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Eishockey

Die ZSC Lions verlieren ein unglaubliches Auftaktspiel in der Verlängerung

Champions Hockey League, Gruppenphase
Frölunda – ZSC Lions 5:4 (0:1,2:2,2:1,1:0)
Liberec – Växjö 3:4 (0:1,3:1,0:1,0:1)
Mountfield – Turku 5:1 (2:0,0:0,3:1)
Bern – Nottingham 5:2 (2:0,3:2,0:0)
Davos – Cardiff 10:1 (2:0,5:0,3:1)
Gap – Klagenfurt 3:6 (1:4,2:0,0:2)
Davos' Robert Kousal, right, scores the 7:0 against Cardiff's goalie Ben Bowns, in the middle, during the Champions Hockey League match between Switzerland's HC Davos and Cardiff Devils ...
Gleich zehn Mal versenken die Davoser die Scheibe gegen Cardiff im Netz.Bild: KEYSTONE

Die ZSC Lions verlieren unglaubliches Auftaktspiel – Davos gelingt das «Stängeli»

Die ZSC Lions verlieren zum Auftakt der Champions Hockey League gegen Frölunda nach einem unglaublichen Finish in der Verlängerung. Der SC Bern gewinnt gegen Nottingham ohne Mühe, Davos schickt Cardiff mit einem «Stängeli» nach Hause.
25.08.2017, 08:11
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Frölunda – ZSC Lions 5:4

– Die ZSC Lions müssen zum Auftakt gegen den Vorjahressieger Frölunda ran. Die Zürcher zeigen sich von Beginn weg hellwach und belohnen sich für eine starke Startphase in der 6. Minute mit dem Führungstreffer. Nilsson fängt die Scheibe ab, spielt quer für Pettersson und dieser beschliesst den schnörkellosen Angriff mit dem 1:0. Auch die Schweden deuten wiederholt ihre offensiven Qualitäten an, doch die Zürcher verteidigen äusserst konsequent und bringen die knappe Führung in die erste Pause.

Der Overtime-Winner von Ryan Lasch.Video: YouTube/Champions Hockey League

– In der 23. Minute muss erstmals ein Spieler vom Eis – sinnbildlich für eine faire Partie aufgrund eines Wechselfehlers. Die Lions lassen sich nicht zwei Mal bitten und legen 20 Sekunden vor Ablauf des Powerplays den zweiten Treffer nach. Pestoni versenkt nach einer Druckphase die Scheibe gekonnt in den Maschen. Kurz darauf sehen sich jedoch auch die Zürcher mit einer Unterzahlsituation konfrontiert – und müssen prompt das erste Gegentor hinnehmen. Olofsson erzielt nach einem Querpass den Anschlusstreffer. Die Reaktion der Lions folgt jedoch postwendend: Herzog lenkt einen Schuss von Marti reaktionsschnell ins Netz und stellt die Zweitoreführung wieder her. Kurz vor Ende des zweiten Drittels muss Blindenbacher auf die Strafbank – und auch in der dritten Powerplay-Situation der Partie fällt ein Treffer. Wieder ist es Olofsson, der wunderbar freigespielt wird und aus kurzer Distanz einschiesst. 

– Im Schlussdrittel drücken die Schweden von Beginn weg auf den Ausgleichstreffer. Mehrmals brennt es lichterloh vor dem Tor von Lukas Flüeler – die Zürcher wissen sich wiederholt nur mit unerlaubten Befreiungsschlägen zu helfen. In der 57. Minute fällt der zu diesem Zeitpunkt längst überfällige Ausgleichstreffer, ausgerechnet in einer Phase, in der sich die Lions wieder besser zu behaupten wissen. Donovan trifft von der blauen Linie. Danach überschlagen sich die Ereignisse: In der 58. Minute gehen die Zürcher durch Schäppi erneut in Führung und stehen nur noch Sekunden vom Sieg entfernt, als Lundqvist 13 Sekunden vor dem Ablauf der regulären Spielzeit zum 4:4-Ausgleich abfälscht.

– Eine Verlängerung muss her – und dort setzen sich die Schweden durch. Nach einem Abpraller von Flüeler steht Lasch goldrichtig und schiesst Frölunda zum Sieg. Obwohl die Zürcher über weite Strecken der Partie führen, müssen sie sich schlussendlich geschlagen geben.

Bern – Nottingham 5:2

– Die Berner geben in der heimischen PostFinance-Arena gegen die Nottingham Panthers gleich zu Beginn den Tarif durch. Nach vier Minuten spielt der SCB erstmals mit einem Mann mehr – und nutzt dies sogleich zum Führungstreffer. Simon Moser lenkt einen Schuss von Noreau in die Maschen. In der 6. Spielminute darf Moser erneut jubeln: In Überzahl erzielt er den zweiten Treffer für den SCB. Danach flacht die Partie etwas ab, die Berner bringen jedoch die Führung problemlos in die erste Pause.

– Der SCB startet träge in das zweite Drittel – und wird dafür bestraft. In der 22. Minute netzt Shalla nach einem Genoni-Abpraller ein. Der Gegentreffer wirkt jedoch als willkommener Weckruf für die Berner. Haas in der 25. und Meyer in der 28. beruhigen die Gemüter der Heimfans schnell wieder. In der 35. Minute erhöht Alain Berger nach einer sehenswerten Einzelleistung gar auf 5:1. Die Gäste aus England kommen zwar kurz darauf zu ihrem zweiten Treffer, doch am Sieg der Berner zweifelt bei der zweiten Sirene kaum noch jemand.

– Im letzten Drittel verwaltet der SCB die Führung souverän, Nottingham ist nicht mehr zu einer Schlussoffensive fähig. So plätschert das Spiel seinem Ende entgegen – es bleibt bis zur Schlusssirene beim 5:2. 

Bern's Beat Gerber, Simon Bodenmann, Dario Meyer and Gaetan Haas (L-R) celebrate after Meyer scored the 4-1 during the Champions Hockey League group F match between Switzerland's SC Bern and ...
Die Berner dürfen die ersten drei Punkte bejubeln.Bild: KEYSTONE

Davos – Cardiff 10:1

– Der HC Davos stellt die Weichen gegen die Cardiff Devils bereits früh auf Sieg. In doppelter Überzahl trifft Félicien Du Bois in der 3. Minute zur schnellen Führung, nur eine Minute später doppelt Chris Egli nach. Der Favorit aus Davos ist auch in der Folge die überlegene Mannschaft und verwaltet die Führung für den Rest des Startdrittels souverän.

– Auch im Mitteldrittel gelingt dem HCD der Blitzstart: In der 23. Minute erwischt Nando Eggenberger den walisischen Schlussmann zwischen den Beinen. Die Waliser haben den Bündnern nichts entgegenzusetzen und steuern geradewegs in ein Debakel: Zwischen der 32. und der 36. Minute treffen die Davoser gleich vier Mal ins Schwarze. Marc Wieser, Mauro Jörg, Du Bois und Kousal sorgen dafür, dass der HCD mit einer komfortablen 7:0-Führung ins letzte Drittel startet.

– Das Schlussdrittel beginnt mit einer faustdicken Überraschung: Cardiff trifft. Joey Martin vermiest Joren Van Pottelberghe den Shutout. In der Folge nimmt die Partie jedoch wieder den gewohnten Lauf. Jung, Sciaroni und Nygren machen das «Stängeli» komplett. Der HCD gewinnt zum Auftakt gegen ein völlig überfordertes Cardiff gleich mit 10:1.

Das Interview mit Arno Del Curto.Video: YouTube/Champions Hockey League

Die Telegramme

Frölunda Indians - ZSC Lions 5:4 (0:1, 2:2, 2:1, 1:0)
SR Brännare/Sjöqvist (FIN/SWE), Wernström/Waldejer (SWE). -
Tore: 6. Pettersson (Nilsson) 0:1. 25. Pestoni (Herzog, Wick/Ausschluss Frölunda) 0:2. 33. (32:28) Olofsson (Friberg, Lasch/Ausschluss Suter) 1:2. 34. (33:24) Herzog (Marti, Pelletier) 1:3. 39. Olofsson (Lasch, Friberg/Ausschluss Blindenbacher) 2:3. 57. (56:07) Donovan (Almquist, Lasch/Ausschluss Phil Baltisberger) 3:3. 58. (57:43) Schäppi (Kenins) 3:4. 60. (59:46) Lundvist (Almquist, Friberg) 4:4 (ohne Goalie). 61. (60:51) Lasch 5:4. -
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Frölunda, 4mal 2 Minuten gegen die ZSC Lions. -
Bemerkung: ZSC Lions ohne Sjögren (verletzt) und Shore (familiäre Gründe). 

Bern - Nottingham Panthers 5:2 (2:0, 3:2, 0:0)
6072 Zuschauer. - SR Smetana/Massy (GER/SUI), Borga/Kovacs (SUI). -
Tore: 4. Noreau(Ebbett, Arcobello/Ausschluss Mokschanzew) 1:0. 6. Moser (Ebbett, Noreau/Ausschluss Lindhagen) 2:0. 22. Shalla (Perlini) 2:1. 25. Haas 3:1. 28. Meyer (Bodenmann, Noreau) 4:1. 35. Berger (Bodenmann, Haas/Ausschluss Perlini) 5:1. 37. Shalla (Perlini) 5:2. -
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Bern, 6mal 2 Minuten gegen Nottingham. -
Bemerkungen: Bern ohne Scherwey (gesperrt), Untersander und Blum (beide verletzt). 

Davos - Cardiff Devils 10:1 (2:0, 5:0, 3:1)
2520 Zuschauer. -
SR Nikolic/Wiegand (AUT/SUI), Obwegeser/Wüst (SUI). -
Tore: 3. (2:20) Du Bois (Eggenberger, Little/Ausschlüsse Louis, Morrissette) 1:0. 4. (3:39) Egli (Kousal, Marc Wieser/Ausschluss Morissette) 2:0. 23. Eggenberger (Jörg, Heldner) 32. Marc Wieser (Ambühl, Kousal) 4:0. 34. (33:19) Jörg (Ambühl/Ausschluss Dino Wieser!) 5:0. 36. (35:05) Du Bois (Little, Simion/Ausschluss Faryna) 6:0. 36. (35:11) Kousal (Ambühl) 7:0. 41. (40:41) Martin (Bentivoglio, Hotham/Ausschluss Dino Wieser) 7:1. 50. Jung (Egli, Eggenberger) 8:1. 54. Sciaroni (Walser, Schneeberger) 9:1. 56. Nygren (Little/Ausschluss Myers) 10:1. -
Strafen: 8mal 2 Minuten gegen Davos, 11mal 2 Minuten gegen Cardiff. -
Bemerkungen: Davos ohne Lindgren und Kessler (beide verletzt). (sda)

Alle Schweizer Eishockey-Meister seit Einführung der Play-offs 1985/86

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Alle Schweizer Eishockey-Meister seit Einführung der Playoffs 1985/86
2023: Genf-Servette HC, Finalserie: 4:3 gegen den EHC Biel.
quelle: keystone / salvatore di nolfi
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