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Sipri-Studie: Waffenverkäufe nehmen erstmals seit 5 Jahren wieder zu

Waffenverkäufe nehmen erstmals seit 5 Jahren wieder zu – ein Land profitiert besonders

Fünf Jahre lang gingen die Waffenverkäufe auf der Welt zurück. Doch laufende militärische Konflikte sorgen gemäss neuesten Sipri-Zahlen für eine Trendwende. Von der profitieren vor allem Rüstungsriesen in den USA.
11.12.2017, 00:0111.12.2017, 06:52
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Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz der 100 grössten Rüstungsunternehmen mit Waffen und militärischen Dienstleistungen auf 374.8 Milliarden Dollar, wie das schwedische Friedensforschungsinstitut Sipri berichtete. Nach fünf Jahren des Rückgangs nahmen die Waffenverkäufe damit erstmals wieder zu – im Vergleich zu 2015 um 1,9 Prozent.

Das sei angesichts der anhaltenden politischen Spannungen und laufenden Militärkonflikte in mehreren Ländern zu erwarten gewesen, erklärte Sipri. Zudem hätten mehrere Staaten ihr Militär modernisiert und neue Waffensysteme eingeführt, heisst es in dem Bericht.

Mehr als zwei Drittel (217 Milliarden Dollar) der Rüstungseinnahmen gingen an US-Unternehmen, die rund vier Prozent mehr verkauften. Dafür hätten zum einen US-Militäroperationen im Ausland gesorgt. Ausserdem hätten andere Länder US-Waffensysteme erworben.

An F-16, below, escorts two F-35 jets, above, after arriving at it new operational base Wednesday, Sept. 2, 2015, at Hill Air Force Base, in northern Utah. Two F-35 jets touched down Wednesday afterno ...
Auch dank den F-35-Kampfjets macht Lockheed Martin 10,7 Prozent mehr Umsatz. Bild: AP/AP

Mit seinen Waffen und den Kampfflugzeugen F-35 habe besonders Weltmarktführer Lockheed Martin 10,7 Prozent mehr Umsatz gemacht, sagte Aude Fleurant, Direktorin des Waffen- und Militärausgabenprogramms von Sipri.

Südkorea rüstet auf

Die westeuropäischen Waffenverkäufe blieben nach einem Anstieg im Vorjahr dem Bericht jetzt zufolge stabil. Der Umsatz betrug rund 91.6 Milliarden Dollar. Allein in Deutschland stieg er um 6,6 Prozent, vor allem getrieben durch den «Leopard»-Panzer-Hersteller Krauss-Maffei-Wegmann und Rheinmetall. «Beide Unternehmen haben von der Nachfrage nach Waffen in Europa, im Mittleren Osten und in Südostasien profitiert», erklärte Sipri-Forscher Pieter Wezeman.

Die russischen Produzenten steigerten ihre Verkäufe um 3,8 Prozent – weit weniger stark als in den Vorjahren. Grund seien grosse wirtschaftliche Schwierigkeiten dort, heisst es in dem Bericht.

In Südkorea dagegen habe die steigende regionale Bedrohung dafür gesorgt, dass nicht nur Waffen eingekauft wurden, sondern auch die eigene Rüstungsindustrie mehr und mehr angekurbelt wurde. (sda/dpa)

Wie entstand eigentlich der Konflikt im Nahen Osten?

Video: www.explain-it.ch

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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Skip Bo
11.12.2017 07:37registriert August 2014
Wäre hätte das gedacht, Merkel generiert Wirtschaftswachstum mit Waffenverkäufen, sekundiert von der SPD. Das weiss man natürlich schon lange, hat aber den Deckel erstaunlich lange darüber halten können.
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jogurt
11.12.2017 08:56registriert Juli 2016
In alle Herrenländer Waffen verkaufen und gleichzeitig den Krieg gegen den Terror propagieren. Dies ist ein gutes Geschäftsmodell für die 1% aber tragisch für den Planeten und den Rest der Menschheit.
Wie lange schauen wir 99%, diesem absurden Treiben noch zu ?
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