9 Margarita-Versionen, die du diesen Sommer trinken solltest
Wie trinkt ihr Tequila gewöhnlich? Etwa so?

Tja, der mexikanische Edelbrand genoss bis vor nicht allzu langer Zeit einen, naja, problematischen Ruf in hiesigen Breitengraden. Es gab genau zwei Marken zur Auswahl, die beide ausschliesslich als Partygetränk konsumiert wurden. Und zwar entweder als ‹Chlöpfte› oder in der Version mit dem Salz vom Handrücken abschlecken und in ein Limettenschnitz reinbeissen.
Ist natürlich Quatsch. Das Tequila-Universum ist riesig, die traditionsreiche Geschichte lang und die dazugehörige Trinkkultur durchaus gesittet. Du willst Tequila wie ein Mexikaner trinken? Dann trink ihn wie Whisky. Will heissen: Schenk dir 3–5 cl in ein Glas und nippe daran genussvoll. Am besten beim gemütlichen Zusammensein mit Freunden. Besitos nennen die Mexikaner die Schlückchen, die man sich gönnt – «Küsschen».
Will man aber einen Drink, der gerade in den Sommermonaten perfekt passt, dann sind Margaritas angesagt!
«Margarita – more than a girl's name», lautete der Claim der wunderschön stylishen 1960er-Werbekampagne von Jose Cuervo Tequila. Obwohl damit eine falsche Etymologie suggeriert wurde, denn der Name «Margarita» bezog sich ursprünglich auf die Cocktailgattung der «Daisy»-Drinks (‹margarita› ist das spanische Wort für ‹Gänseblümchen›; engl. ‹daisy›), die aus Spirituose + Liquer + Zitrus zusammengesetzt sind. Der Sidecar (Cognac, Grand Marnier, Zitronensaft) etwa ist ein «Daisy». So gilt es als belegt, dass der Drink anfänglich Tequila Daisy genannt wurde.
Wie dem auch sei, Margarita ist der perfekte Cocktail für Apéro, Grill-Abend oder Party. Zusammengesetzt wird er aus einer Kombination der folgenden Zutaten:
- Tequila oder Mezcal: Tequila blanco, oro, reposado oder añejo – am häufigsten ist blanco, doch je nach Rezept kommen die anderen zum Zug. Oder gar nicht und stattdessen Mezcal. Obwohl eigentlich ist Tequila eine Variante von Mezcal (letzterer ist die allgemeine Bezeichnung für Spirituosen die aus dem Fruchtfleisch verschiedener Agavenarten gewonnen werden, während Tequila ausschliesslich aus der Blauen Agave gebrannt wird und in der Umgebung der gleichnamigen Stadt), doch in der Praxis verwendet man Mezcal, wenn man einem Margarita eine rauchige Geschmacksnote verpassen will.
- Triple Sec: Orangenliquer – Cointreau, Grand Marnier und Konsorten.
- Limettensaft: Am besten frisch gepresst; seltener auch andere Zitrussäfte.
- Sirup, bei Bedarf, zum Süssen: entweder hundskommuner Zuckersirup, gerne aber auch Agavensirup oder seltener je nach Rezept auch Honig oder Ahornsirup o.ä.
Klassisch würde man den Drink im designierten Margarita-Glas servieren.
Doch ein Cocktailglas oder ein grösseres Rocks-Glas gehen auch komplett in Ordnung.
Die Kombinationsmöglichkeiten sind unendlich. In der Tat ist es nicht unüblich, mehr als 10 Margaritavariationen auf einer Cocktailkarte vorzufinden. Hier eine Auswahl:
Classic Margarita
Okay zuerst mal ganz basic: Die Ur-Version ohne Zuckersirup, wie vom International Bartenders Association IBA spezifiziert.
2 cl Triple Sec
1,5 cl frischer Limettensaft
Salz
Frozen Margarita
Perfekt für die heissen Tage! Kleiner Tipp: Zuerst das Glas mit Eiswürfeln füllen – diese dann in den Mixer kippen. So stimmt die Füllmenge passgenau. Ach ja: Ich hatte vor Kurzem ja so ein Video gedreht ...
3 cl Triple Sec
2 cl Limettensaft
Salz
Strawberry Margarita
Der Klassiker für alle, die es gerne süss und fruchtig haben. Hier kann man gar statt eines Salzrands einen Zuckerrand machen. Und möchte man die frozen-Variante, gibt man die entsprechende Eismenge gleich in den Mixer.
5 cl Tequila Blanco
2 cl Limettensaft
1,5 cl Triple Sec
1,5 cl (o. nach Geschmack) Zuckersirup
oder Agavensirup
Limettenschnitz, Salz (oder Zucker) für Glasrand
Skinny Margarita
Agavensirup statt Zucker, Orangensaft statt Triple Sec: Das Resultat ist ein etwas leichterer, weniger süsser Drink.
2 cl Orangensaft
1,5 cl frischer Limettensaft
1 cl Agavensirup
Salz
Jalapeño Margarita
Erfrischend – aber mit einem Kick!
2 cl Agavensaft
2 cl frischer Limettensaft
1 frische Jalapeño
Tajín (oder ein Mix aus Salz, Zucker und Chilipulver)
CoronaRita
Genau: Corona + Margarita. Auch Mexican Car Crash Cocktail oder Mexican Bulldog Cocktail genannt, mag dieser Drink auf den ersten Blick etwas trashy wirken. Doch in Wahrheit ist er der absolut perfekte Longdrink für den Sommer.
1,5 cl Triple Sec (Grand Marnier o.Ä.)
3 cl frisch gepresster Zitronensaft
3 cl frisch gepresster Limettensaft
3 cl Zuckersirup
1 eiskalte 210 ml Flasche mexikanisches Bier
1 grosses Bierglas (Pint-Glas o.Ä.)
1 Trinkhalm
1 Limettenschnitz zum Garnieren
Den Rand eines stabilen Bierglases mit einem Limettenschnitz benetzen und etwas salzen (eigentlich fakultativ, da man den Drink im Idealfall mit einem Röhrchen trinkt). Glas zur Hälfte mit Eiswürfeln füllen.
Inhalt des Cocktailshakers in das Glas abseihen. Bierflasche öffnen und, ohne auszuleeren, umgekehrt in das Glas stellen. Mit einem Limettenschnitz garnieren.
Mezcalita
Wie ein klassischer Margarita, aber mit Mezcal statt Tequila.
2 cl Triple Sec
1,5 cl frischer Limettensaft
Salz
Cadillac Margarita
Wie ein klassischer Margarita, aber zwingend mit edlem Tequila Reposado und Grand Marnier.
2 cl Grand Marnier
1,5 cl frischer Limettensaft
Salz
Presidente Margarita
Wie ein klassischer Margarita, aber mit Brandy extra. Langsam trinken!
2 cl Triple Sec
2 cl Brandy
2 cl Limettensaft
Etwas Zuckersirup (bei Bedarf)
Salz
Limettenschnitz
In diesem Sinne:
¡Y tiempo para gastarlas!