Das Smartphone bedienen, ohne dabei den Bildschirm zu berühren - daran arbeiten Forscher des Max-Planck-Instituts für Festkörperforschung in Stuttgart und der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Berührungslose Displays sollen vor allem bei der Hygiene Vorteile gegenüber herkömmlichen Touchscreens bieten, weil weniger Bakterien und Keime auf den Bildschirm gelangen.
Die Forscher haben Nanostrukturen entwickelt, die auf Feuchtigkeit ansprechen. Da die menschliche Haut durch winzige Poren ständig Wassermoleküle abgibt, genügt es, den Finger nur bis auf ein paar Millimeter zu nähern. Die Nanostruktur nimmt die Feuchtigkeit auf und zeigt durch eine Farbänderung, wo das Eingabesignal des Nutzers ankommt.
Ein Sensor für Feuchtigkeit ermöglicht berührungslose Bildschirme. Das Material für ein solches touchless display, das ein Team um B. Lotsch vom Max-Planck-Institut für Festkörperforschung entwickelt hat, ändert die elektrische Leitfähigkeit und in einer photonischen Nanostruktur auch die Farbe, wenn es Wasserdampf aufnimmt.
Neben Smartphones und Tablets könnten auch Bank- und Billettautomaten oder die Gemüsewaage im Supermarkt von der neuen Technik profitieren. Denn gerade an solchen öffentlichen Touchscreens sei die Belastung mit Bakterien besonders hoch, ergab etwa eine Studie der Hochschule Niederrhein.
Bis es soweit ist, müssen die Forscher allerdings noch ein paar Probleme lösen. Es fehlt vor allem an einer Schutzschicht, die das Display vor Schäden bewahrt, wenn es doch mal mit einem Finger in Berührung kommt. Zudem sind die Nanostrukturen noch sehr teuer.
(sda/dpa)