Schweiz
NoBillag

Neue Umfrage: Die Gegner der No-Billag-Initiative liegen vorne

Neue Umfrage zeigt: Die Gegner der No-Billag-Initiative liegen vorne – und zwar deutlich

19.01.2018, 06:3019.01.2018, 07:55

Rund anderthalb Monate vor dem Abstimmungstermin liegen die Gegner der No-Billag-Initiative gemäss einer Umfrage klar in Führung. 59 Prozent würden die Initiative klar oder eher ablehnen. Die neue Finanzordnung scheint weitgehend unbestritten.

36 Prozent würden gemäss der am Freitag veröffentlichten Tamedia-Umfrage für die No-Billag-Initiative stimmen, vier Prozent würden eher ein Ja in die Urne legen. Klar Nein sagen 56 Prozent der Befragten, drei Prozent würden eher Nein stimmen. Ein Prozent der Umfrageteilnehmenden machte keine Angaben.

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In anderthalb Monaten stimmt die Schweiz über die No-Billag-Initiative ab.Bild: TI-PRESS

In bisherigen Umfragen schienen die Befürworter der Initiative noch im Vorsprung zu sein. So zeigte eine Anfang Dezember veröffentlichte Umfrage der «SonntagsZeitung», dass 57 Prozent der Befragten der Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren zustimmen würden. Nur 34 Prozent äusserten sich damals gegen die Initiative.

SVP für, Rentner gegen No-Billag

Die grösste Unterstützung erhält die Initiative von Wählern der SVP mit 73 Prozent. Am wenigsten befürworten SP-Anhänger das Volksbegehren: Nur 17 Prozent würden Ja oder eher Ja stimmen.

Am stärksten befürwortet wird die Initiative mit 42 Prozent in der Deutschschweiz, die stärkste Ablehnung erfährt das Volksbegehren in der französischsprachigen Schweiz mit 63 Prozent. Männer unterstützen die Initiative gemäss der Umfrage stärker als Frauen.

Am stärksten abgelehnt wird das Volksbegehren in der Altersgruppe der über 65-Jährigen. Mit 68 Prozent lehnen Menschen mit Universitäts- oder Fachhochschulabschluss das Volksbegehren am stärksten ab. Die höchste Zustimmung erhält die Initiative bei Menschen mit obligatorischem Schulabschluss.

Das Koloss-Argument zieht

Mit 28 Prozent die grösste Unterstützung hatte in der Befragung das Argument, die SRG sei ein Koloss, der trotz des vielen Geldes ein qualitativ mittelmässiges Angebot produzierte. 24 Prozent äusserten sich positiv zum Argument, die Billag-Zwangsgebühr sei eine Bevormundung der Bürger. Die Initiative bedeute das Ende der Zwangsgebühren, nicht aber der SRG, diese Aussage unterstützten 19 Prozent.

Bei den Gegen-Argumenten überwog mit 32 Prozent die Aussage, dass ohne Billag-Gebühr die Medienvielfalt leide und die Abhängigkeit der Medien von privaten Geldgebern zunähme.

Das Argument, eine vielfältige Berichterstattung in allen Sprachregionen sei wichtig für die Meinungsbildung in der direkten Demokratie, unterstützten 28 Prozent der Gegner. 22 Prozent unterstützten die Aussage, der Service public würde abgeschafft und viele Sendungen würden ohne Gebühr gar nicht mehr produziert.

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Video: watson/Lya Saxer, Angelina Graf

Mehrheit für Annahme der Finanzordnung

Ungefährdet scheint die neue Finanzordnung 2021, über die ebenfalls am 4. März abgestimmt wird. Gemäss der Umfrage würden 54 Prozent Ja oder eher Ja sagen. Lediglich 21 Prozent lehnen die Vorlage klar oder eher ab.

Am tiefsten ist die Zustimmung für die Finanzordnung mit 39 Prozent bei SVP-Anhängern, am höchsten bei Wählern der CVP mit 69 Prozent. Hauptargument der Befürworter ist, dass bei einem Nein zwei Drittel der Einnahmen des Bundes wegfallen und das Geld zur Finanzierung der Bundesaufgaben benötigt wird. Diese Aussage unterstützen 45 Prozent der Befragten.

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Video: watson/Lya Saxer

Gegen die neue Finanzordnung war mit 50 Prozent das Argument an erster Stelle, dass die Ausgaben des Bundes Jahr für Jahr wachsen und dass eine radikale Korrektur notwendig sei.

An der Tamedia-Umfrage haben sich am 15. Januar online 15'197 Menschen aus der ganzen Schweiz beteiligt. Davon stammten 10'681 aus der Deutschschweiz, 3636 aus der Romandie und 880 aus dem Tessin. Die bereinigten Daten wurden für die Analyse nach demographischen, geographischen und politischen Variablen gewichtet. Der maximale Fehlerbereich wird mit plus/minus 1,1 Prozentpunkten angegeben. (sda)

Alles zur No-Billag-Initiative [05.03.2018,cbe]
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268 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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N. Y. P. D.
19.01.2018 06:46registriert Oktober 2015
Als (Lügen)-Bigler vor einem Monat sich anschickte, die no billag zu pushen, wusste ich, dass es gutkommt.

Et voilà, der Hans Ulrich hat es fertig gebracht, innert eines Monats die Initiative im 👉Alleingang zu versenken.

Verbindlichsten Dank, Herr Bigler. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

no billag NEIN
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CASSIO
19.01.2018 07:06registriert Februar 2014
ist ja schön, wenn die gegner der nobillag vorne liegen, und auch schön, wenn die initiative nicht angenommen wird, aber es darf nicht dazu führen, dass das srf in dieser arroganten art so weiterfährt, wie sie es bisher getan haben. das angebot muss überarbeitet werden und die kosten müssen drastisch heruntergefahren werden. das heisst leider auch personalabbau. dümmliche spielshows, wie sie heute produziert werden, braucht m. e. kein mensch. us-serien, die sonst auf allen privaten kanälen bereits gezeigt werden, auch nicht. ein bisschen mehr kultur, wissenschaft, news usw. würden gut tun.
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Töfflifahrer
19.01.2018 07:55registriert August 2015
Das Probelm mit solchen Umfragen ist, ich trau diesen nicht.
Darum, wer für die Ablehnung von NO-Billgag ist geht Abstimmen und lehnt euch nicht zurück.
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