikrofon im Design ist aber blosse Staffage. Das Gerät verfügt über keine Aufnahmefunktion. 

Interaktives Quizspiel für 2 bis 5 Spieler ab 8 Jahren; ca. 15 min; Verlag: Huch!; ca. 50 Franken. 

«Burg Kritzelstein»

Burg Kritzelstein, Spielsituation
Bild: Asmodee

Und natürlich darf auch ein Spiel für alle, die gerne zeichnen und malen, nicht fehlen. Die Altersangabe auf der Schachtel ist aber ziemlich optimistisch. Spielunerfahrene Sechsjährige werden auch mit der abgespeckten Einsteigerversion von «Burg Kritzelstein» noch überfordert sein.

Würfelergebnisse sollen geschickt verwendet werden, um eine Burg zu zeichnen. Da aber nicht alle spielenden Menschen eine künstlerische Ader haben, kann man seine Burg entweder mit vorgedruckten Hilfslinien malen oder ohne solche Linien, ganz auf die eigene Kreativität vertrauend.

Zwölf Teile müssen gezeichnet werden: vier Stockwerke der Burg, vier Türme und vier Mauern. Durch Würfeln gelangt man an Ressourcen wie Holz, Stein, Gold oder Nahrung. Diese müssen mit Spielsteinen auf einem eigenen Würfeltableau markiert werden. Immer wenn man am Ende eines Zuges eine Zeile oder Spalte des eigenen Tableaus komplett gefüllt hat, darf man einen Teil der Burg zeichnen. Immer wenn man einen Bewohner würfelt, muss man einen solchen in seine Burg malen. Durch Mauern erhält man Fahnenhalterungen. Gezeichnete Fahnen geben Zusatzpunkte.

Interessant wird es in der Variante für grössere Spieler, wenn man sich entscheidet, spezielle Bewohner wie Ritter, Köche, Mönche, Narren oder Hofdamen in seine Burg einziehen zu lassen, die alle eigene Sonderfähigkeiten haben.

«Burg Kritzelstein» kann seine Verwandtschaft mit Spielen, bei denen man Würfelresultate einsetzt, um auf einem Papier taktisch geschickt Resultate einzutragen, wie «Qwixx» oder «Ganz schön clever», nicht leugnen, fügt aber diesem beliebten Spiele-Genre eine neue, sehr originelle kreative Note hinzu. 

Taktisches Malspiel von Corentin Lebrat und Ludovic Maublanc für 2 bis 4 Spieler ab 6 Jahren; ca. 20 min; Verlag: Blue Orange/Asmodee; ca. 30 Franken.

«Sag's mir!»

Sag's mir! Box
Bild: Repos

Und wer nicht so auf die neuesten Sachen steht und lieber auf altbewährte Klassiker vertraut, für den ist der Silvesterkick mit «Sag's mir!» garantiert.

Dieses Spiel, das ursprünglich «Time's up!» hiess, ist in vier verschiedenen Varianten erhältlich: Familie, Junior, Filme und Tiere. Zwei Teams treten dabei gegeneinander an und versuchen in drei verschiedenen Raterunden die meisten Punkte zu erspielen.

In allen drei Runden müssen zwar genau die selben Begriffe erraten werden, aber unter Erschwerung der Bedingungen: Darf man sie zunächst noch eloquent erklären, muss in der zweiten Runde ein einziges Wort genügen und in der dritten Runde kommen dann die begnadeten Pantomimen auf ihre Rechnung.

Das spezielle System führt zu trickreichen Situationen und Überraschungen: Selbst prominente Personen oder Begriffe, die man in der ersten Runde noch gar nicht gekannt hat, können dank Gedächtnis und richtiger Assoziationen später erraten werden.

Und auch Leute, die zunächst sagen, solche Spiele liegen ihnen aus Prinzip nicht und sie machen lieber nicht mit, wollen nach zehn Minuten Zuschauen plötzlich unbedingt integriert werden. Eine Partie «Sag's mir!» ist eigentlich immer ein Heidenspass für alle Beteiligten und deshalb ideal für einen Silvesterabend.  

Partyspiel von Peter Sarrett für 4 bis 12 Spieler ab 8 Jahren; ca. 30 min. Verlag: Repos; ca. 25 Franken. 

Achtung, das folgende Spiel kannst du spielen – aber auf eigene Gefahr!

«Know!»

Know! Box mit Schachtel
Bild: Ravensburger

Dies ist nun leider eher eine Warnung als eine Empfehlung geworden: Das Versprechen klang verlockend: Ein Quiz, das immer aktuell ist, weil die Antworten in Echtzeit mit Google abgeglichen werden.

Gleich vorneweg: Bei uns hat das leider gar nicht funktioniert und wir haben uns wirklich gefragt, ob dieses Spiel ausreichend getestet worden ist, bevor es auf den Markt geworfen wurde.

Für alle, die sich nicht ärgern wollen: Die Schachtel enthält auch Offline-Fragen, für die man keine Anbindung an den Google-Assistenten übers Internet benötigt. Dann ist «Know!» aber einfach ein herkömmliches Quizspiel. Sicherlich, es gibt eine grosse Varianz an Aufgaben: Wissensfragen, Schätzfragen, man muss Redensarten ergänzen oder der Google Assistent fragt nach den drei aktuell häufigsten Antworten aus dem Internet, zum Beispiel zu Filmtiteln von Schauspielern.

Etwa ein Viertel der Spracheingaben hat der Google Assistent in unseren Runden aber schlichtweg gar nicht erst verstanden, auf andere wusste er keine Antwort, obwohl unsere Spracheingabe wortwörtlich den Texten auf den Karten entsprachen. Und das kann nicht nur an unserer Aussprache liegen.

Wenn man innert zehn Minuten Spielzeit sieben Mal aufläuft, nagt das schon ziemlich an der Motivation. Hinzu kommen mühsame Wartezeiten und sich ständig wiederholende nervende Jingles. Es ist zwar durchaus interessant, in Sekundenschnelle zu erfahren, wie lange ein Fussmarsch von Zürich nach Ulm dauern würde oder wann morgen der Sonnenaufgang in Tokio stattfindet, unser Eindruck ist allerdings, dass das System noch zu viele Kinderkrankheiten hat und nicht wirklich ausgereift ist.  

Quizspiel für 3 bis 6 Spieler ab 10 Jahren; ca. 30 min; Verlag: Ravensburger; ca. 45 Franken. 

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Tom Felber …
... war Vorsitzender der internationalen Kritiker-Jury «Spiel des Jahres» und veröffentlicht seit 1985 Spiele-Rezensionen in verschiedenen Medien. Hier stellt er regelmässig neue Brett- und Kartenspiele vor.
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9 Kommentare
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Die Keule
23.12.2018 12:43registriert Januar 2018
Oder dann der absolute Klassiker, der schon manche Beziehungen hart auf die Probe stellten - Brändi Dog. Bist du nach diesem Spiel immernoch mit deinem Partner zusammen, steht euch eine rosige Zukunft bevor ;-)
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