Die syrische Armee hat nach Angaben von Aktivisten die gesamte Altstadt Aleppos eingenommen. Die letzten Rebellen seien aus der Altstadt abgezogen, nachdem die Armee die Nachbarbezirke Bab al-Hadid und Akjul eingenommen habe.
Die Rebellen seien zum Rückzug gezwungen gewesen, weil sie Gefahr liefen, eingekesselt zu werden. Dies teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch mit.
Die in Grossbritannien ansässige Organisation ist in Syrien breit vernetzt, ihre Angaben können von unabhängiger Seite aber kaum überprüft werden. Seit Tagen erobern die Regierungstruppen von Machthaber Baschar al-Assad ein Viertel Aleppos nach dem anderen.
Inside al-Shaar, a newly liberated neighborhood of the besieged Syrian city of Aleppo (Video by Aleppo Media Center) https://t.co/b1gES7MHiO pic.twitter.com/Sb85v8qK7w
— CNN (@CNN) 7. Dezember 2016
Im Ostteil der einstigen Wirtschaftsmetropole hatten die Regierungstruppen Mitte November eine Grossoffensive begonnen. Seither sind nach Angaben der Beobachtungsstelle mehr als 80'000 Zivilisten aus den östlichen Vierteln geflüchtet. Rund 170'000 Menschen sollen Schätzungen zufolge dort noch eingeschlossen sein.
Insgesamt büssten die Aufständischen in den vergangenen zwei Wochen rund zwei Drittel des belagerten Ostteils der Stadt ein. Mit einem Fall Ost-Aleppos würden die Rebellen ihre letzte urbane Hochburg verlieren. Für Assad wäre die Einnahme von grosser strategischer Bedeutung. Sie könnte einen Wendepunkt in dem Bürgerkrieg bringen und die Position des Präsidenten stärken. (gin/sda/afp/reu)