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84 getötete Zivilisten bei US-Angriffen im syrischen al-Rakka

84 getötete Zivilisten bei US-Angriffen im syrischen al-Rakka

25.09.2017, 10:5625.09.2017, 11:07
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So ging es los: Vormarsch auf Rakka

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Vormarsch auf Rakka
Cihan Ehmed verkündete am Sonntag den Start der Offensive auf die IS-Hochburg Rakka. Die Kurdin ist Sprecherin des Milizenbündnisses «Syrische Demokratisch Kräfte» (SDF).

quelle: x03675 / rodi said
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Bei zwei Luftangriffen der US-geführten Militärkoalition in Syrien sind im März nahe al-Rakka nach Angaben von Human Rights Watch mindestens 84 Zivilisten getötet worden. Getroffen worden sei damals unter anderem eine Schule, in der Flüchtlingsfamilien untergebracht gewesen seien, teilte die Menschenrechtsorganisation am Montag mit.

Demnach starben am 20. März in der von der Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») kontrollierten Stadt Al-Mansura in der Provinz al-Rakka beim Angriff auf das Schulgebäude mindestens 40 Zivilisten, darunter 16 Kinder. Beim zweiten Angriff zwei Tage später auf einen Markt und eine Bäckerei in der Stadt Tabka starben demnach mindestens 44 Menschen, darunter 14 Kinder.

Die Koalition für den Kampf gegen den «IS» war vom damaligen US-Präsidenten Barack Obama ins Leben gerufen worden. Sie hatte 2014 Luftangriffe in Syrien gestartet, nachdem der «IS» dort und im Irak grosse Gebiete erobert hatte. Bei den Angriffen werden vielfach auch Zivilisten getötet.

Im August hatte die Koalition angegeben, die Gesamtzahl von unbeabsichtigt getöteten Zivilisten belaufe sich auf 624. Beobachter gehen jedoch von einer deutlich höheren Zahl aus.

Im seit mehr als sechs Jahren andauernden Bürgerkrieg in Syrien wurden insgesamt bereits mehr als 330'000 Menschen getötet und Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Der Konflikt begann im März 2011 mit friedlichen Protesten gegen den Staatschef Baschar al-Assad. Inzwischen kämpft eine Vielzahl von Rebellengruppen gegen die von Russland unterstützten syrischen Streitkräfte und teilweise auch gegeneinander.

Al-Rakka, einst Hochburg des «IS», steht mittlerweile kurz vor der vollständigen Einnahme durch die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF). Das kurdisch-arabische Militärbündnis wird von der US-geführten Anti-«IS»-Koalition unterstützt. (sda/afp)

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