meist klar
DE | FR
Schweiz
NoBillag

Neue Umfragen bestätigen Nein-Trend zur No-Billag-Initiative

Neue Umfrage zeigt: No-Billag-Initiative würde im Moment abgeschmettert

26.01.2018, 06:1926.01.2018, 08:21
Mehr «Schweiz»

Die Abstimmung über die No-Billag-Initiative würde derzeit vom Stimmvolk klar abgelehnt. In einer Umfrage des Forschungsinstituts gfs.bern würden 60 Prozent ein Nein in die Urne legen. In einer anderen Umfrage liegt die Ablehnung nur bei 51,4 Prozent.

38 Prozent jener, die abstimmen gehen wollen, würden die Initiative annehmen, wie das gfs.bern zu der im Auftrag der SRG durchgeführten Umfrage mitteilte. Die genannten Werte decken sich jedoch nicht mit der Wahrnehmung der Umfrageteilnehmer: Sie gingen davon aus, dass die Initiative nur hauchdünn abgelehnt wird.

Helene erklärt dir die No-Billag-Debatte

Video: Angelina Graf

Die Meinungen sind indes bereits ziemlich gefestigt – 74 Prozent äusserten sich dezidiert (48 Prozent davon Nein, 26 Prozent Ja). Damit ist gemäss gfs die Meinungsbildung überdurchschnittlich weit fortgeschritten. Dies schränke die Möglichkeiten eines Meinungswandels in den nächsten Wochen zwar ein, unmöglich seien Veränderungen jedoch nicht.

An den Umfragewerten lässt sich die parteipolitische Polarisierung ablesen: Je weiter politisch rechts, desto höher ist die Zustimmung der Initiative, wie es weiter heisst. Erst im Umfeld der SVP ist die Initiative jedoch mehrheitsfähig. Bei ihr ist die Sympathie am höchsten; die Anhänger der Grünen machen den grössten Anteil bei der Ablehnung aus.

Demographisch gesehen würde die Initiative eher in der lateinischen Schweiz, von den über 30-Jährigen und den Menschen mit mittlerem Einkommen abgelehnt. Die 18- bis 30-Jährigen äusserten sich mehrheitlich für die Initiative.

Bei den Befürwortern sind laut der Umfrage zwei Argumente mehrheitsfähig: die Gebühren für die Unternehmen sowie, dass die SRG sparen muss. Die Gegner der Initiative können derweil mit vier mehrheitsfähigen Botschaften aufwarten, so zum Beispiel mit der Furcht vor der Abhängigkeit von privaten Geldgebern oder mit der Qualität des Mediensystems, die bei einer Annahme nicht aufrechterhalten werden könne.

An der ersten Trendbefragung des gfs zur Abstimmung vom 4. März sind zwischen dem 8. und dem 18. Januar 1201 repräsentativ ausgewählte Stimmberechtigte befragt worden.

Zweite Umfrage zeigt knappen Nein-Trend

Ebenfalls einen Nein-Trend, allerdings einen knappen, zeigt die dritte Umfrage des Marktforschungsinstituts marketagent.com. Würde am nächsten Wochenende abgestimmt werden, hätten sich 51,4 Prozent der Stimmwilligen gegen die Initiative ausgesprochen, teilte das Institut am Donnerstag mit. 40,9 Prozent würden sie befürworten, 7,7 Prozent zeigten sich noch unentschlossen.

Bei der Online-Umfrage gibt es keinen Unterschied zwischen der Deutsch- und der Westschweiz. Am grössten ist die Ablehnung bei den 66- bis 75-Jährigen mit 65,1 Prozent. In dieser Umfrage erzielt die Initiative zudem nicht einmal bei den 18- bis 29-Jährigen eine Mehrheit: 49,3 Prozent lehnen sie ab, 45,1 Prozent stimmen ihr zu.

Die beiden bisherigen marketagent-Umfragewellen von Ende letzten Jahres hatten noch eine Zustimmung zur Initiative ergeben. Für die dritte Erhebung befragte das Institut mittels Online-Interview zwischen dem 12. und dem 22. Januar 1233 stimmberechtigte Schweizerinnen und Schweizer im Alter von 18 bis 75 Jahren. Davon gaben 800 an, an der Abstimmung vom 4. März teilnehmen zu wollen. (sda)

Alles zur No-Billag-Initiative [05.03.2018,cbe]

Alle Storys anzeigen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet um die Zahlung abzuschliessen)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
71 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
ricardo
26.01.2018 06:49registriert Februar 2014
Die Initianten sind offenbar nicht fähig, ein überzeugendes Konzept auf den Tisch zu legen. Bigler und der HSG-Student haben es mit ihren Plan-B-Spielchen bereits durchblicken lassen, dass wir unter dem Strich viel mehr zu bezahlen hätten, ohne einen vergleichbaren Gegenwert zu erhalten.
17054
Melden
Zum Kommentar
avatar
rodolofo
26.01.2018 07:00registriert Februar 2016
Seit dem Wahlerfolg von Donald Trump habe ich auch bei an sich erfreulichen Umfrage-Werten ein sehr unsicheres Grundgefühl.
Damals bin ich zufällig aufgewacht und habe mir gedacht: "Wenn Du schon wach bist, kannst Du mal kurz schauen, wie es bei den US-Wahlen so läuft."
Locker und verschlafen schaltete ich die Kiste ein und war sogleich hellwach: Da sassen kreidebleiche Kommentatoren im Wahlstudio, die -wie ich- nicht fassen konnten, was sie da gerade miterlebten!
Die Karte färbte sich blutrot (in den USA die Farbe der Trump-Republikaner)! Bis zum Morgen brachte ich kein Auge mehr zu...
10628
Melden
Zum Kommentar
avatar
Homelander
26.01.2018 08:26registriert Oktober 2014
Ich traue es dem Schweizer Stimmvolk trotzdem zu, dass es so kurzsichtig (bis zum eigenen Portemonnaie) ist, und die Initiative annimmt.

Die Umfragen sind völlig sinnlos/nutzlus, erinnern wir uns doch mal an die Minarett Initiative...
10334
Melden
Zum Kommentar
71
Schweiz auch 2023 Patent-Weltmeister – bei der Frauenquote haben wir aber noch Potenzial

Die Schweiz bleibt der innovativste Wirtschaftsstandort der Welt. Gemessen an der Anzahl Patentanmeldungen pro Einwohner war sie auch 2023 absolute Weltspitze. Konkret wurden hierzulande im vergangenen Jahr 1085 Patente pro Million Einwohner angemeldet, wie das Europäische Patentamt (EPA) in der Nacht auf Dienstag mitteilte.

Zur Story