Eko Fresh bringt mit «Aber» den Song zur Debatte um Asyl, Toleranz und Integration
Eine Weile war es still um die beiden grossen Namen des deutschen HipHop. Nun meldet sich Eko Fresh mit neuer Single zurück, produziert von Samy Deluxe. «Aber» heisst der Song, der die Debatte um Ausländer, Geflüchtete, Abschiebung, AfD, Integration, Hass und Toleranz in Deutschland kommentiert.
Im Video, wie auch im Song, lässt Eko Fresh einen rechten Wutbürger und einen türkischen Nationalisten aufeinander los, die sich argumentativ die Köpfe einschlagen. In der dritten Strophe schaltet er selbst sich schliesslich ein und spielt den Vermittler und ruft zu Versöhnung, Verständnis und Versachlichung der Debatte auf.
So singt der Wutbürger woraufhin der Türke antwortet:
Dann meldet sich Eko als Vermittler mit seinem Plädoyer zu Wort:
Altbewährt ist das Schema noch nicht, aber eben auch nicht neu und momentan offenbar sehr angesagt. Der Aufbau lautet: Meinung 1 in Strophe 1, Meinung 2 in Strophe 2 und in Strophe 3 der Vermittler und Versöhner. Joyner Lucas hat das Schema in «I'm Not Racist» genau so angewandt. Auf dieses Vorbild bezieht sich auch Eko Fresh im Video.
Allerdings ist er auch nicht der erste Deutsche, der sich des Themas und des Schemas bedient. Al-Gear hatte in seinem Video und Song «Integration» einen Nazi und einen Asylanten gegeneinander antreten lassen und selbst in Strophe drei zur Mässigung, Versöhnung und Verständnis aufgerufen. Sein Song wurde ergänzt durch Einspielungen aus Nachrichtensendungen und Politiker-Statements, ebenso das Video.
Eine Lösung für die gesellschaftlichen Probleme und Spaltungen bietet übrigens keiner der Interpreten. Eko Freh beendet seinen Song mit ein paar larifari-optimistischen Allgemeinplätzen:
Naja, vielleicht wäre einem da auch was Tiefsinnigeres eingefallen als sich so leise durch die Hintertür aus der Debatte und aus dem Song raus zu schleichen.
