Coop wirft 200 Nestlé-Produkte aus den Regalen – mit einem konkreten Ziel
Der Detailhändler nimmt zusätzliche Produkte wie Thomy-Mayonnaise, Maggi-Würze und Buitoni-Pizzen aus dem Regal. Das Ziel: Günstigere Einkaufskonditionen.
Gibts nicht mehr im Coop: Diverse Nestlé-Produkte.
Coop erhöht den Druck auf den Westschweizer Nahrungsmittelmulti Nestlé. «Wir können bestätigen, dass Coop weitere Produkte bis auf weiteres nicht mehr bestellt», sagt Sprecher Urs Meier. Betroffen sind inzwischen über 200 Produkte der Konzerns aus Vevey VD. Ein Augenschein in Coop-Filialen zeigt, dass unter anderem viele Thomy-Produkte wie Mayonnaise oder Tomatenpüree fehlen, sowie Maggi-Würze oder Buitoni-Pizzen.
Hintergrund der Eskalation sind Verhandlungen zwischen Nestlé und der europäischen Einkaufskooperation Agecore, zu der neben Coop auch fünf weitere grosse Supermarkt-Ketten wie die französische Intermarché und die deutsche Edeka gehören. Im Februar hatten die Händler mit dem Boykott begonnen. Coop verramschte 150 von 8000 Nestlé-Produkten und ersetzte sie danach nicht mehr in den Regalen.
Mehrere Gespräche zwischen Agecore und Nestlé blieben bisher offensichtlich erfolglos. Mit der neusten Eskalation rückt eine Einigung erneut in die Ferne. Coop verlangt von Nestlé «faire Einkaufspreise zu partnerschaftlichen Konditionen». Laut der Zürcher Kantonalbank erzielt Nestlé rund 2 Milliarden Franken Umsatz via Agecore. Dies entspricht rund 2 Prozent des Konzernumsatzes und rund zehn Prozent des Umsatzes in Europa.
Ein globales Thema in den Händen weniger Branchenriesen
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Die beliebtesten Kommentare
Cross
06.04.2018 11:50registriert November 2014
Man könnte die Nestlé Produkte auch aus anderen Gründen aus den Regalen nehmen..
Schweizer Touristen sind wegen US-Reisen massiv verunsichert – die Sonntagsnews
Die Schweizer Armee warnt vor ausländischen Spionagedrohnen und die EDA-Hotline erhält dreimal so viele Anrufe von verunsicherten USA-Reisenden: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
Die Schweizer Armee hat laut der «NZZ am Sonntag» vor ausländischen Spionagedrohnen gewarnt. «Es muss davon ausgegangen werden, dass ausländische Nachrichtendienste auch gegen die Schweizer Armee Spionageaktivitäten durchführen», schreibt Armee-Sprecher Stefan Hofer auf Anfrage der Zeitung. Dabei gehe es vor allem um die Aufklärung von «hochtechnologischen Rüstungsgütern» wie dem F-35-Kampfjet. Die grösste Bedrohung gehe laut Hofer von der Spionage durch russische Nachrichtendienste aus. Auch die Bedrohung durch chinesische Nachrichtendienste stufte er als hoch ein. Die Entwicklung von Minidrohnen verschärfe die Spionagegefahr zusätzlich, hiess es weiter. Zudem fehlten der Armee die rechtlichen und technischen Mittel, um die Aufklärung durch Drohnen wirksam zu unterbinden. Als besorgniserregendes Beispiel wird Meiringen im Berner Oberland genannt, wo vor kurzem unbekannte Drohnen über dem Flugplatz der Luftwaffe kreisten.