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Handschlag-Posse im Baselbiet: «Der Handschlag wird durchgesetzt – ohne Wenn und Aber»

Handschlag-Posse im Baselbiet: «Der Handschlag wird durchgesetzt – ohne Wenn und Aber»

19.09.2016, 16:0319.09.2016, 17:44
Die neue Basellandschaftliche Regierungsraetin Monica Gschwind, FDP, posiert anlaesslich der Gesamtregierungswahlen des Kanton Basellandschaft am Sonntag, 8. Februar 2015, im Landratssaal in Liestal.  ...
Die Baselbieter Bildungsdirektorin Monica Gschwind.Bild: KEYSTONE

Die Posse in Therwil sorgte für landesweite Schlagzeilen. Muslimische Jugendliche hatten dort der Lehrerin den Handschlag verweigert und sich auf ihre Religion berufen.

Das geht nicht, findet nun – nach langem Hin und Her – der Baselbieter Schulrat und macht somit den Handschlag an allen Schulen im Kanton obligatorisch.

Nachdem die Schulleitung der Sekundarschule Therwil zwei Schüler, die ihren Lehrerinnen den Handschlag verweigerten, zu Sozialeinsätzen beorderte, reichten die Eltern der Kinder dagegen Beschwerde ein. Am 14. September wies der Schulrat diese Beschwerde zurück.

Handschlag an Baselbieter Schulen obligatorisch - wie findest du das?
An dieser Umfrage haben insgesamt 571 Personen teilgenommen

Das Recht der Lehrerinnen, von ihren Schülern den Handschlag einzufordern, welches vorher bereits von der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion Baselland unter der Führung von Monica Gschwind und von der Schulleitung gestützt wurde, ist somit bestätigt worden. Das heisst, dass auch die Disziplinarmassnahmen bestehen bleiben.

Noch ist die zehntägige Beschwerdefrist gegen den Entscheid nicht abgelaufen. Da die nächste Instanz jedoch der Regierungsrat wäre, dürften die Familien hier wenig Erfolg haben. Monica Gschwind zeigte sich erfreut über die Entscheidung des Schulrats: «Ich stütze den Entscheid des Schulrats und ich werde diese Haltung auch in der Gesamtregierung so vertreten».

«Den Lehrpersonen die Hand zu reichen, ist nicht nur ein Gebot des Anstands, es ist tief in unserer Gesellschaft und Kultur verwurzelt», äusserte sie sich weiter. Um in Zukunft Klarheit zu schaffen, will Monica Gschwind eine Anpassung des Baselbieter Bildungsgesetzes. Schulleitungen sollen ähnliche Fälle damit künftig direkt dem Amt für Migration melden können.

«Damit will ich auch politisch durchsetzen, dass an unseren Schulen die hiesigen Gepflogenheiten von allen eingehalten werden, unabhängig von ihrer Herkunft, unabhängig von ihrer Religion, unabhängig von ihrer weltanschaulichen Auffassung», sagte Monica Gschwind dazu. «Heute stehen Tür und Tor weit offen für mannigfaltige Provokationen. Ich will dem ein Ende setzen. Für mich ist klar: Der Handschlag wird durchgesetzt – ohne Wenn und Aber.» (poe/aeg/az)

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97 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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New Ling
19.09.2016 16:10registriert August 2016
👍 endlich mal eine klare haltung - es geht mir langsam aber sicher sowas von auf den sack, dass man alles hinter der religion versteckt!!! Wo bleibt eigentlich der respekt unserer kultur gegenüber!!! 👍👍👍 gratuliere!
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Kurt Bucher
19.09.2016 16:10registriert September 2016
Das ist gut so!
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Deutero Nussuf
19.09.2016 16:59registriert Januar 2016
Recht so!
Man kann schon sagen, es handle sich hier um Bagatellen. Stimmt.
Aber warum schütteln dann einige Muslime Frauen nicht die Hand? Es wäre doch nur eine Bagatelle und nur eine Form der Höflichkeit.
Das sagte sogar Khola Maryam Hübsch kürzlich in einer Talkshow. Sie meinte natürlich, dass es für alle anderen eine Bagatelle sei.
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