«All good things come to an end», singt Nelly Furtado. Und irgendwie fühlt es sich genau so an, wenn nach und nach all die Fussballer aufhören, die doch eigentlich immer da waren. Aber eben: Irgendwann ist für jeden Schluss. So wie für diese 23 Fussballer, die ihre erfolgreiche Laufbahn im Jahr 2023 für beendet erklärten.
Schoss unglaublich viele Tore, schoss unglaublich viele spektakuläre Tore, klopfte die grössten Sprüche von allen und traf gegen England mit einem Fallrückzieher für die Ewigkeit – eines seiner vier Tore an diesem Abend beim 4:2-Sieg von Schweden.
Machte als Jungspund durch seinen immensen Speed auf sich aufmerksam, wechselte für 100 Millionen Euro zu Real Madrid und gewann fünf Mal die Champions League, führte Wales, wo er Rekord-Nationalspieler und -Torschütze ist, an die WM 2022 und zuvor an zwei EM-Endrunden.
Hörte erst mit 45 Jahren auf, war zu seinen besten Zeiten der beste Torhüter der Welt und einer mit ganz viel Flair, dem auch die Herzen vieler Fans zuflogen, die es ansonsten nicht so mit Juventus oder der italienischen Nationalmannschaft zu tun hatten.
Wurde als 18-Jähriger mit dem FC Zürich Meister, spielte danach lange im Ausland (u.a. Dynamo Kiew, Freiburg, Wolfsburg, Leverkusen) und traf in 76 Länderspielen für die Schweiz zehn Mal – darunter waren wichtige Tore an Endrunden.
Räumte mit Spanien und dem FC Barcelona alles ab, was es zu gewinnen gab, war lange mit Pop-Star Shakira liiert und zeigte sich neben dem Feld initiativ, mal mit mehr Erfolg (Kings League) mal mit weniger (Davis Cup).
War ein Hauptbestandteil der goldenen belgischen Generation, die zu vielen Turnieren als Geheimfavorit antrat und nichts gewann, er brillierte vor allem bei Chelsea und konnte nach einem Wechsel für 115 Millionen Euro zu Real Madrid dort nur selten an jene Zeiten anknüpfen.
War viel mehr als nur der Verteidiger, dem Luis Suarez an der WM 2014 in die Schulter biss, nämlich in hunderten Spielen für Juventus Turin eine Bank und im gesetzteren Alter von 37 Jahren eine Stütze Italiens beim Gewinn des EM-Titels.
War bei Schalke, Bremen, Real Madrid und Arsenal einer der aufregendsten Spielmacher, die Deutschland je hatte, und galt nach dem WM-Titel 2014 als gelungenes Beispiel für Integration, verlor jedoch sehr viele Sympathien durch seine Nähe zum türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan.
Wohnte als Arsenal-Junior mit dem Schweizer Philippe Senderos zusammen, gewann mit Spanien den WM-Titel 2010 und vorher und nachher jeweils die EM, beendete seine Laufbahn im Sommer bei Como und ist nun Trainer des Serie-B-Klubs.
Galt als Enfant terrible, dem man nachsagte, er hätte aus seinen Möglichkeiten mehr herausholen können, vergass mal 75'000 Euro in einem Taxi, gewann auf der World Series of Poker ein Bracelet und war sich nicht zu schade für eine Teilnahme beim Promi Big Brother.
Schien eine Sternschnuppe zu sein, die rasch verglühte, nachdem er sich bei Schalke 04 und in Mainz nicht durchsetzen konnte, aber nach der Rückkehr in die Schweiz (zwei Cupsiege mit Zürich) kriegte er die Kurve und sammelte in Kroatien Titel en masse (fünf Meisterschaften und drei Cups), war mit seinem Tor zum 3:3 und dem verwandelten Versuch im Penaltyschiessen massgeblich am Achtelfinal-Triumph der Schweiz gegen Frankreich an der EM 2021 beteiligt.
Ein Rastloser, der bei über einem Dutzend Klubs unter Vertrag stand und vielerorts Spuren hinterliess, etwa bei Milan und bei Barcelona, mit Meistertiteln und natürlich mit dem Pokalsieg mit Aussenseiter Eintracht Frankfurt, entschied sich anders als Halbbruder Jérôme Boateng für Ghana, weshalb es bei der WM 2010 gegen Deutschland zum Bruderduell auf höchster Ebene kam.
War ein Namenloser, der sich nach seiner Junioren-Zeit bei Manchester United lange nicht durchsetzen konnte, ehe er schliesslich bei Leicester City landete, wo er in der Saison 2015/16 als Stammspieler im zentralen Mittelfeld zu den Stützen des sensationellsten Meistertitels einer Mannschaft der Neuzeit gehörte – und er bleibt auch wegen seines aussergewöhnlichen Nachnamens in Erinnerung.
War bei seinem Profidebüt der bis dahin jüngste Barça-Spieler und hätte der nächste Messi werden sollen, scheiterte an dieser Vorgabe jedoch, kämpfte mit Depressionen und zeigte immerhin, dass er es an nasskalten Dienstagabenden in Stoke drauf hatte, wo er an der Seite von Xherdan Shaqiri, Marko Arnautovic und Peter Crouch auflief.
War ein Unikat, denn er blieb als deutscher Nationalspieler selbst dann beim 1. FC Köln, als der in die 2. Bundesliga abstieg, er hatte weder Social-Media-Konten noch liess er sich für Werbekampagnen einspannen, weil er einfach nur Fussballer und für seinen Klub da sein wollte. Absolvierte sein 347. und letztes Spiel für die Kölner an seinem 33. Geburtstag.
Schoss kometenhaft empor, hatte schon mit 14 Jahren einen Nike-Vertrag, debütierte mit 16 für Southampton und ging wenig später zu Arsenal, wo er drei Mal den Cup gewann und 47-facher englischer Nationalspieler wurde, ehe er in Southampton, wo alles seinen Anfang nahm, die Karriere ausklingen liess.
Wurde mit dem FC Zürich als junger Spieler zwei Mal Meister und zum Abschluss seiner Karriere noch ein drittes Mal, dazwischen war er lange Jahre im Ausland, wo er mit Napoli den Cup gewann und mit Galatasaray Meister wurde, er bestritt 69 Länderspiele und hätte er im WM-Achtelfinal 2014 kurz vor Ende der Verlängerung gegen Argentinien nicht den Pfosten, sondern das Tor getroffen … wer weiss, wie das Turnier der Schweiz und Dzemailis Karriere weitergegangen wären.
Keiner bestritt mehr Pflichtspiele für Napoli als er (520 in allen Wettbewerben), der dabei 121 Tore schoss, zwei Mal den Cup gewann, aber in der Liga nur drei Mal Platz 2 erreichte, während er parallel dazu zum Rekord-Nationalspieler und -Torschützen der Slowakei aufstieg.
Fiel auf, weil er als Stürmer mit der Rückennummer 3 spielte, auch im legendären WM-Viertelfinal 2010 gegen Uruguay, als er in letzter Sekunde einen Penalty verschoss und Ghana damit nicht das erste afrikanische Team wurde, das in die Halbfinals einer Weltmeisterschaft vorstiess.
War als 125-facher Nationalspieler ein Teil der spanischen Erfolgs-Ära mit drei Titeln, gewann in der Heimat mit Valencia zwei Mal den Cup und war danach während eines Jahrzehnts eine Bank bei Manchester City, wo er fünf Mal Meister wurde.
Ist mit 34 Toren nach einer Einwechslung der Rekord-Joker der Bundesliga, wurde bei Bayern München nicht glücklich, dafür später umso mehr beim SC Freiburg, wo er Jogi Löw als Rekordtorschütze ablöste.
Als unverwüstlicher Innenverteidiger in 161 Länderspielen für Uruguay fürs Image des Teams als enorm hart spielende Mannschaft mitverantwortlich, im Verein mit Atlético Madrid Meister, Cupsieger und Europa-League-Sieger.
Der Togolese schaffte den Durchbruch in Monaco, wechselte danach zu Arsenal, wo er seine beste Zeit hatte, ehe er zu Manchester City wechselte und ein Tor gegen den Ex-Klub in unvergessen überschwänglicher Manier feierte, wurde danach zum Wandervogel, der unter anderem für Real Madrid auflief.
Wahrscheinlich wirds für immer ein Rätsel bleiben obs Messi gekonnt hätte.
Und danke den Zurücktretenden für viele schöne Momente/Erinnerungen in der Jugend und im jungen Erwachsenenalter.