Das Sealife-Aquarium in Sydney feiert Pinguin-Nachwuchs. Ein 91 Gramm leichtes Küken wurde letzte Woche im Zoo geboren. So weit, so gewöhnlich. Das besondere daran: Das Küken wurde von einem schwulen Pinguin-Paar ausgebrütet und beschützt.
Wie kam es dazu? Wie das Sea Life Sydney Aquarium auf der Homepage schreibt, fand sich das ungewöhnliche Tierpaar im Aquarium. Die beiden hätten eine starke Bindung. Als die Brutzeit begann und die anderen Pinguin-Paare anfingen, ihre Nester zu bauen, fingen auch die beiden männlichen Eselspinguine an, gemeinsam ein Nest zu bauen.
Laut dem Sydney-Aquarium kommt das einem «Heiratsantrag» auf Pinguin-Art gleich. Da die beiden Männchen logischerweise kein Ei auf herkömmliche Weise ausbrüten konnten, jubelte der Zoo ihnen zuerst ein Fake-Ei unter. Die beiden bemerkten nichts davon und kümmerten sich fünf Wochen lang um ihren «Nachwuchs».
Als die Mitarbeiter des Zoos die Hingabe der beiden Pinguine sahen, beschlossen sie, den beiden ein echtes Ei anzuvertrauen. Letzte Woche kam das Küken zur Welt, und wie eine Mitarbeiterin gegenüber ABCNews sagt, sorgen sie sich gut um den kleinen Pinguin.
Das Ei stammt von einem anderen Pinguin-Paar, welches zwei Eier hatte. Eselspinguine brüten normalerweise nur ein Ei zur gleichen Zeit aus.
Tish Hannan, die Aufseherin der Pinguine, sagte zu ABCNews, dass gleichgeschlechtliche Pinguin-Paare keine Seltenheit seien. Da Männchen und Weibchen einen gleich starken Beschützerinstinkt aufweisen, spiele dies auch keine Rolle. Die Pinguine teilen auch in der Natur ihre Elternpflichten zu 100 Prozent, so Hannan.
Wie Spiegel Online berichtet, sei es im Jahr 2016 in einem Zoo im dänischen Odense zu einem Fall gekommen, bei dem ein männliches Pinguin-Paar einem anderen ein Ei geklaut hat. Allerdings käme das nicht oft vor. Laut Sydney-Aquarium sei es häufiger der Fall, dass sich bei lesbischen Pinguin-Paaren ein Weibchen von einem Männchen begatten lässt und das Ei dann gemeinsam mit der Partnerin ausbrütet. (jaw)