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Viktor Orban über Flüchtlinge: «Wir betrachten sie als muslimische Invasoren»

Viktor Orban über Flüchtlinge: «Wir betrachten sie als muslimische Invasoren»

08.01.2018, 11:1308.01.2018, 11:18
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Hungarian Prime Minister Viktor Orban arrives for an EU summit at the Europa building in Brussels on Thursday, Dec. 14, 2017. European Union leaders are gathering in Brussels and are set to move Brexi ...
Viktor Orban.Bild: AP/Reuters Pool

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat die Migration nach Europa als Invasion bezeichnet. In einem Interview mit der deutschen «Bild»-Zeitung vom Montag sagte er: «Wir betrachten diese Menschen nicht als muslimische Flüchtlinge. Wir betrachten sie als muslimische Invasoren.»

Um aus Syrien in Ungarn einzutreffen, müsse man vier Länder durchqueren, sagte der ungarische Regierungschef. Die Menschen würden nicht «um ihr Leben» rennen, sondern «ein besseres Leben suchen». Die Flüchtlinge hätten vorher um ihre Aufnahme bitten sollen, stattdessen aber hätten sie die Grenze illegal durchbrochen.

«Das war keine Flüchtlingswelle, das war eine Invasion», sagte Orban, der vergangene Woche Gast bei der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe im oberbayerischen Seeon war. Er habe nie verstanden, «wie in einem Land wie Deutschland [...] das Chaos, die Anarchie und das illegale Überschreiten von Grenzen als etwas Gutes gefeiert werden konnte».

Orbans Regierung verweigert die Aufnahme von Flüchtlingen nach einem von der EU vorgeschlagenen Schlüssel und steht unter anderem deshalb in der Kritik. Auf die kritischen Stimmen zu seinem Auftritt in Seeon reagierte Orban irritiert. «Ich finde, wir verdienen mehr Respekt», sagte er.

Trotz der Streitereien mit Brüssel bekannte sich der ungarische Ministerpräsident aber zur Europäischen Union. «Die EU ist ein wunderbares Projekt, in dem wir gerne Teil sind und bleiben werden.» (sda/afp)

Ungarn schottet sich weiter ab

Video: srf
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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Angelo C.
08.01.2018 11:57registriert Oktober 2014
Mit seiner Meinung und Politik steht Orban ja keineswegs alleine da - Polen und die Slowakei, zum grossen Teil nun auch Oesterreich teilen sie. Sie nennen das den Euro-Islam, der ja in England bereits eigene Schariagesetze zur Anwendung brachte, den britischen Rechtsstaat aushebelnd.

Und da diese Staaten Merkels Blauäugigkeit immer mal wieder durch die schwer zu bewerkstelligende Integration, die immer grösser werdenden Probleme und die steil ansteigenden Kriminalitätsrate, der steten Überwachung einiger tausend Terrorverdächtiger auch mitbekommen, wird es schwer sein, sie dafür zu gewinnen.
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Gondeli
08.01.2018 14:41registriert November 2015
Orban ist einer welcher sich endlich mal getraut das "Kind beim Namen zu nennen". Der Rest von Europa wird dies natürlich "empört" zur Kenntnis nehmen und "verurteilen"!
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