Der FC Basel liess im Herbst die Klubkassen klingeln. Dank der Erfolge in der Champions League spielte sich der Schweizer Serienmeister bisher rund 28 Millionen Franken ins Kässeli. Die starken Leistungen lohnen sich allerdings nicht nur unmittelbar, sondern dürften dank Spielerverkäufen auch in der (unmittelbaren) Zukunft – sprich im Transferfenster jetzt im Januar oder im nächsten Sommer – Geld ans Rheinknie spülen.
So hat der FCB Verteidiger Manuel Akanji schon mal ein Preisschild von rund 20 Millionen Euro umgehängt. Ob tatsächlich ein Verein bereit ist, diesen Preis im Winter für den 22-Jährigen zu bezahlen, ist offen. Sicher ist: Akanji ist nicht der einzige, der seinen Markwert im Herbst in die Höhe schraubte.
Gemäss dem heute erschienen Marktwert-Update für die Schweiz von Transfermarkt.ch steigerte sich der Gesamtwert von Basels Kader von 50 Millionen Euro auf knapp 61 Millionen. Eine Steigerung von über 22 Prozent im Vergleich zum Saisonstart. Und das betrifft «nur» die Marktwerte. Wie nicht zuletzt der Poker um Akanji beweist, liegen die tatsächlichen Ablösesummen derzeit oft über den Marktwerten.
Den krassesten Anstieg seines Marktwertes verzeichnet wenig überraschend Raoul Petretta. Der italienisch-deutsche Aussenverteidiger war im Sommer noch praktisch unbekannt. Jetzt überzeugte er in der Königsklasse, kam in der Super League zum Einsatz und spielte sich in den Dunstkreis der italienischen U21-Nationalmannschaft.
Sein neuer Marktwert wurde entsprechend von 100'000 auf 750'000 Euro angehoben. Bestätigt der 20-Jährige seine Leistungen, dürfte er nicht mehr lange in Basel spielen.
Der am besten bewertete Kaderspieler Basels – und der ganzen Super League – bleibt Mohamed Elyounoussi. Der norwegische Nationalspieler steigerte seinen Marktwert im letzten halben Jahr erneut, dieser steht jetzt bei 7.5 Millionen Euro.
Seit seinem Wechsel von Molde zu Basel im Sommer 2016 steigerte der Mittelfeldspieler seinen Wert von 1.7 Millionen Euro um mehr als das vierfache. Keine Frage: Elyounoussi wird den FCB mit grosser Wahrscheinlichkeit mit Gewinn verlassen. Konkrete Angebote für den 23-Jährige liegen noch nicht vor.
Fast 80 Prozent konnte Dimitri Oberlin beim Marktwert zulegen. Der 20-Jährige wird neu mit 4 Millionen Euro bewertet. – der drittbeste Wert im FCB-Kader. Das liegt natürlich nicht nur an seinem Super-Tor gegen Benfica Lissabon.
Klar ist aber: Seinem Traum von einem Vertrag in einer grösseren Liga ist Oberlin mit den Leistungen im Herbst einen grossen Schritt näher gekommen. Einziges kleines Problem für Basel: Der Stürmer ist von Red Bull Salzburg nur ausgeliehen.
Nicht höher bewertet wird Michael Lang. Der Verteidiger bleibt – trotz den vielleicht besten Wochen seiner Karriere mit sieben Toren in fünf Partien (unter anderem dem Siegtor gegen Manchester United) – bei 4.5 Millionen Euro. Eine entscheidende Rolle beim Nationalspieler dürfte dabei sein Alter spielen. Im Februar wird der Rechtsverteidiger 27-jährig.
Lang wurde mit der neuen Bewertung als Nummer 2 abgelöst. Diese Position nimmt neu Manuel Akanji ein. Der Innenverteidiger mauserte sich zum Nationalspieler, erhielt darum schon Ende September ein Update (3 Millionen) und steigerte sich jetzt von 2.25 Millionen im Sommer 2017 auf 5 Millionen Euro.
Das bedeutet: mehr als eine Verdoppelung des Wertes innert sechs Monaten. Noch eindrücklicher werden die Zahlen, wenn wir ein Jahr zurückschauen. Im Dezember 2016 war Akanji noch 750'000 Euro wert.
Der FC Basel enteilt nach dem starken (europäischen) Herbst der Schweizer Konkurrenz. Der Kaderwert ist fast doppelt so hoch, wie derjenige der zweitwertvollsten Young Boys.
Beim Tabellenführer aus Bern sind Kevin Mbabu und Sékou Sanogo die bestbewerteteten Spieler. Beide steigerten ihren Marktwert seit Herbst auf 3.5 Millionen Euro.