Es gibt kaum grössere Bühnen im Fussball als Welt- und Europameisterschaften – gerade für Spieler, die nicht bei Teams spielen, die regelmässig den Halbfinal der Champions League erreichen. So können sich eigentlich bei jedem grossen Turnier Fussballer ins Rampenlicht spielen, die zuvor lediglich einem kleineren Publikum bekannt waren, und sich für einen Wechsel zu einem Topklub empfehlen. Selbstverständlich gab es auch an der EM 2024 in Deutschland einige solche Spieler.
Schon nach dem sensationellen 2:0-Erfolg im Achtelfinal über Italien hat watson über vier Schweizer berichtet, für die das Turnier zum Sprungbrett werden könnte. Dabei handelt es sich um Ruben Vargas, Dan Ndoye, Michel Aebischer und Ricardo Rodriguez. Vargas erklärte schon vor dem Turnier, bereit zu sein für den nächsten Schritt. Wohin es ihn nach seiner starken EM zieht, ist nach wie vor unbekannt. Bei Ndoye wurde das Interesse von Manchester United zuletzt konkreter, während die Gerüchteküche um Aebischer weiterhin höchstens auf Sparflamme brennt.
Anders sieht es bei Ricardo Rodriguez aus. Der Vertrag des 31-jährigen Verteidigers bei Torino ist Ende Juni ausgelaufen, nun wird fleissig spekuliert. Unter anderem Inter Mailand soll den 120-fachen Nati-Spieler auf dem Zettel haben, auch von Interesse vom FC Sevilla und aus der Bundesliga wird berichtet.
Drei Tore, zwei Assists und auch sonst starke Leistungen ab den Viertelfinals. Dani Olmo war einer der prägenden Akteure an dieser EM, seine grossen Qualitäten stellte der Spanier aber auch schon für Leipzig unter Beweis – wenn er nicht gerade verletzt fehlte, was nicht selten vorkam. Dennoch kann sich Olmo seinen nächsten Klub frei aussuchen: Neben Manchester City zeigen auch Bayern, Barcelona und Liverpool grosses Interesse am offensiven Mittelfeldspieler. Die Klubs sollten sich aber beeilen, denn die Ausstiegsklausel in Höhe von 60 Millionen Euro gilt nur noch bis zum 20. Juli – danach dürfte der EM-Torschützenkönig deutlich teurer werden.
Sein Talent war bereits bekannt, aber so intensiv wie an der EM dürften Nico Williams zuvor nur wenige verfolgt haben. Wer ihn im spanischen Trikot auf dem Weg zum Titel gesehen hat, kann sich nur denken: «Was für ein toller Spieler!» Am Ball ist der 22-Jährige eine Augenweide, er ist torgefährlich und arbeitet auch defensiv mit. Höchstwahrscheinlich wird er Athletic Bilbao nun verlassen, seine Ausstiegsklausel beträgt knapp 60 Millionen Euro und der FC Barcelona befindet sich bereits in Verhandlungen mit dem Spieler. Angeblich gibt es aber auch Interesse aus der Premier League.
Beim Europameister konnten sich aber nicht nur die Offensiv-Stars profilieren. Auch Innenverteidiger Robin Le Normand, der bis auf den Halbfinal, in dem er gesperrt fehlte, in jedem Spiel auf dem Platz stand, steht vor einem Wechsel. Der Transfer des 27-Jährigen von Real Sociedad zu Champions-League-Dauergast Atlético Madrid soll kurz vor dem Abschluss stehen. Die Ablösesumme beträgt gemäss Berichten 30 Millionen Euro.
Lange dürfte Marc Guéhi nicht mehr für Crystal Palace auflaufen. Bei seinem ersten grossen Turnier glänzte der 24-Jährige vor allem mit seiner Zweikampfstärke und zog nach seiner starken Premier-League-Saison zusätzliches Interesse auf sich. Besonders der FC Liverpool bemühe sich um eine Verpflichtung des kräftigen 1,82-Meter-Mannes. Angeblich fordere Crystal Palace derzeit aber über 75 Millionen Euro für den englischen Verteidiger.
Bei Leipzig spielte der Niederländer eine hervorragende Saison, und auch an der EM überzeugte Xavi Simons mit einem Tor und drei Assists. Noch gehört der 21-Jährige PSG, den französischen Hauptstadtklub will er aber verlassen. Angeblich gab es bereits eine Einigung mit Bayern München, nun wird auch über Interesse von unter anderem Manchester United berichtet. PSG bevorzugt demnach eine weitere Leihe; für einen definitiven Verkauf müsste wohl eine Summe in dreistelliger Millionenhöhe her.
Der Türke war eine der Entdeckungen dieser EM. Ferdi Kadioglu ist schon deshalb interessant, weil er sowohl in der Vierer- als auch rechts neben der Dreierkette funktioniert. An der Europameisterschaft überzeugte er mit wichtigen Pässen sowie durch Balleroberungen und seine Stärken im Pressing. Für Dortmund soll der Fenerbahce-Star mittlerweile zu teuer sein, Juventus plane hingegen einen Tauschdeal, um die kolportierte Ablöseforderung von 35 Millionen Euro zu drücken. Auch Manchester-United-Trainer Erik ten Hag sei ein grosser Fan des 24-Jährigen.
Noch laufen die Verhandlungen zwischen Arsenal und Bologna, doch scheint eine Einigung nur eine Frage der Zeit. Riccardo Calafiori ist sich mit den Gunners bereits einig, sein bisheriger Klub fordert eine Ablösesumme in Höhe von über 50 Millionen Euro, was möglicherweise der Grund ist für die Verzögerung des Transfers. Dennoch deutet aktuell alles darauf hin, dass der an der EM starke italienische Verteidiger bald in die Premier League wechselt – und damit auch dem FC Basel einen Geldregen beschert. Dieser handelte beim Verkauf Calafioris an Bologna eine Weiterverkaufsgebühr in Höhe von zwischen 40 und 50 Prozent aus.
Seit dem überraschenden Meistertitel mit der SSC Napoli ist der Name von Chwitscha Kwarazchelia der ganzen Fussball-Welt ein Begriff. Vor der EM sorgte der Vater des 23-Jährigen für Unruhe, als er sagte, dass nun die Zeit für einen nächsten Schritt gekommen sei. Dann erreichte Kwaradona mit Georgien auch dank seines Treffers beim 2:0-Sieg gegen Portugal sensationell den EM-Achtelfinal. Sollte Napoli den Flügelspieler ziehen lassen, gilt PSG als wahrscheinlichstes Ziel – die Ablösesumme dürfte in dem Fall über 100 Millionen Euro betragen.
Auch der georgische Stürmer gehörte zu den sechs Torschützenkönigen an der EM. Sein Weggang vom FC Metz ist gemäss Transfer-Insider Fabrizio Romano bereits fix. Der 23-Jährige wechsle für 18 Millionen Euro zu Olympique Lyon. Es ist noch nicht der ganz grosse Klub für Georges Mikautadze, doch trifft er auch an seinem Geburtsort so regelmässig wie für Metz und Georgien, dürfte er bald auch in der Champions League zu sehen sein.
Noch ist es relativ ruhig um den statistisch gesehen besten Goalie der EM. Das könnte sich aber bald ändern. Nachdem Giorgi Mamardaschwili wohl doch nicht zu Newcastle wechseln will, weil die Magpies ihm keinen Stammplatz versprachen, könnte er nun für Liverpool interessant werden. Die Reds erwarten nämlich ein baldiges Angebot für Goalie Alisson aus Saudi-Arabien. Sollte der Brasilianer wechseln wollen, sei Mamardaschwili angeblich der gewünschte Ersatz. Der Valencia-Goalie soll rund 40 Millionen Euro kosten.
Obwohl er erst 25 Jahre alt ist, hat Jaka Bijol bereits 53 Länderspiele für Slowenien absolviert. An der EM hatte er als Abwehrchef entscheidenden Anteil daran, dass der Underdog den Achtelfinal erreichte und sowohl gegen England als auch gegen Portugal (bis zum Penaltyschiessen) ohne Gegentor blieb. Nun soll der VfB Stuttgart den 1,90-Meter-Hünen von Udinese loseisen wollen. Beim Bundesligisten könnte Bijol Champions League spielen und sich möglicherweise gar für noch grössere Klubs empfehlen.
Bitte geh nicht zu Manchester United. Die haben ein Händchen dafür junge Talente zu verheizen. Die Bundesliga wäre ein bessere nächste Schritt und dannach steht dir die Welt offen.
Lg ein begeisterter Fan der Schweizer Nati