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In den 80er-Jahren sprach man bei einem 2:2 im Hockey noch abschätzig von einem «Fussballergebnis». Vor dreissig Jahren, in der Saison 1985/86, hatten die Edmonton Oilers als Qualifikationssieger in 80 Spielen 426 Tore erzielt und 310 erhalten. Es fielen also im Schnitt 9,2 Tore pro Oilers-Spiel. Die Bilanz von Wayne Gretzky, dem damaligen Topskorer in der Qualifikation: 52 Tore und 163 Assists, was summiert stolze 215 Skorerpunkte ergibt.
Als Gegenbeispiel nehmen wir das Team mit den meisten Goals aus der Qualifikation 2013/14. Die Boston Bruins erzielten in 82 Spielen insgesamt 261 Tore und erhielten 177 Gegentore. Das ergibt einen mageren Toreschnitt von 5,3. In der laufenden Saison fallen in der NHL rund 5,4 Tore pro Spiel – die wenigsten seit 2003/04.
Ein Hauptgrund für die fortwährende Abnahme bei der Toranzahl wird in den Goalies verortet. Wo früher mit etwas Plastik geschützte Männer das Tor gehütet haben, sind heute aufgeplusterte Michelin-Männchen am Werk.
Kay Whitmore fungiert für die NHL als «Goaltending Supervisor» und er hat am gestrigen Meeting der 30 General Manager (GM) seine Ideen vorgestellt. Bereits ab der nächsten Saison soll die Goalie-Ausrüstung besser der jeweiligen Körpergrösse angepasst sein.
Reduzieren will Whitmore die Ausrüstung bei den Hosen und beim Oberkörper. Sprich: Er will das unnötige «Fett» reduzieren, um die unfairen Vorteile auszumerzen, die nicht dem Schutz des Goalies dienen.
Ob dies wirklich den gewünschten Erfolge bringt, will Whitmore laut «cbc» nicht prognostizieren. Sein Ziel ist es aber, dass die besten Goalies sich wieder mehr in Vordergrund spielen können. Es waren tatsächlich etliche Keeper (unter anderem Cory Schneider, Braden Holtby und Devan Dubnyk), die sich bei Whitmore für eine Änderung stark machten. Sie wollen, dass wieder mehr das Geschick im Fokus steht, anstatt dass der Puck irgendwo im Material versinkt.
Bei allfälligen Verstössen bei der Goalie-Ausrüstung gegen die neue Regel wird es wie bisher zwei Spielsperren geben. In Zukunft soll diese Regel jedoch stärker durchgesetzt werden. Die GM sollen von Colin Campell, Executive Vice President und Director of Hockey Operations, dazu angehalten worden sein, nicht gegen derartige Suspensionen vorzugehen.
Die Motive der involvierten Torhüter, diesen Paradigmenwechsel einzuleiten, beschreibt Whitmore so: «Sie wollen auf die andere Seite der Eisfläche schauen und das wahre Gegenüber sehen. Wenn der Typ ein Riese ist, dann soll er auch so aussehen.» Und er ergänzt: «Die Goalies finden auch, dass es eine grössere Lücke zwischen den besten und den durchschnittlichen Goalies geben sollte.»
Auch die Industrie ist informiert und bereit, ab diesem Sommer neues Material zu liefern. Somit hätten die Torhüter noch ein wenig Zeit bis zum Start der neuen Saison im Oktober, um zu testen. Der erste offizielle Event mit neuer Ausrüstung wird wahrscheinlich der World Cup 2016 in Toronto sein.
In der vierstündigen Sitzung kamen bei den 30 GM auch andere Vorschläge und Denkanstösse auf den Tisch, wie «tsn» berichtet:
Natürlich werden nicht alle Ideen umgesetzt werden. Aber neue Impulse können den über hundert Jahre alten Sport auch befruchten. Das belegt das jüngste Beispiel der Verlängerung, wo nur noch je drei Feldspieler auf dem Eis sind.
Was für Massnahmen würdest du beschliessen, um wieder mehr Tore im Eishockey zu sehen? Schreibe deine Meinung ins Kommentarfeld!