Winter. Kälte. Sauwetter. Doch Feiertagen sei Dank, haben wir reichlichen Grund anzustossen. Grund, nach einem ereignisreichen Jahr etwas zu entschleunigen und sich einen Drink zu gönnen.
Wie schön doch, dass es zu jedem Cocktail-Klassiker auch eine saisonal passende Variante gibt! Statt den Negroni einen Boulevardier, etwa. Kir Royal – aber mit Kastanienliquer. Whiskey Sour mit Rotwein-Float. Seasonal drinking ist das Stichwort! Nö, in der kalten Jahreszeit mag man keine Caipis und dergleichen. Eher was, womit man es sich auf dem Sofa bequem machen kann. Drinks, die von innen wärmen, quasi. Bitte sehr:
So funktioniert es: zuerst der Cocktail-Klassiker – und dann die Winter-Variante.
Los geht's! Du magst Negroni? Okay, nun probier das hier:
Boulevardier
Wie ein Negroni – aber mit Rye Whiskey statt Gin. Also passt auf! Untenstehend findest du die Mixbecher-Version. Du darfst aber analog wie beim Negroni alles direkt im Rocks-Glas mixen.
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4 cl Rye Whiskey 2 cl Campari 2 cl roter Vermouth
Alle Zutaten in einen mit Eiswürfeln gefüllten Cocktailshaker geben und vorsichtig rühren. In ein eisgekühltes Coupe-Glas abseihen. Bei Bedarf mit einer Orangenzeste garnieren.
Vor dem klassischen Dry Martini gab es den Martinez, der Mitte des 19. Jahrhunderts in San Francisco erfunden worden sein soll. Als Abwandlung des Manhattan ersetzte man den Whiskey mit Old Tom Gin und gab noch etwas Maraschino-Liqueur dazu.
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4 cl Old Tom Gin 2 cl süsser Vermouth 1 Barlöffel voll Maraschino 1 Schuss Orangenbitter Zitronenzeste
Alle Zutaten in einen mit Eiswürfeln gefüllten Cocktailshaker geben und sanft umrühren. In ein gekühltes Cocktailglas abseihen, mit einem Lemon Twist/Zitronenzeste garnieren.
Bei allen Drinks, die in einem Cocktailglas/Martiniglas/Coupe serviert werden: Gläser zuerst mit Eiswürfeln vorkühlen! Oder (falls dein Tiefkühlfach gross genug ist) im Freezer, okay?
Du magst Daiquiri? Hier kommt die Festtags-Version:
Winter Daiquiri
Ja, es ist ein ungewohntes Gefühl, ein Mandarinli mittig zu hälfteln und dieses über eine Zitronenpresse auszuquetschen, aber es funktioniert erstaunlich gut, und hey, dieser Cocktail ist megafein, imfall.
Die Zutaten in einen mit Eiswürfeln gefüllten Cocktail-Shaker geben, schütteln, in ein vorgekühltes Cocktail-Glas abgiessen. Die Zimtstange kannst du entweder darüber zerbröseln (wie im Bild) oder sonst als Garnitur ins Glas legen.
4 cl roter Vermouth 2 cl Rye Whiskey 1–2 Spritzer Angostura bitters etwas Zitronenzeste zum Garnieren
Cocktailglas mit Eis vorkühlen (oder gleich im Kühlfach). Vermouth, Whiskey und Angostura in einen mit Eiswürfeln gefüllten Cocktailshaker geben und 30–45 Sekunden lang gut rühren (nicht schütteln). In das vorgekühlte Cocktailglas abseihen und mit einer Zitronenzeste garnieren.
Bourbon, Zitronensaft und Zuckersirup in einen mit Eiswürfeln gefüllten Cocktailshaker geben und energisch schütteln. In ein Rocks-Glas abseihen. Etwas Rotwein über einen umgekehrten Barlöffel vorsichtig obenauf floaten.
1.5 cl Mandarinensaft (+ ein wenig für den Gläserrand) Etwas Zimtpulver 5 cl Cognac 3 cl Martini Bianco
Zimt auf einem kleinen Teller etwas verteilen. Den Rand des Cocktailglases mit etwas Klementinensaft befeuchten und anschliessend das Glas umdrehen und in Zimt tunken. Die übrigen Zutaten in einen mit Eiswürfeln gefüllten Cocktailshaker geben, energisch schütteln und ins Zimtrand-Glas abgiessen.
Magst du den guten alten Old Fashioned? Nun, probier mal das hier:
Risako
Auch Tonka Bean Old Fashioned genannt . Der Ersatz von Tonkabohnensirup anstelle des Würfelzuckers des Originals verleiht dem Cocktail eine ganz eigene, aber dennoch diskrete Geschmacksnuance. Tonkabohnensirup gibt's entweder fertig zu kaufen oder man kann ihn easy selbst zubereiten.
1-2 TL Tonkabohnensirup 3 Spritzer Angostura Bitters 1 TL Wasser 5 cl Bourbon oder Rye Whiskey Zitronenzeste zum Garnieren
In einem Whiskyglas Tonkabohnensirup, Angostura und einen Teelöffel Wasser mit einem Barlöffel vermischen. Glas mit Eiswürfeln füllen und den Whiskey beigeben. Vorsichtig rühren. Mit einer Zitronenzeste garnieren.
Hey, im Winter geht es nicht darum, erfrischende Getränke zu verbannen. Aber es gibt Zutaten, die sie saisonal angemessener machen können. Hier etwa eine Margarita, die durch die Zugabe von einem Eiweiss und etwas Mezcal mehr Körper und Rauch bekommt.
Das Salz auf einen kleinen flachen Teller geben. Den Rand eines Coupe-Glases am Limettenfruchtfleisch entlangführen und dann in Salz tupfen, sodass ein feiner Salzrand entsteht. Die restlichen Zutaten in einen Cocktailshaker geben und zunächst ohne Eis schütteln. Danach mit Eisstücken auffüllen und erneut energisch schütteln. In das Glas abseihen.
Spätestens jetzt fragen sich einige, wo denn die Champagner-Cocktails bleiben. Es stehen ja schliesslich die Festtage an und nichts ist festlicher als Champagner! Absolut – statt den Klassiker French 75, probier mal das hier:
Arnauds French 75
Auch Cognac French 75 oder French 125 (haha) genannt, wird hier Cognac statt Gin verwendet, was dem Drink eine dunklere Note verleiht.
Cognac, Zitronensaft und Zuckersirup in einen mit Eisstücken gefüllten Cocktailshaker geben, gut schütteln und in ein Champagner-Glas abseihen; mit Champagner auffüllen. Nach Belieben mit einer Zitronenzeste garnieren.
Kir Royal – Champagner mit einem Schuss Crème de Cassis: simpel und festlich zugleich. Doch nebst Cassis gibt es eine ganze Reihe anderer Geschmacksrichtungen. Und die, die geschmacklich am winterlichsten daherkommt, ist das Kastanien-Liquer Crème de Châtaigne. Joyeuses fêtes!
Und zu guter Letzt, statt dem allseits beliebten Aperol Spritz probierst du:
Hot Aperol
Für alle, die nach Glühwein schreien (weil so winterlich und gemütlich): Wir haben was Besseres.
Bild: Shutterstock
100 ml Aperol 250 ml (trockener) Prosecco 200 ml Apfelsaft 1 Zimtstange 1 Orange, in Scheiben geschnitten
Apfelsaft und Zimtstange in einen Kochtopf geben und bis kurz vor dem Siedepunkt erhitzen (darf nicht aufkochen). Prosecco und Aperol beigeben, Herd ausschalten. Pfanne aber auf dem Kochfeld lassen. In hitzebeständige Gläser geben und mit je einer Orangenscheibe garnieren.
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Die beliebtesten Kommentare
Garp
24.12.2024 16:05registriert August 2018
Diese Artikel kommen immer viel zu spät. Nicht jeder hat eine gut bestückte Bar zu Hause und um 16:00 an Heilig Abend rennt man dann sicher nicht noch schnell in einen Laden, um sich die Zutaten zu besorgen.
Das Gefühl kennen wohl die meisten Menschen: Nach einem sättigenden Essen hat man noch Lust auf Süsses. Die Grundlagen davon hat nun ein internationales Forschungsteam unter Federführung des Kölner Max-Planck-Instituts für Stoffwechselforschung ermittelt. Demnach ist der sogenannte «Dessertmagen» im Gehirn verankert.