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Du willst nur das Beste? Voilà:
Es gibt zwei Sorten von Menschen: Die, welche einen Caterham anschauen und sich denken «Da passt ja nichts rein! Und was ist, wenn es zu regnen beginnt?» Und es gibt die, die denken: «Ja, ich will.»
Erstere können keine noch so überwältigende Fahreigenschaft davon abhalten, dass sie's am Ende einfach bequem und praktisch wollen. Letztere halten dagegen: «Aber er macht die 0 auf 100 in 3 Sekunden!»
Versteht ihr, was ich meine? Zur Illustration ein paar Beispiele:
Der neue Camaro ist ja nicht gerade ein kleines Auto. Umso erstaunlicher, wie wenig Platz es im Innenraum bietet. Und der Kofferraum ist ebenfalls ein Witz. Und dann sind die Fenster auch noch so klein, dass man kaum hinaus sieht. Aber cool sieht's schon aus, das Teil.
Wie wir im fundierten watson-Autotest feststellten, lassen sich mit einem Alfa 4C sogar zwei Einkaufstaschen im Kofferraum transportieren. Danach aber nichts mehr. Und in der Fahrerkabine hat man zwecks Gewichtsreduktion auf so ziemlich alles verzichtet, was gewöhnlich unter Komfort zu verstehen wäre – verstellbare Beifahrersitze, etwa. Und dann ist das Teil so was von laut. Selbst wenn man gemächlich durch die Stadt tuckern möchte, gibt das elektronische Automatikgetriebe ungefragt lautstark Zwischengas, sodass man nolens volens in die Peino-Rolle gepresst wird.
Und trotzdem verzeiht man dem 4C beinahe alles, weil es in Sachen Fahrspass so ziemlich alles andere schlägt. Weil es eines der hübschesten Designs auf den Strassen von heute ist. Und weil – Alfa, halt – er charmant und verführerisch ist.
Anscheinend soll es Leute geben, die partout Leistung und Fahrverhalten eines Rundstrecken-Rennwagens auf öffentlichen Strassen erleben möchten. Mit dem Briggs Automotive Company Mono bekommt man in der Tat Kurvengeschwindigkeiten, die man sich bisher nur erträumen könnte: Beschleunigung von 0-100km/h von 2,8 Sekunden, etwa, oder Spitzengeschwindigkeiten von ... ach, garantiert irgendwas Lächerliches.
Was man nicht bekommt: einen Beifahrersitz. Autotüren. Eine Frontscheibe. Schutz vor der Witterung. Und probier mal, halbwegs elegant einzusteigen ...
Was die Briten können, wollen die Spanier neuerdings auch anbieten. Beim Tramontana gibts ähnlich exorbitante Leistungsdaten wie beim BAC Mono und Co., dazu aber – Sensation! – zwei (2) Sitze! Hintereinander, versteht sich, wie beim Düsenjäger. Yeah!
Der kleine Vierräder vom österreichischen Motorradhersteller KTM fährt Kreise um die fetter motorisierten Porsches und Konsorten, so schnell und wendig ist der. Dafür sieht er aus wie ein Stück weggeworfenes Einwickelpapier eines Schokoriegels – nachdem es mein Hund im Maul hatte.
Das Design ist bald 50 Jahre alt – und das sieht man ihm auch an. Und trotzdem schlägt der Caterham – besonders in der lächerlich übermotorisierten 620R-Version – so ziemlich jeden Millionen schweren Supercar in Sachen Beschleunigung oder Kurvengeschwindigkeiten. Mehr als 300 PS kombiniert mit einem Leergewicht von einer Nähmaschine tragen das Ihre dazu bei.
Um jenes Federgewicht zu erreichen, hat man dafür auf ... naja, eigentlich alles verzichtet: Auf einen Kofferraum etwa. Oder ein Dach. Oder Türen. Airbags? Machst du Witze? Und ausserdem übersieht man das Teil im normalen Strassenverkehr dauernd, weil es dir nur bis zum Knie reicht.
Ariel – jap, das sind auch so Wahnsinnsdinger, bei denen man nur schon vom Vollgas einen Schleudertrauma bekommt. Und ja, auch in der Offroad-Version Nomad, die es seit Neustem auch gibt.
In Sachen Leistung so ziemlich jeden Ferrari ebenbürtig, hat jeder Ariel Luxussportwagen etwas voraus: Seit Jahren schon wollen Trendgastronomen uns weismachen, Insekten zu essen sei der nächste grosse Trend. Ariel-Fahrer machen das bereits seit Jahren. Unfreiwillig.
Ich möchte ja nicht wissen, wie sich sowas parkieren lässt. Und vermutlich haben sie die Sicherheitsvorgaben nur hinbekommen, weil die Dreiräder beim Strassenverkehrsamt in der Kategorie «Spielwaren» laufen. Aber dafür ... na, schau dir den Morgan einfach mal an. Hey, es hat Einschusslöcher und ein Haifischmaul. Ein Haifischmaul, Leute! Wie cool ist denn das?
Hier kannst du ebenfalls Weicheier-Annehmlichkeiten wie Frontscheibe oder Dach vergessen. Und der Beifahrer darf in einer separaten Wanne neben dem Fahrer Platz nehmen (obwohl «Platz» ein zu grosszügiges Wort ist, für das, was der Veritas bietet).
Dafür hat der Veritas einen BMW V10-Motor gekoppelt mit einem 105-Kilowatt-Electromotor, was ihn zum so ziemlich schnellsten strassenzugelassenen Hybrid-Auto der Welt macht. Und ausserdem hat er eine Schnauze wie ein Haifisch aus einem Manga-Comic. Grossartig.
Schnell zur Klärung: Der Motor befindet sich hinter den Vordersitzen. Jawohl: Dort, wo beim normalen Renault 5 die Fondsitze und der Kofferraum wären. Wer aber dermassen cool ist eine «Group B»-Strassenversion zu fahren, kann getrost auf derartige Nebensächlichkeiten verzichten.
Mögliche Alternativen: Lancia 037, Audi Sport Quattro S1, Ford RS200 Group B.
Als der Caparo Ende der 2000er auf den Markt kam, fegte es ziemlich alle Konkurrenz weg. Weil er nicht viel mehr als eine Handtasche wog, brachte er mehr als doppelt soviel Leistung pro Tonne wie ein Bugatti Veyron. Und die 2,5 Sekunden auf Hundert hatte er ebenfalls locker drauf. Von McLaren-Ingenieuren erschaffen, ist der Caparo T1 nichts weniger als ein Formel-1-Auto mit Strassenzulassung.
Dafür muss man Einiges in Kauf nehmen. Dass er urplötzlich Feuer fangen kann, etwa, wie bei jener Testfahrt für das Auto-Magazin «Fifth Gear». Und bei «Top Gear» fiel der Unterboden weg.
Dafür legte der Caparo locker den Streckenrekord auf der «Top Gear»-Rennstrecke hin, ... der ihm aber sofort von Jeremy Clarkson aberkannt wurde, weil er an jeder Geschwindigsbegrenzungsschwelle aufläuft, womit die «Top Gear»-Power-Lap-Teilnahmebedingungen nicht erfüllt wären (Autos müssen vollumfänglich Strassentauglich sein).
Du möchtest einen exotischen Supercar mit einem Hauch von Eleganz und einem schnittigen Design? Dann kauf keinen Gumpert Apollo, denn er ist potthässlich, hat die unbequemste Fahrerkabine der Welt und er heisst ... «Gumpert».
Dafür du bekommst eine absolute Rakete vom ehemaligen Audi-Chef-Renningenieur, die ziemlich jeden Supercar im Regen stehen lässt. Ist doch auch was.
Bald zehn Jahre nach seiner Einführung ist und bleibt der BMW X6 ein grauenhaft unsympathisches Monstrum. Ganz abgesehen davon, dass die Kabine für seine riesige Grösse erstaunlich wenig Platz bietet, die Sicht nach hinten quasi inexistent ist und die Geländegängigkeit sehr begrenzt. Nein, der X6 kann vor allem eines gut: Eine Aura von «Ich bin grösser und reicher als du, also mach Platz oder ich überfahre dich, denn ich habe Zero Respekt vor schwächeren Mitbürgern!» rüberbringen. Er ist der Donald Trump der Automobilwelt.