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Eklat bei Israel-Besuch: Netanjahu lässt Treffen mit Gabriel platzen

Eklat bei Israel-Besuch: Netanjahu lässt Treffen mit Gabriel platzen

25.04.2017, 14:5225.04.2017, 15:23
epa05926688 German Foreign Minister Sigmar Gabriel join a press conferance with Palestinian Prime Minister Rami Hamdallah (Not Pictured) in the West Bank city of Ramallah, 25 April 2017. EPA/ALAA BADA ...
Der deutsche Aussenminister Sigmar Gabriel sollte Netanjahu treffen. Es bleibt beim Konjunktiv.Bild: ALAA BADARNEH/EPA/KEYSTONE

Eklat beim Antrittsbesuch des deutschen Aussenministers Sigmar Gabriel in Israel: Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sein Treffen mit dem SPD-Politiker in Jerusalem am Dienstag kurzfristig platzen lassen.

Hintergrund ist eine geplante Diskussionsrunde Gabriels mit Regierungskritikern, die vor allem den israelischen Siedlungsbau in den palästinensischen Gebieten verurteilen.

Netanjahu hatte bereits in den vergangenen Tagen unter der Hand signalisiert, dass er mit diesem Treffen nicht einverstanden ist. Gabriel verteidigte es dagegen vor der Absage als «ganz normal». «Das tun wir seit vielen Jahren in vielen Ländern», sagte er im ZDF-«Morgenmagazin». Eine Absage wäre aber auch keine «Katastrophe» für ihn. «Das verändert mein Verhältnis zu Israel nicht.»

Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu attends the weekly cabinet meeting in Jerusalem, Sunday, April 23, 2017. (Ronen Zvulun/ Pool via AP)
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu stösst Deutschland vor den Kopf.Bild: AP/Pool REUTERS

Seine Gesprächsrunde mit den Regierungskritikern war weiterhin für den Dienstagnachmittag in Jerusalem geplant. Unter den Teilnehmern sind die Organisationen Breaking the Silence (Das Schweigen brechen) und Betselem, die sich kritisch mit der israelischen Siedlungspolitik auseinandersetzen.

Im Februar hatte bereits ein Treffen des belgischen Ministerpräsidenten Charles Michel mit den beiden Organisationen zu einem Eklat geführt. Israel bestellte im Anschluss den belgischen Botschafter ein und übermittelte eine Rüge. Netanjahu sprach von einem schwerwiegenden Affront.

Die deutsch-israelischen Beziehungen sind ohnehin schon angespannt. Die deutsche Regierung hat das im Februar verabschiedete israelische Gesetz zur rückwirkenden Legalisierung von 4000 Siedlerwohnungen auf palästinensischem Privatland scharf kritisiert.

Kurze Zeit später wurden die für Mai geplanten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen verschoben – aus Termingründen, wie es hiess. In israelischen Medien wurde aber gemutmasst, die Verschiebung sei auf die deutsche Verärgerung über das Siedlergesetz zurückzuführen. (sda/dpa)

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86 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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saukaibli
25.04.2017 15:26registriert Februar 2014
Dass der Faschist Netanyahu es nicht gerne sieht, wenn sich Politiker mit Leuten treffen, die sich für Menschnrechte einsetzen, ist ja nicht mehr als logisch. Dass er deswegen Treffen mit Politikern absagt resp. Botschafter einbestellt, ist nur kindisch, peinlich und absolut lächerlich. Scheinbar hat Netanyahu, genau wie Trump, die Reife eines Erstklässlers und die Moral eines Psychopathen. Und dann wieder jammern, dass Israel ganz alleine dasteht und alle anderen Antisemiten seien... Eben, wie ein Erstklässler.
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Lai Nair
25.04.2017 16:04registriert Dezember 2016
Israel duldet nun mal keine Kontakte mit denen von ihnen unbeliebten Kritikern und glaubt auch noch, diese Haltung fördere ihre sog. Friedenspolitik. Unglaubwürdiger kann man nun wirklich nicht mehr sein und die Israelis müssen sich über den aufkeimenden Antisemitismus nicht wundern.
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amore
25.04.2017 15:36registriert Februar 2014
Israel wäre gut beraten, die Siedlungsgesetze in Entsiedlungsgesetze umzuwandeln.
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