Die ikonische Eröffnungsszene in Coppolas grossartig verfilmtem Vietnam-Epos geniesst Legendenstatus. Angst, Hilflosigkeit und Verderben wurden mit der Kamera einzigartig eingefangen. Und Hauptdarsteller Martin Sheen? Der war ratzevoll beim Dreh dieser Szene. Und schlug tatsächlich in den Spiegel. Und ging kurz darauf Coppola an die Gurgel, was jedoch rausgeschnitten wurde. Darum: Don't drink and act!
Du so: «The Rover»? Und ich so: «The Rover»! Pattinson kann auch anders als bleichbrüstig den verletzlichen Romanzen-Vampir zu geben. Ein wirklich sehenswerter Film, der stark von Pattinsons schauspielerischer Leistung profitiert. Und als ich schon drauf und dran war, Pattinson als Schauspieler ernst zu nehmen, muss ich erfahren, dass er den Film grösstenteils betrunken gedreht hat. Naja. Sehen solltest du ihn trotzdem.
Gary Oldmans Können muss an dieser Stelle nicht thematisiert werden. Dafür aber diese eine Rasur-Szene im Film von Francis Ford Coppola. Coppola verlangte, dass die Szene um Mitternacht gedreht wird, um ihr eine zusätzlich mystische Aura zu verleihen. Oldman schlug sich mit Drinks die Zeit tot. Vielen Drinks. Um Mitternacht war er gut bedient und liefert im Suff eine der wohl unheimlichsten Charakterdarstellungen überhaupt ab.
Obwohl O'Toole generell gerne trank, so sollte das Trinken beim Dreh des monumentalen Wüsten-Klassikers einen konkreten Zweck erfüllen: O'Toole und Co-Darsteller Omar Sharif sollten für die Aqaba-Szene auf dem Rücken von Kamelen galoppieren. Aus schierer Todesangst entschlossen sich die beiden dazu, sich zu betrinken. Beim Dreh ziemlich zugedröhnt, überlebten sie den Stunt und wurden im Anschluss für ihre schauspielerische Leistung gelobt.
Wenn du beim Arbeiten trinken willst, dann werde Method-Acting-Schauspieler und dreh' einen Film über ein Brüderpaar, dass in der Prohibitionszeit Alkohol vertickt. Fallbeispiel Shia LaBeouf. Er betrank sich regelmässig am Set von «Lawless», um einen authentischen Betrunkenen abliefern zu können. Angeblich.
Richard Burton war in Hollywood als Trunkenbold bekannt. Doch als er sich in der brutalen Scheidung von Elizabeth Taylor befand, setzte jegliche Vernunft komplett aus. In «The Klansman» war er dermassen betrunken, dass er viele Szenen nur im Liegen oder im Sitzen drehen konnte und liess in einem Interview danach verlauten, dass er sich an den Dreh des Films so gut wie nicht mehr erinnern könne. Immerhin: Nach dem Film liess er sich angeblich in eine Entzugsklinik einliefern.
«Fight Club» ist einer dieser Filme, die nicht mit Kultmomenten geizen. Eine davon ist zweifelsohne jene, in der sich Edward Norton und Brad Pitt auf der Gasse betrinken und als Ausdruck ihrer destruktiven Vulgarität Golfbälle durch die Gegend ballern. Fakt ist: Beide waren beim Dreh tatsächlich ziemlich voll und schossen die Golfbälle in einem Akt betrunkener Sorglosigkeit absichtlich gegen den Catering-Wagen, der am Set stand. Regisseur David Fincher liess sie stumm gewähren und ein Kultmoment wurde geschaffen.
Fred Astaire war hauptberuflich Gott auf dem Stepp-Parkett. Lange habe ich gedacht, dass Stepptanz ein verstaubtes Relikt alter Zeiten ist. Doch dann sieht man Astaire einmal tanzen und erwischt sich sofort bei dem Gedanken, Steppen zu lernen. Aber genug der Fanboy-Katharsis.
Als er für «Holiday Inn» in einer Szene einen Betrunkenen spielen sollte, nahm er dies zum Anlass, sich tatsächlich zu betrinken. So griff er zu zwei Gläsern Bourbon und schenkte sich zwischen jedem Take ein Glas nach. In der Endfassung des Films ist der siebte Take zu sehen.
Keine Angst. Nur in den späteren «Harry Potter»-Filmen. Ohne genau offen zu legen, um welche Filme oder Szenen es sich genau handelt, gab Radcliffe offen zu, dass er während gut zwei Jahren praktisch permanent Nächte durchgefeiert hat. Am Set war er dann jeweils immer noch ziemlich hacke und meinte dazu:
Geht ebenfalls in die Katogrie «Nicht so wirklich mega überraschend». Verstörend ist hier allerdings die Menge des Konsums. Angeblich waren beinahe alle Beteiligten während des ganzen Drehs komplett zugedröhnt (Darum die Sonnenbrillen? Wer weiss). Welche Substanzen abgesehen von Alkohol mit von der Partie waren, bleibt Nährboden für Spekulationen. Bekannt ist jedoch, dass John Belushi am meisten über die Stränge geschlagen hat.
Wir kennen es. Dinge, die man nüchtern gehemmt zu tun ist, werden unter Einfluss alkoholhaltiger Getränke plötzlich durchaus machbar. Gleiches gilt für Margot Robbie. Bis zum Dreh von Martin Scorseses Film eine unbekannte Schauspielerin, soll sie nun plötzlich ziemlich unflätige Sex-Szenen mit Megastar Leonardo DiCaprio drehen. Robbie verlangte jeweils eine Flasche Tequila vor Drehstart und bediente sich grosszügig daran.
Steven Spielbergs Meisterwerk besticht durch zahlreiche stilistische und dramaturgische Geniestreiche. Darin eingeflochten ist eine Szene, in der sich die mutigen Hai-Bezwinger im Schiffsbauch wiederfinden und angetrunken Lebensansichten austauschen.
Robert Shaw (im Film Quint) schlug Spielberg vor, im Vorfeld Alkohol zu trinken, um der Situation Authentizität einzuhauchen, und soff sich im Anschluss selber unter den Tisch. Der Dreh der Szene musste um einen Tag verschoben werden, im Film zu sehen ist der Take, indem Shaw mit reichlich Restalkohol und Brummschädel vor sich hin philosophiert.
Gemäss eigener Aussage betrank sich Jennifer Lawrence (Jennifer, wenn du das liest: Du bist toll. Dein Jodok.) mit der Crew relativ nonchalant mit Pina Coladas am Set von «Catching Fire». In Drehpausen kippte sie einen nach dem anderen runter, um sich dann vor der Kamera kaum etwas anmerken zu lassen. Der Grund? Langeweile.
Auch bei einem neueren Projekt griff Lawrence wieder zur Flasche. Dieses mal jedoch mit klarem Hintergedanken. Da auf dem Drehplan eine Sex-Szene mit Chris Pratt stand, trank sich Lawrence an. Nicht weil sie sich Chris Pratt hätte schön trinken müssen. Sondern zum einen, weil Sex-Szenen ohnehin herausfordernd sind, zum anderen auch, weil ihr Kollege Pratt zur Zeit des Drehs verheirateter Familienvater war.