Der ehemalige SVP-Nationalrat und Bundesratskandidat Bruno Zuppiger ist am frühen Freitagmorgen gestorben. Die Kantonspolizei Zürich bestätigte eine entsprechende Meldung des «Zürcher Oberländers». Als Todesursache wird ein plötzliches Herzversagen angegeben.
«Wie bei jedem aussergewöhnlichen Todesfall wurde auch hier eine Untersuchung eingeleitet», erklärt Stefan Oberlin, Sprecher der Kantonspolizei Zürich, auf Anfrage von watson.
Sein überraschender Tod «macht uns sehr betroffen», schrieb der scheidende SVP-Präsident Toni Brunner am Freitag. «Die SVP behält Bruno Zuppiger als herzlichen und umgänglichen Kollegen in guter Erinnerung.»
Zuppiger sei ein «engagiertes Mitglied» der SVP-Fraktion gewesen, erinnerte sich der ehemalige Fraktionspräsident Caspar Baader. «Ich habe ihn sehr geschätzt. Als Kollegen und auch als Sparringpartner», sagte Baader am Freitag auf Anfrage.
Zuppiger erlebte den politischen Aufstieg – und den abrupten Fall. Im Jahr 2011 wurde er zum Hoffnungsträger der SVP. Nach fast 13 Jahren im Nationalrat, wo sich Zuppiger vor allem mit Finanz- und Sicherheitsthemen befasste, sollte er Bundesrat werden. Sein Auftrag war es, Eveline Widmer-Schlumpf (BDP) aus dem Amt zu drängen.
Bekannt wurde Zuppiger, der in Hinwil ZH wohnte, 2011 als Bundesratskandidat. Damals wurden Unregelmässigkeiten bei der Verwaltung einer Erbschaft einer ehemaligen Mitarbeiterin aufgedeckt. Die Staatsanwaltschaft leitete ein Strafverfahren gegen ihn ein. Seine Partei, die SVP, stellte ihn daraufhin nicht mehr als Bundesratskandidat auf. Insgesamt war Zuppiger 13 Jahre lang Nationalrat.
Zuppiger hatte mit dem ihm anvertrauten Erbe einer verstorbenen Angestellten Schulden seiner Firma getilgt. Die 240'000 Franken waren eigentlich für die Krebsliga und die Pro Senectute bestimmt.
Die Verteidigung und die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich einigten sich auf eine bedingte Strafe von 13 Monaten und eine Busse von 1500 Franken. (aeg/feb/sma/sda)