So will Kimbal Musk, der Bruder des Tesla-Chefs, Amerika gesünder machen
Die ganze Welt spricht von Elon Musk, er ist der Star der Tech-Szene. Sein jüngerer Bruder Kimbal ist deutlich weniger bekannt. Auch er ist ein Visionär und erfolgreicher Unternehmer, spielt im direkten Vergleich zu seinem Bruder bislang allerdings in einer anderen Liga – noch.
Die zwei Brüder sind in Pretoria, Südafrika, aufgewachsen. Um dem obligatorischen Militärdienst zu entgehen, wanderten sie gemeinsam nach Kanada aus. 1995 gründeten sie mit Zip2 ihre erste gemeinsame Firma. Nur vier Jahre später verkauften sie Zip2 für stolze 307 Millionen US-Dollar an Computerhersteller Compaq.
Vom Multimillionär zum Koch
Den beiden blieb jeweils ein zweistelliger Millionenbetrag. Elon gründete damit mit PayPal seine nächste Erfolgsstory. Kimbal hingegen finanzierte sich eine Ausbildung zum Koch und stieg als Unternehmer in die Gastronomie ein. Sein erstes Restaurant The Kitchen eröffnete er 2004 mit zwei Freunden in Boulder, Colorado. Im Laufe der Zeit kamen weitere Ableger dazu. Mittlerweile betreibt er über zehn Restaurants, in denen eine bewusste und gesunde Ernährung zelebriert wird. So stammen die verwendeten Produkte ausschliesslich von lokalen Produzenten und sind der Saison angepasst.
Mit SpaceX revolutioniert er die Raumfahrt: Musks Raketen sind deutlich günstiger in der Herstellung und können erst noch mehrfach verwendet werden, was die Kosten zusätzlich minimiert. Sein langfristiges Ziel ist es, den Mars zu besiedeln.
Neben der Auto- und Raumfahrtindustrie versucht Musk mit Solar City auch den Energiemarkt aufzumischen. Das Unternehmen konzipiert und betreibt Solarstrom-Anlagen.
Und mit Hyperloop hat er das Transportwesen ins Visier genommen. Mittels einer Art Hochgeschwindigkeitsrohrpost sollen Menschen und Waren transportiert werden. 2013 hatte er zum ersten Mal seine Vision der Öffentlichkeit präsentiert. Die 570 Kilometer lange Strecke zwischen Los Angeles und San Francsico soll damit in etwas mehr als einer halben Stunde zu bewältigen sein.
Die industrielle Nahrungsmittelproduktion ist Kimbal Musk ein Dorn im Auge. Sie ist seiner Meinung nur daraufhin ausgerichtet, dass sich bei den Kunden der Hunger schnell wieder meldet, damit die Konzerne mehr Geld scheffeln können. «Die Leute sind übergewichtig und hungern zur gleichen Zeit. Das ist eine Tragödie für sie selbst und die gesamte Gesellschaft», so Musk.
Gesunder Fast-Food für die Masse
Nun will der Visionär seine Mission von einem gesunden Amerika mit einer Fast-Food-Kette für das kleine Portemonnaie weiter vorantreiben. Verkauft werden natürlich ausschliesslich gesunde Produkte. Laut Informationen des US-Portals TechInsider sollen hauptsächlich Sandwiches, Salate und Suppen angeboten werden. Gelockt werden soll die Masse über die schlanken Preise.
Musk plant keines der im Angebot stehenden Essen für mehr als 5 US-Dollar zu verkaufen. Der erste Ableger von The Kitchenette soll im August in Memphis, Tennessee, seine Türe öffnen.
Gemüse-Offensive an Schulen
Neben seiner Restaurant-Kette hat Musk die Non-Profit-Organisation «Kitchen Community» ins Leben gerufen. Er startete sein Engagement, nachdem er sich vor sechs Jahren bei einem Unfall das Genick gebrochen hatte und er mehrere Monate im Spital verbringen musste.
Ziel von Kitchen Community ist es, die gesunde und nachhaltige Ernährungskultur in amerikanischen Städten zu fördern. Schülern wird der Zugang zum Lebensmittelanbau eröffnet und ein Basiswissen zur gesunden Ernährung beigebracht. In bislang über 200 eigens dafür angelegten Lern-Gärten wird ihnen beispielsweise erklärt, wie sie ihr eigenes Bio-Gemüse ziehen können. Daneben lernen sie aber auch gesund zu kochen.
«Viele Kinder haben zwar mal eine Tomate gesehen – vielleicht in einem Comic –, aber bei einer Kartoffel wird es oft schon schwierig. Wenn die Kids dann selbst Beete bepflanzen und unter ein bisschen Grün über der Erde bei der Ernte plötzlich eine Karotte zum Vorschein kommt, ist das fast wie Zauberei», wird Kimbal auf dem US-Blog fastcoexist.com zitiert.
Über 120'000 Schüler haben jetzt schon Zugang zu den Gärten. Musk plant noch ganz viele weitere Standorte zu erschliessen.
