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Nach einer chaotischen Woche treten die YB-Bosse Andy und Hansueli «Jöggi» Rihs mit dem VR-Präsidenten Hanspeter Kienberger am Montagmittag vor die Medien. Im Vorfeld wurde gemunkelt, dass Christoph Spycher als Sportchef vorgestellt werden könnte. Der ehemalige Spieler der Bundesstädter war aber an der Pressekonferenz nicht anwesend. Überhaupt ging es nicht um das Thema «Sportchef», sondern die Gebrüder Rihs wollten nach den Chaostagen der letzten Woche einfach mal ihre Sicht der Dinge darlegen.
Andy Rihs – in YB-Socken anwesend – hielt in einer etwas wirren Rede erst einmal alle die Erfolge in den letzten acht Jahren fest, seit die beiden Brüder übernommen hatten. Die guten Platzierungen in der Meisterschaft und die diversen Europa-League-Qualifikationen zeigten ja: Ganz so falsch war sportlich nicht alles. Und auch im Hintergrund habe man diverses «aufräumen» müssen.
Dann kommt er zum aktuellen Thema: «Jetzt wird nicht mehr gekleckst, sondern systematisch aufgebaut.» Denn das Minus zwischen seinen Investitionen und den (Transfer-)Einnahmen sei seit Jahren zu gross. Darum hätten sie Urs Siegenthaler vor einigen Monaten mit ins Boot geholt und sich letzte Woche von Sportchef Fredy Bickel sowie CEO Alain Kappeler getrennt.
Das sei über Wochen so geplant gewesen und war keine Kurzschlussentscheidung. Man habe sich schon vor rund drei Monaten geeinigt, dass man sich von Bickel trenne. Man konnte «aus Gründen» die Trennung aber nicht früher durchführen. Eigentlich wäre die Kommunikation in der nächsten Nati-Pause geplant gewesen. «Doch dann ist etwas vorgefallen und wir mussten handeln.» Was das war, lässt Rihs offen.
Jetzt sei die Devise aber klar: «Wir wollen Leute aus der eigenen Küche nach oben bringen. Ich denke da an Christoph Spycher oder Stéphane Chapuisat.» Kurz: Lieber ein paar Trainer mehr für die Jungen, dafür einen Star weniger. Im Verwaltungsrat gäbe es in den nächsten Wochen keine weiteren Änderungen.
Fehler sieht er aber auch bei sich: «Wir hätten dringend eine Pressekonferenz bei den Trennungen von Bickel und Kappeler machen sollen. Daraus entstanden dann die komischen Dinge.» Das sei jetzt aber passiert.
Dann geht er auf die Gründe der Trennung von Fredy Bickel ein: «Man kann es auf die Wirtschaftlichkeit reduzieren. Das können wir ihm vorwerfen.» Genauer darauf ein ging er vorerst nicht. Auf Nachfrage erklärt er: «Es gab ein zu grosses Minus bei den Transfers.»
Die Gebrüder Rihs hätten unglaublich viel Geld in den Verein gesteckt. Erst wollte Rihs die Summe nicht nennen, doch wenige Sätze später meinte er: «Über 50 Millionen haben wir bisher in YB investiert.»
Rihs plädierte auch einmal mehr auf Unterstützung aus der Region. Zuletzt gab es Übernahme-Gerüchte, die sich aber alle nicht bestätigten. «Wir hoffen, dass jetzt dann mal jemand kommt. Wir können nicht immer Geld in den Verein stopfen.» Denn bisher hätten sich alle zurückgehalten und die Brüder Rihs machen lassen: «Ist halt einfacher so», fügt Andy mit einem Schmunzeln an.
Jetzt gelte es aber, das Verhältnis mit den Fans wieder aufzubauen. Denn: «Wir haben gute Leute im Klub. Und da schauen wir jetzt erst, wer welchen Posten übernehmen kann. Das machen wir in den nächsten Tagen.» Sicher sei: In die sportliche Abteilung habe man Vertrauen und dort will man ehrgeizig bleiben. Und falls das in den letzten Tagen falsch rüber kam: «Natürlich wollen wir Meister werden.»
Die aktuellsten Wirren um YB begannen anfangs letzte Woche, als die Berner sich per sofort von Sportchef Fredy Bickel und CEO Alain Kappeler trennten. Für Aufsehen sorgte dabei auch das scheinheilige Communiqué.
Einen Tag später nahmen die Verwaltungsräte Hanspeter Kienberger (Präsident) und Peter Marthaler vor den Medien Stellung. Die Quintessenz: Weniger Mittel, kleinere Ansprüche. Doch der nächste Knall folgte nach Fanprotesten: Der neue starke Mann Urs Siegenthaler musste am Freitag gehen.
Und wir alle fragen uns einmal mehr: Wo führt der Weg von YB hin?