Erhitzte SCB-Gemüter nach der gestrigen Niederlage in Davos: Der Schweizer Meister, beziehungsweise dessen Fans, fühlten sich von den Schiedsrichtern benachteiligt. Der Grund: drei umstrittene Davoser Tore.
Das 1:1 von Marc Wieser ist ein Penalty – ein sehr streng gepfiffener Penalty. Der Stock des Berner Verteidigers geht zwar in Richtung Wiesers Hand, berührt diesen aber nicht wirklich. Es ist allerdings nicht das erste Mal in dieser Saison, dass solche Situationen gepfiffen werden. Nulltoleranz halt.
Nach dem 3:1 durch Andres Ambühl nimmt SCB-Trainer Kari Jalonen seine Coaches Challenge. Er glaubt, dem Treffer sei ein Offside vorausgegangen. Tatsächlich war es äusserst knapp, der Schlittschuh des Davosers war aber noch auf der Linie, als die Scheibe diese überquerte.
Am heissesten diskutiert wird allerdings der 2:1-Führungstreffer des HCD durch Marc Wieser. Kurz vor diesem rutscht nämlich Davos-Topskorer Broc Little in Leonardo Genoni und bringt diesen zu Fall. Wenige Sekunden später liegt der SCB-Keeper immer noch am Boden und die Scheibe im Tor.
Die Berner monieren Torhüter-Behinderung. Die Refs geben den Treffer aber. Nach dem Videostudium und mit der Begründung, Genoni hätte genug Zeit gehabt, um nach dem Zusammenprall wieder aufzustehen.
Etwas anders sieht dies Schiedsrichter-Chef Andreas Fischer. Gegenüber dem Schweizer Fernsehen sagt er: «Genoni musste nach dem Zusammenprall zwei Mal auf eine Spielsituation reagieren. Er hatte gar nie die Chance, aufzustehen. Der richtige Entscheid wäre gewesen: Kein Tor, aber auch keine Strafe, da der Zusammenprall unabsichtlich war.» (abu)
Die ZSC Lions, 1997 von hockeybegeisterten Zürcher Kapitalisten erschaffen, sind am besten im Ausnahmezustand. Nur einer von sechs Titeln (2014) ist unter mehr oder weniger normalen Umständen im Final gewonnen worden (2014 mit 4:0 gegen Kloten). Um alle anderen Finalserien ranken sich Legenden, Mythen, Dramen und allerlei Heldengeschichten und alles war gut gewürzt mit Emotionen. Zuletzt im Frühjahr 2018. Die taktischen Elche Hans Wallson und Lars Johansson werden rechtzeitig gefeuert. Mit dem Schmirgelpapier-Psychologen Hans Kossmann stürmen die Zürcher vom 7. Platz aus zum bisher letzten meisterlichen Triumph und werden im 7. Spiel auswärts in Lugano Meister.