US-Präsident Donald Trump hat den Militärs in Venezuela mit schweren Konsequenzen gedroht, wenn sie den umstrittenen Staatschef Nicolás Maduro weiter unterstützen. Er forderte sie eindringlich auf, die an der Grenze bereitstehenden Hilfslieferungen ins Land zu lassen.
US President Donald Trump urges Venezuela's army to side with self-declared president Juan Guaido pic.twitter.com/uLAvxfP3Ow
— TRT World Now (@TRTWorldNow) 18. Februar 2019
«Wenn ihr euch für diesen Weg entscheidet, werdet ihr keinen sicheren Hafen finden und keinen Ausweg. Ihr werdet alles verlieren», sagte Trump am Montagnachmittag (Ortszeit) bei einer Rede in Miami an die Adresse der venezolanischen Militärs, die noch an der Seite Maduros stehen.
Trump forderte das Militär eindringlich auf, die an der Grenze bereitstehenden Hilfslieferungen ins Land zu lassen. Das humanitäre Desaster müsse ein Ende haben, mahnte er. An die Adresse der Unterstützer des Maduro-Regimes sagte der US-Präsident: «Beendet diesen Alptraum von Armut, Hunger und Tod.»
Trump betonte, die USA «wollen einen friedlichen Machtwechsel, aber alle Optionen sind offen.» Die US-Regierung schliesst seit Wochen explizit nicht aus, im Zweifel auch militärisch in Venezuela einzugreifen, falls Maduro nicht freiwillig abtreten sollte.
Die First Lady trat ebenfalls ans Rednerpult. Sie sicherte dem Volk von Venezuela ihre Unterstützung zu. «Wir beten gemeinsam – laut und stolz – dass die Menschen in Venezuela frei sein werden», sagte Melania Trump vor versammelter Menge.
First Lady Melania Trump addresses Venezuelan Americans in Miami: "We pray together, loudly and proudly, that soon the people of Venezuela will be free, as well." https://t.co/Oq6DAPXuzI pic.twitter.com/RMtOpqHOEv
— ABC News (@ABC) 18. Februar 2019
Venezuela erwartet derweil nach Angaben von Staatschef Nicolás Maduro 300 Tonnen Hilfsgüter aus Russland. Die humanitäre Hilfslieferung mit Medikamenten werde am Mittwoch ankommen, sagte der Linksnationalist am Montag bei einem im Fernsehen übertragenen Auftritt. Seine Regierung habe die Lieferung «mit Würde bezahlt», die Güter würden «legal» ins Land kommen. Dann fügte er hinzu, die Hilfsgüter stammten von Russland, China, der Türkei, anderen Ländern und der Uno.
Zugleich bezeichnete Maduro die geplanten US-Hilfslieferungen auf Bitten des selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó erneut als «Show» und «Bauernfängerei». Der Staatschef weigert sich kategorisch, US-Hilfen ins Land zu lassen. Er sieht sie als Vorwand, um den Boden für eine US-geführte Militärintervention zu bereiten.
In Venezuela tobt seit Wochen ein Machtkampf zwischen der Opposition und der sozialistischen Regierung. Parlamentschef Juan Guaidó hatte sich am 23. Januar selbst zum Interimspräsidenten erklärt und Maduro damit offen herausgefordert.
Das erdölreichste Land der Welt leidet unter einer schweren Versorgungskrise. Viele Menschen hungern, in den Krankenhäusern fehlt es an Medikamenten und Material. Seit mehr als einer Woche stehen an der Grenze Kolumbiens zu Venezuela Laster mit Hilfsgütern bereit. Das venezolanische Militär lässt sie auf Geheiss Maduros aber nicht passieren. Maduro hält die humanitäre Hilfe für einen Vorwand für eine militärische Intervention und will sie nicht ins Land lassen. (sda/dpa)