Mini-Statuetten aus verchromtem Metall, die den Kühlerdeckel verzierten, waren in den Anfangsjahren des Autos um die Jahrhundertwende bis zum zweiten Weltkrieg en vogue. Heute sind aus jener Ära gerade mal eine kleine Handvoll übrig geblieben. Der «Leaper», etwa, die springende Raubkatze der Marke Jaguar ...
... oder – bekannter – die «Spirit of Ecstasy» von Rolls-Royce, familiär auch «Emily» genannt:
Doch in ihrer Blütezeit von zirka 1910 bis 1939 waren Kühlerfiguren der ultimative Ausdruck von automobilem Luxus und, weil etliche davon Nachrüstsatz-Sonderanfertigungen waren, der Individualität des Fahrers.
Hier, etwa, ein Nachrüstsatz für einen Dodge aus den Zwanzigerjahren:
Ein Windhund auf einem Ford 48 aus den Dreissigern:
Sie fliegen ins Ungewisse (deshalb wohl das Fragezeichen):
Richtige Art-Deco-Plastiken waren das!
Noch erhaltene Exemplare erzielen heute auf Auktionen stattliche Summen. Diese «Cobra Royal» vom Art-Deco-Künstler Henri Rischmann aus den Zwanzigerjahren wird auf 5'000 bis 6'000 Franken geschätzt:
Die französische Luxusauto-Marke Delage setzte auf Glas-Kreationen vom angesehenen Künstler René Lalique:
Auch Rolls-Royce benutzte ab und an Lalique-Plastiken:
Pferde, Flugzeuge und ein Golf spielender Frosch – eine Auswahl der schrägeren Kühlerfiguren:
Ach, ja, Elefanten: Nun, welche Kühlerfigur hatte der legendäre Bugatti Royale, das grösste (und für die damalige Zeit auch teuerste) Auto der Geschichte?
Jap, dieses Schmuckstück hier:
Postskriptum, nochmals zur «Spirit of Extasy»: Die estnische Automarke Dartz, die sich auf gepanzerte Luxus-SUVs für Oligarchen und Mafiosi spezialisiert, bietet aktuell diese Abwandlung des Rolls-Royce-Original an: