Üblicherweise sind es Kriege, die das Erscheinungsbild einer Stadt radikal verändern. Nicht so in Peking. Japanische und europäische Besatzungsarmeen und Bürgerkriege überstand die chinesische Hauptstadt mehr oder weniger unbeschadet. Dann kamen die Kommunisten – und mit ihnen die schleichende Zerstörung.
Während der Kulturrevolution (1966-1976) fielen Maos Rote Garden über Pekings historische Stätten her. In ihrem Wahn, jegliche Erinnerung an die imperiale Ordnung zu tilgen, beschädigten und zerstörten sie vieles. Noch folgenschwerer erwies sich die 1980 einsetzende Modernisierungskampagne. Vielerorts mussten Pekings charakteristische enge Gassen (Hutong) Neubauten weichen.
Von der historischen Innenstadt Pekings ist abgesehen von der Verbotenen Stadt und ihrer unmittelbaren Umgebung heute nicht allzu viel übrig. Einen kleinen Eindruck, wie es dort einmal aussah und zu und her ging, vermitteln folgende Bilder:
Kaiserreich China
(bis 1912)
Emsiges Treiben vor dem südöstlichen Stadttor Chongwenmen (um 1900).bild: frank and frances carpenter collection via library of congress.
Schulkinder spielen «Drachenkopf» (1902).bild: carlton harlow graves via library of congress
Plakate an der Stadtmauer. Im Vordergrund sind Gleisanlagen sichtbar (um 1900).bild: Frank and Frances Carpenter Collection via Library of Congress.
Aufgang zum Himmelstempel (17.06.1935).bild: associated press/keystone
Steinlöwen bewachen das Tor des Himmlischen Friedens an der Nordseite des Tian’anmen-Platzes, der Haupteingang zur Verbotenen Stadt (17.06.1935).bild: associated press/keystone
Aufgang zum kaiserlichen Sommerpalast (17.06.1935).bild: associated press/keystone
Rikschas fahren durch ein Pailou (Scheintor), im Hintergrund das südliche Stadttor Zhengyangmen beim Platz des Himmlischen Friedens (um 1925).bild: Ewing Galloway agency/Frank and Frances Carpenter Collection via Library of Congress
Zehn Jahre später gab es an derselben Stelle schon eine Tramlinie (16.06.1935).bild: associated press/keystone
Volksrepublik China
(seit 1949)
Uralt, alt und neu nebeneinander (07.05.1979).Bild: Phil Brown/associated press/keystone
Hauptstrasse mit sehr wenig Verkehr gesäumt von Hutongs und im Hintergrund das 1959 erbaute Militärmuseum (11.05.1966).bild: associated press/keystone
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
Luca Brasi
04.03.2017 21:43registriert November 2015
"Japanische und europäische Besatzungsarmeen und Bürgerkriege überstand die chinesische Hauptstadt mehr oder weniger unbeschadet".
Wenn man das Niederbrennen des alten Sommerpalasts während dem Opiumkrieg und das Niederbrennen des neuen während dem Boxeraufstand durch westliche Mächte ausser Acht lässt, ja dann...(Siehe Abschnitt: Peking nach den Mandschu https://de.wikipedia.org/wiki/Peking) Das Leben war auch mehrheitlich hart unter Warlords und japanischer Besatzung, denn u.a. war eine Mittelschicht im Vergleich zu heute dünn gesät. So ganz propper waren die anderen Mächte nicht wirklich.
«Das Verbrechen ist komplexer geworden» – Menschenhandel fordert immer mehr junge Opfer
Die Zwangsarbeit und der Schmuggel von Kindern haben nach Angaben der Vereinten Nationen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, das geht aus dem neuen Menschenhandel-Report der Uno-Behörde zur Drogen- und Kriminalitätsbekämpfung (UNODC) hervor.