Es ist ein zweischneidiges Schwert. Als Schweizer Eishockeyfan drückt man den Profis in der NHL die Daumen, damit sie in den Stanley-Cup-Playoffs möglichst weit kommen. Andererseits ist man froh, wenn die Spieler die Nationalmannschaft an der WM verstärken. Am Turnier in der Slowakei trumpften bislang vor allem Nico Hischier und Kevin Fiala gross auf.
Vielleicht stösst mit Nino Niederreiter schon bald noch ein NHL-Stürmer zum Schweizer Team. Denn der Churer hat in der Nacht auf Mittwoch mit den Carolina Hurricanes auch die dritte Begegnung mit den Boston Bruins verloren. Nach der 1:2-Niederlage der «Canes» fehlt den Bruins nur noch ein Erfolg, um in den Stanley-Cup-Final einzuziehen. Das schaffte Boston zuletzt 2013, den letzten Titel gewann man 2011 gegen die Vancouver Canucks.
Nach den zwei Niederlagen in Boston unternahmen die Hurricanes viel, um sich in der Serie zurückzumelden. Im ersten Drittel schossen sie 20 Mal aufs Tor. Doch Bostons finnischer Goalie Tuukka Rask zeigte eine überragende Leistung und liess nur einen von 36 Schüssen passieren – in der 34. Minute zum 1:2-Endstand.
Der sechsfache Stanley-Cup-Sieger Boston zeigte sich viel effizienter. Chris Wagner und Brad Marchand nutzten zu Beginn des zweiten Drittels einen Puckverlust der Hurricanes und ein Powerplay zur 2:0-Führung. Die Carolina Hurricanes vergaben allein im ersten Drittel vier Powerplay-Möglichkeiten. Niederreiter gab in knapp 16 Einsatzminuten drei Schüsse auf das Tor ab.
Die vierte Partie der Serie findet in der Nacht auf Freitag statt. Sie wird auch in der Slowakei aufmerksam verfolgt. Denn im Schweizer WM-Kader wurde ein Platz noch nicht vergeben. Er ist für Niederreiter reserviert, der im Falle eines Playoff-Outs wohl zum Team stossen würde. Als die Schweiz im vergangenen Jahr WM-Silber gewann, war der 26-Jährige (gemeinsam mit Enzo Corvi) Schweizer Topskorer. (ram/sda)