Kevin Schläpfer weiss war er will, auch in Kloten.Bild: KEYSTONE
Eismeister Zaugg
Kevin Schläpfers Forderungen an Kloten: Vertrag für 2019, NLA-Team und hoher Lohn
Keine «Billig-Lösung» nach dem Gusto von Klotens Präsident Hans-Ueli («Spar-Ueli») Lehmann. Bei den ersten Verhandlungen heute Nachmittag mit Kevin Schläpfer warten erst einmal unangenehme Überraschungen.
Einst war Kloten eine Wunschdestination für Welttrainer. Oder aus den Trainer des EHC Kloten wurden Welttrainer. Andy Murray, der Kanada zu mehreren WM-Titeln führen sollte, hat seine Profi-Karriere 1981 in Kloten begonnen. Stanislav Nevesely, Pavel Volek, Conny Evensson, Alpo Suhonen, Curd Lindström, Wladimir Jursinow und Anders Eldebrink zählten alle zu den Grossen des europäischen Hockeys.
An der Klotener «Hockey-Akademie» zu lehren war nicht nur für Trainer attraktiv. Während der «Belle Epoque» mit vier Titeln in Serie (1993, 1994, 1995, 1996) leistete sich der EHC Kloten mit Prof. Ernst Bruderer sogar einen echten Professor als Assistenz-Trainer.
Hans-Ueli Lehmann will in Kloten sparen.Bild: KEYSTONE
Andere Zeiten, andere Voraussetzungen. Kloten ist unter Präsident Hans-Ueli Lehmann sportlich verlottert wie nie seit dem Aufstieg von 1962. Ein Trainer, der er einen guten Ruf hat wie Kevin Schläpfer kann in Kloten nichts mehr gewinnen. Aber viel verlieren. Und womöglich seine Karriere ruinieren.
Wenn Hans-Ueli Lehmann Kevin Schläpfer als Nachfolger von Pekka Tirkkonen verpflichten will, dann kann er die Bedingungen nicht diktieren. Dann werden ihm die Bedingungen diktiert. Was er eigentlich nicht mag.
Kevin Schläpfer wird von André Rufener klug beraten, wird aber heute ohne den renommierten NHL-Agenten (vertritt u.a. Nino Niederreiter, Luca Sbisa, Sven Bärtschi und Mirco Müller) zur ersten Verhandlungsrunde antreten. Er weiss was er will.
Einen Vertrag bis zum Ende der nächsten Saison. Logisch. Erstens ist diese Vertragsdauer ein Bekenntnis zu Kevin Schläpfer. Zweitens hat er ja noch einen bis Saisonende laufenden Vertrag mit Biel. Gewährt ihm Hans-Ueli Lehmann keinen Vertrag bis 2019 wird Kevin Schläpfer verzichten und in aller Ruhe abwarten, wie sich der Markt bis Ende Saison entwickelt.
Klares Bekenntnis zum NLA-Hockey. Kevin Schläpfer wird nicht eine Mannschaft übernehmen, die durch eine Sparpolitik sportlich weiter ruiniert wird. Hans-Ueli Lehmann wird für nächste Saison verbindlich die Verpflichtung von vier Ausländern zusagen müssen.
Gleicher Lohn wie zuletzt beim EHC Biel. Kevin Schläpfer verlebte dort als Sportchef und Trainer zum vergangenen November eine biblisch lange Amtszeit von zehn Jahren. Er ist kein Anfänger. Die ideale Lösung: Der Vertrag mit dem EHC Biel wird per Saldo aller Anspräche per Ende Oktober aufgelöst und Kevin Schläpfer bekommt in Kloten einen neuen Kontrakt ohne «wenn» und «aber» bis zum Ende der Saison 2018/19. Billig wird es allerdings nicht. Kevin Schläpfer wird zu Recht über 250'000 Franken Bruttolohn einfordern.
Kevin Schläpfer zu teuer für Klotens «Spar-Präsidenten»? Wird sich Hans-Ueli Lehmann nach einem «Billig-Trainer» umsehen?
Mit Interesse verfolgt Langnaus Sportchef Jörg Reber die Entwicklung. Wenn es mit seinem Trainer Heinz Ehlers – der in Langnaus Chefetage höchste Wertschätzung geniesst – keine Vertragsverlängerung für nächste Saison gibt, dann ist Kevin Schläpfer für nächste Saison sein Wunschkandidat.
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Die beliebtesten Kommentare
Connor McJesus
22.10.2017 14:39registriert November 2015
@Watson Redaktion: nur ein kleiner Input zu Umfragen: warum wertet ihr eigentlich die Stimmen der Leute, die "nur das Resultat sehen wollen" als Stimme in der Umfrage? Das könnte man sicher ändern oder?
Ca. 250‘000 CHF Brutto . Isch das jetzt viel oder wenig? Je nach Betrachtungsweise. Finde das jetzt nicht übertrieben. Die Sportlichen Ziele finde ich auch nicht zu hoch. (4 Ausländer).
Auch Lehmann sollte aus den Erfahrungen seiner Amtszeit gelernt haben, dass bei gewissen Positionen einer professionellen Hockeymannschaft zu sparen, nichts bringt und im Gegenteil viel kostet: Beim Trainer, dem ersten Torhüter, den vier Ausländern und den Schweizer Franchiseplayern (je ein Verteidiger und Stürmer) darf der Rotstift nicht angesetzt werden. Wenn Kloten über einen guten Ausbilder als Trainer verfügen würde und die beschriebenen Positionen, könnte der Rest mit eigenen Junioren aufgefüllt werden und das Modell funktionieren.
Der Goalie macht's ihm leicht, aber vom Mittelkreis muss man erstmal treffen
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