Aller guten Dinge sind vier. Zumindest im US-Bundesstaat Missouri, der Heimat der St.Louis Blues. Im vierten Anlauf im Final klappte es für die 1967 gegründete NHL-Franchise mit dem erstmaligen Titelgewinn des Stanley Cup. Das Team von Trainer Craig Berube schrieb gegen die Boston Bruins nicht nur Vereinsgeschichte, es vollendete eine ganz persönliche Cinderella-Story: St.Louis wird vom abgeschlagenen Schlusslicht zum Stanley-Cup-Sieger.
Anfang Jahr hätte wohl niemand grosse Geldbeträge auf die Blues als kommenden Stanley-Cup-Sieger gesetzt. Das Team vom Ufer des Mississippi lag im Januar abgeschlagen am Tabellenende der Western Conference, mit dem schlechtesten Punkteschnitt sämtlicher NHL-Teams. In St.Louis stand nicht der mögliche Titelgewinn zur Debatte. Vielmehr wurde darüber spekuliert, ob es das Team überhaupt in die Playoffs schaffen würde. Was folgte, war ein beispielloser Steigerungslauf, der in der Nacht auf Donnerstag im ersten Stanley-Cup-Triumph sein Happy End fand.
Ryan O'Reilly (17.), der als wichtigster Spieler der Playoffs (MVP) ausgezeichnet wurde, und Alex Pietrangelo (20.) legten mit ihren Treffern im ersten Drittel der Belle den Grundstein für den Erfolg. Nie zuvor hatte sich St.Louis in den diesjährigen Playoffs nach einem Zwei-Tore-Vorsprung den Sieg noch nehmen lassen. Es liess dies auch im letzten Spiel der Saison nicht zu. «Was für ein unglaubliches Jahr», bilanzierte Captain und Torschütze Pietrangelo nach Spielschluss. «Ich weiss nicht, was ich sagen soll. Wo wir herkamen, und wo wir jetzt sind. Es ist unglaublich.»
Vier Treffer, einen für jede Finalteilnahme, genügten den Blues in in Boston zum klaren Auswärtssieg. Sie reichten auch deshalb, weil Goalie Jordan Binnington einmal mehr der gewohnt starke Rückhalt war. 32 Paraden zeigte der der 25-Jährige, einzig Matt Grzelcyk vermochte ihn zu überwinden; rund zwei Minuten vor Schluss erzielte der Verteidiger das Tor zum 1:4.
Mehr als den Ehrentreffer gestand Binnington Boston nicht mehr zu. Für die Franchise aus Missouri ist der Titelgewinn in Boston auch eine späte Revanche. Ihre letzte Finalniederlage hatten die St.Louis 1970 erlitten – gegen Boston. (abu/sda)