Die beiden Neuzugänge beim EV Zug haben voll eingeschlagen. In bislang 13 Spielen für Zug kommen sie auf 18 (Roe) und 17 Skorerpunkte (Stalberg). Der nächstbeste Zuger, Raphael Diaz, hat erst neun Skorerpunkte auf dem Konto. Beide Söldner brillieren sowohl als Torschützen, wie auch als Vorbereiter.
Doch die jetzige Stärke Roes und Stalbergs könnte bei Zug auch noch zum Problem werden. Die beiden Spielen derzeit über ihren Verhältnissen. Garret Roe hat beispielsweise eine Schusseffizienz von 25% – ein Wert der noch auf rund 10% sinken dürfte. Und treffen die Zuger Top-Stürmer plötzlich nicht mehr, steht die Mannschaft vor einem Problem.
Obwohl er beim HC Lugano bereits vier Spiele verpasst hat (er war im Trainingscamp der Carolina Hurricanes), ist er der beste Torschütze der Mannschaft. Zehn Tore hat der gebürtige Neuenburger in neun Spielen erzielt. Dazu kommen noch vier Assists. In jedem Spiel hat er mindestens einen Skorerpunkt erzielt und ist damit mitverantwortlich für die gute Position der Tessiner in der Tabelle.
Es ist erst Mitte Oktober und schon stellt sich wieder die Frage: Wer soll den SCB aufhalten, den dritten Meistertitel in Serie zu holen? Und vor allem wie das möglich sein soll. Die Berner verfügen über die beste Offensive (4,25 Tore erzielt pro Spiel), die am aufopferndsten kämpfende Defensive (über 20 Blocks pro Spiel) und den besten Torhüter der Liga (93,75 Prozent Fangquote).
Das erste Meisterschaftsviertel der Mutzen war beeindruckend. Dennoch sollte sich auch der Meister nicht auf der Situation ausruhen. Die Schusseffizienz ist mit 13,14 Prozent noch sehr hoch. In den vergangenen Jahren schloss der SCB die Qualifikation in dieser Statistik jeweils mit einem Wert zwischen 9,5 und 10,5 Prozent ab. Auf den SCB werden also auch noch Zeiten mit weniger Toren zukommen.
Mit fünf Toren und elf Assists ist Gaëtan Haas derzeit der beste Schweizer Skorer der Liga. Dass er in seiner ersten Saison weg von seinem Stammklub Biel beim grossen SCB gleich derart einschlägt, hätten ihm wohl nicht alle zugetraut. Doch Haas bestätigt den starken Eindruck, den er bereits an der letzten WM hinterlassen hat: Er ist ein Topcenter, der dem SC Bern noch lange Freude bereiten wird.
Vergangene Saison wurde der mittlerweile 20-Jährige von Teamkollege Gilles Senn in den Hintergrund gedrängt. Senn war Stammspieler und Nationaltorhüter, van Pottelberghe war nach Benjamin Conz statistisch gesehen der zweitschlechteste Torhüter der Liga, der mehr als 15 Spiele absolviert hat.
Diese Saison sieht es anders aus. Arno Del Curto setzt wieder regelmässig auf van Pottelberghe und der Zuger dankt es seinem Coach mit guten, konstanten Leistungen. Mit einem Schnitt von 2,34 Gegentoren pro Spiel ist er nach Genoni, Merzlikins und Flüeler der viertbeste Torhüter der Liga. Nimmt man die Fangquote als Referenz, ist er mit 92,67 Prozent sogar noch einen Rang besser.
13 Spiele, zwei Siege, sechs Punkte, 41 Tore erhalten und nur 20 Treffer erzielt. Die Bilanz des EHC Kloten nach einem Viertel der Qualifikation ist vernichtend. Eigentlich machen die Zürcher Unterländer vieles richtig. Sie schiessen von allen Mannschaften am drittmeisten auf das gegnerische Tor, nur Bern und die Lions sind in dieser Statistik noch besser. Zudem lassen sie ligaweit am zweitwenigsten Schüsse auf das eigene Tor zu. Doch es mangelt schlicht an der Effizienz. Denis Hollenstein und Vincent Praplan sind die einzigen Spieler, die regelmässig skoren.
Alle anderen eigentlichen Leistungsträger laufen ihrer Form hinterher. Das reicht schlicht und einfach nicht. Doch es gibt einen leisen Hoffnungsschimmer für die Fans des EHC. Die unterirdische Schusseffizienz von 4,8 Prozent wird nicht die ganze Qualifikation über so tief bleiben. Die schlechtesten Mannschaften der Liga hatten in den vergangenen fünf Jahren eine Schusseffizienz von 7,22 Prozent. Es ist zu erwarten, dass Kloten Ende Saison auch auf einen Wert in diesem Bereich kommt. Das heisst, irgendwann gehen die Scheiben auch beim aktuellen Schlusslicht plötzlich rein.
Kloten (All Situations)
— Micha Hofer (@EuroCaps) October 16, 2017
SOGF%: 53% (2.)
Corsi%: 52% (4.)
S%: 4.5% (12)
PDO: 93.3 (12)
Kloten hatte einfach viel pech. Das wird besser.
Was ist denn mit «Cristowall» Huet los? Die Lausanner Lebensversicherung der vergangenen Jahre ist in dieser Saison noch überhaupt nicht auf Touren gekommen. Im Schnitt kassiert der 42-Jährige 3,42 Tore pro Spiel – am meisten von allen regelmässig eingesetzten Torhütern. War es die eine Saison zu viel für den Franzosen?
Lausannes grösstes Problem ist, dass neben Huet auch Sandro Zurkirchen schlecht spielt. Der 27-Jährige wurde bislang öfter eingesetzt als sein teaminterner Konkurrent und kommt nur auf leicht bessere Statistiken. Eine Fangquote von unter 90 Prozent reicht einfach nicht. Und das Lausanner Kader ist nicht gut genug, um die Baisse ihrer Torhüter aufzufangen.
Der US-Center ist in Zürich noch nicht angekommen. Die Lions versprachen sich viel von ihrem neuen Ausländer, schliesslich hat er vergangene Saison bei Kloten in 50 Spielen 24 Tore und gleich viele Assists erzielt. Doch derzeit hat der 26-Jährige Ladehemmungen. Nach 13 Spielen steht er immer noch ohne ein einziges Tor da.
Die Torimpotenz ist aber nicht Shores grösstes Problem. Vielmehr sind das seine defensiven Unzulänglichkeiten. 23 Tore haben die ZSC Lions bei nummerischem Gleichstand kassiert. Elf mal stand Drew Shore auf dem Eis, wenn es passiert ist. Ein katastrophaler Wert, der als Center so nicht sein darf.
Mit grossen Vorschusslorbeeren ist Henrik Tömmernes nach Genf gekommen. Schliesslich wurde der 27-Jährige vergangene Saison als bester Verteidiger der schwedischen Liga ausgezeichnet. Doch bei Servette konnte sich der Spieler aus Karlstad bisher nicht wie gewünscht entfalten.
Defensiv wirkt er nicht sattelfest und in der Offensive hat er auch noch nicht den Einfluss, den er sich eigentlich vorstellt. 0,43 Punkte pro Spiel sind zu wenig für einen Verteidiger seines Kalibers. Dabei kriegt Tömmernes bei Genf die meiste Eiszeit, auch in Überzahl.
Enttäuschend ist beim ZSC nicht nur Drew Shore, sondern auch das Zuschauer-Aufkommen. Im Schnitt kamen in den bisherigen Heimspielen 8'260 Zuschauer um die Matches zu sehen – fast 1000 Zuschauer weniger als vergangene Saison. Meist sind aber noch weniger Zuschauer im Stadion als angegeben, da nicht alle der 6‘865 Saisonkarten-Inhaber jeweils auftauchen.
Die Auslastung im Hallenstadion liegt bei 73,75 Prozent. Das ist die drittschlechteste Auslastung der Liga, noch vor dem krisengeschüttelten EHC Kloten und dem nicht gerade zentral gelegenen HC Davos.